24h Spa
31.07.2014
Pierre Ehret: Früher Unfall beendet 24h Spa
Pierre Ehrets Teamkollege Tim Müller wurde beim Re-Start nach einer Safety-Car-Phase unverschuldet in eine Massenkollision in der berühmt-berüchtigten ‚Radillion‘-Kurve verwickelt. Pierre Ehret zeigte sich ernüchtert: „Das ist ein trauriger Tag für GT-Corse. Nicht nur unser Auto, sondern auch der zweite Wagen unserer Teamkollegen aus der Pro-Am-Klasse ist heute früh durch einen Unfall ausgeschieden. Das sind zwei Totalschäden, die wir zu beklagen haben. Zum Glück sind alle unsere Fahrer okay.“
Ehret weiter: „Im Rennen waren wir Anfangs gut unterwegs. Ich fuhr den ersten Stint und wir hatten bis auf ein weicher werdendes Bremspedal und ein Problem mit der Kühlwasserleitung keine Vorkommnisse. Alexander Mattschull hat dann den zweiten Stint übernommen und an Tim Müller übergeben. Der ist schon beim zweiten Re-Start knapp an einem havarierten Wagen vorbei gekommen. Als die Safety-Car-Phase beendet wurde, ist Tim dann hinter ‚Eau Rouge‘ in einen erneuten Unfall verwickelt worden, als sich ein Ferrari dort gedreht hat und erst hinter der Kuppe auf ‚Radillion‘ zum Stillstand gekommen ist. Tim hat noch versucht, links vorbei zu fahren, doch er hat dann von einem anderen Wagen einen Schlag bekommen und ist dann zuerst mit dem havarierten Ferrari kollidiert und dann in die Reifenstapel abgeflogen.“
Teamchef Danny Pfeil: „Die Schäden am Fahrzeug sind sehr umfangreich. Nach dem ersten Eindruck werden wir den Wagen von Grund auf wieder aufbauen müssen. Wichtiger ist aber, dass es beiden Piloten, die in die Unfälle verwickelt wurden, gut geht.“ Das Team GT Corse hatte im Vorfeld der 24 Stunden von Spa-Francorchamps die Besatzung des in der GTR-Klasse führenden Ferraris mit der Startnummer 458 geändert: Neben Pierre Ehret und Alexander Mattschull waren anstelle von Frank Schmickler – der beim BES-Finale, den 1.000 km am Nürburgring, wieder ins Steuer greifen soll – der deutsche Pilot Tim Müller und der Niederländer Roger Grouvels an Bord des grünen Ferraris am Start. Nach einem konservativen Qualifying hatte das Team im 61 Wagen großen Starterfeld ein möglichst reibungsloses Rennen geplant.
Diese Hoffnung wurde leider komplett enttäuscht. Eine Serie von Unfällen sorgte in der Frühphase des Rennens für vier aufeinanderfolgende Safety-Car-Phasen. Auslöser des vierten Unfalls war ein Dreher von AF Corse-Pilot Andrew Danilew ausgangs der ‚Eau Rouge‘-Kurve. Mindestens drei Wagen kollidierten mit dem quer in ‚Radillion‘ auf der Strecke ausgetrudelten Fahrzeug, so auch Tim Müller im GT Corse-Ferrari. Der verbliebene GT-Corse-Ferrari aus der Pro-Am-Klasse mit der Besatzung Marco Seefried, Vadim Korgay, Rinat Solikhov und Norbert Siedler fiel zwei Stunden später einem Unfall von Pilot Korgay mit dem Kessel Racing-Ferrari des Briten Marcus Mahy in der ‚Stavelot‘-Kurve zum Opfer. Der GT-Corse-Ferrari brannte nach dem Einschlag in die Streckenbegrenzungen aus, während zur Bergung von Mahy das Rennen unterbrochen werden musste.
Durch den Ausfall verloren das GT-Corse-Team und Alexander Mattschull die Tabellenführung in der Gentleman-Klasse an die Konkurrenten des in Spa-Francorchamps siegreichen AF Corse-Teams. Zwar besteht noch eine rechnerische Chance auf den Titel, die allerdings sehr klein ist. Während eine Rückkehr des #458-Ferraris zum BES-Finale bei den 1.000 km am Nürburgring noch in Planung ist, ist das restliche Programm – das Team hatte noch drei Rennen in der VLN geplant – nun vom Fortgang des Wiederaufbaus des Wagens abhängig.