Blancpain
08.09.2014
Grasser Racing in Portugal auf dem Podium
Bei der letzten Veranstaltung auf dem Slovakiaring wurde das Team durch Schäden am Fahrzeug in der Gesamtwertung zurückgeworfen. Mit höchster Motivation und dem Willen zu siegen war das Team also nach Portimão angereist. Dass die 4.652 Meter lange Strecke mit ihren Auf- und Ab-Passagen und den engen Kurven dem Lamborghini liegt, wurde schon im freien Training deutlich. In der zweiten Session am Freitagnachmittag dominierten beide Gallardo mit der Bestzeiten jeweils ihre Wertung.
In den Qualifyings holten Sascha Halek und Stefan Landmann in der Pro-Am-Trophy Startplatz zwei für das Qualifying-Rennen. Ebenso stellten Jeroen Bleekemolen und Hari Proczyk ihren Lamborghini auf Position zwei in die erste Startreihe in ihrer Wertung. Bleekemolen startete in den Samstagslauf von Platz zwei und konnte noch auf der Startgeraden von dem Führenden, ebenfalls in einem Lamborghini Gallardo, die Spitzenposition übernehmen. Im Anschluss wurde Jeroen Bleekemolen kräftig von dem Gallardo hinter ihm attackiert, konnte aber die Führung behalten. Die Übergabe zur Rennhälfte an Hari Proczyk klappte reibungslos und der Österreicher kam auf Position eins liegend wieder auf die Strecke zurück. Proczyk musste dann permanent Angriffe von einem Mercedes-Benz abwehren, verteidigte aber bravourös seine Führung bis zum Ende des Rennens und holte damit die Pole-Position für das Hauptrennen am Sonntag.
Stefan Landmann wurde beim Rennstart von einem anderen Fahrzeug berührt, dreht sich und verlor dadurch sehr viel Zeit. Der Österreicher pushte danach und konnte im Gesamtfeld einige Positionen gutmachen. Nach dem Fahrerwechsel ging Sascha Halek auf die Strecke, konnte jedoch die Abstand zum Führenden in der Pro-Am-Trophy nicht mehr aufholen und fuhr seinen Gallardo auf Position zwei liegend über die Ziellinie.
Beim Hauptrennen am Sonntag ging Hari Proczyk von der Pole-Position ins Rennen, musste dann aber in Runde drei den Mercedes-Benz vorbeiziehen lassen, der auf dieser Strecke schneller war. Im weiteren Verlauf seines Stints behielt er souverän seine zweite Position, die er zum Boxenstopp an seinen Fahrzeugpartner Jeroen Bleekemolen übergab. Ein perfekter Stopp brachte den Niederländer auf Platz zwei liegend wieder ins Renngeschehen. Der Führende war zu diesem Zeitpunkt schon sehr weit nach vorne weggefahren, sodass ein Einholen hier nicht mehr zu schaffen war. Der von hinten herannahende Audi brachte Bleekemolen in den letzten Rennrunden noch in Bedrängnis, aber der Niederländer hielt fair dagegen und beendete als Zweitplatzierter das Hauptrennen.
Jeroen Bleekemolen: „Wir hatten ein gutes Wochenende, waren mit einem Sieg und einem zweiten Platz immer gut dabei. Im ersten Rennen hat Hari eine tolle Leistung gezeigt und wir hatten schöne Kämpfe. Im zweiten Rennen hatten wir nicht genug Speed. Schon im Qualifying und im ersten Rennen hat man gesehen, dass andere Autos schneller waren. Im Hauptrennen hatten wir gegen den Mercedes keine Chance. Von daher haben wir das Maximale herausgeholt und wir können damit auch zufrieden sein. Es macht große Freude, mit dem Team zu arbeiten. Ich freue mich immer, wenn ich die Jungs an den Rennwochenenden sehe und mit ihnen arbeite. Sie haben an ihrer Arbeit großen Spaß, bleiben dabei aber immer hoch professionell.“
Hari Proczyk: „Im Großen und Ganzen war es ein erfolgreiches Wochenende. Mit Platz eins und zwei können wir wirklich sehr zufrieden sein. Unser Speed war am Freitag und Samstag sehr gut, am Sonntag hat es aber nicht so gut geklappt. Ich hatte in meinem Stint gebrauchte Reifen und der Mercedes neue, das hat man schon gemerkt und ich hätte Platz eins auch nicht halten können, der SLS war einfach zu schnell. Mit Platz zwei beim Hauptrennen können wir auch sehr zufrieden sein. Jetzt müssen wir schauen, dass wir für das nächste Rennen in Zolder etwas am Speed arbeiten.“
Sascha Halek: „Im ersten freien Training hatten wir noch etwas zu arbeiten, im zweiten freien Training und im Qualifying lief es dann schon ganz gut. Beim ersten Rennen hatte Stefan (Landmann) etwas Pech gehabt, als ihn ein BMW getroffen und gedreht hatte, da haben wir natürlich viel Zeit verloren. Dadurch ist uns da Duo Latif / Basseng wieder durchgerutscht. Mit Platz zwei waren wir sehr zufrieden und sind dementsprechend motiviert ins Rennen gegangen. Leider hat in der ersten Kurve gleich nach dem Start ein Amateur-Gaststarter einfach das Bremsen begonnen und ich musste bremsen, sonst wäre ich ihm hinten reingefahren. Das hat Zeit gekostet. Kurze Zeit später verpasste mir der gleiche Fahrer einen Reifenschaden und ich musste zum Wechseln vorzeitig an die Box.“
Stefan Landmann: „Der Gaststarter aus Portugal scheint an noch nicht so sehr vielen internationalen Rennen teilgenommen zu haben, er hat einfach abgebremst und uns einen Reifenschaden verpasst. Wir mussten dann zum Wechseln in die Box und somit war das Rennen eigentlich auch schon vorbei. Ich konnte in meinem Stint dann noch eine Platzierung gutmachen, habe gekämpft und konnte so noch einen Podiumsplatz mit nach Hause bringen, obwohl ich zusätzlich noch eine Drive-through-Strafe absolvieren musste. Das Glück war im Rennen nicht auf unserer Seite.“
Teamchef Gottfried Grasser: „Wir hatten ein spannendes Wochenende. In den freien Trainings waren wir schon sehr gut unterwegs und haben im Qualifying Platz zwei geholt, nur knapp hinter Rang eins. Im Qualifying-Rennen haben wir mit Hari (Prozcyk) und Jeroen (Bleekemolen) Platz eins geholt. Im Rennen hat uns der Speed gefehlt, da müssen wir sehen, wo wir für das nächste Rennen in Zolder noch etwas herausholen können. Aber Platz zwei ist auf jeden Fall ein gutes Ergebnis. Im zweiten Auto mit Sascha (Halek) und Stefan (Landmann) können wir mit Platz zwei und drei auch sehr zufrieden sein. Beide zeigten eine gute Leistung. Das Rennen war sicherlich durch außergewöhnliche Ereignisse beeinflusst und dadurch hatten wir einen zusätzlichen Boxenstopp mit dem Auto absolvieren müssen.“
Die vorletzte Runde in der Blancpain Sprint Serie findet am 18. und 19. Oktober 2014 im belgischen Zolder statt.