Porsche Carrera Cup
22.10.2014
Harter Treffer verhindert positiven Abschluss
Vom 14. Startplatz hatte sich Aust-Motorsport-Speerspitze Niclas Kentenich für das erste Rennen eine Top-Ten-Platzierung vorgenommen. Gleich zu Beginn ließ der Profirennfahrer aus Neuss seinen Worten Taten folgen und fand sich schnell auf dem zehnten Rang wieder.
Doch die Freude über die gute Ausgangslage für den weiteren Rennverlauf weilte nur kurz: Ausgangs der Spitzkehre verschätzte sich ausgerechnet Jaap van Lagen – der Mann, der als Gaststarter einen Pokal für Aust Motorsport in Oschersleben holte und in Hockenheim bei einem anderen Team aushalf. Der Niederländer war am Kurvenausgang deutlich zu optimistisch und traf den weiß-roten Kentenich-Porsche hart in die Seite. „Der Treffer hat nicht nur viel Zeit gekostet, sondern auch meine Aufhängung total verbogen. Sicherlich keine Absicht, sein Rennen war ja sogar komplett vorbei“, ärgerte sich ein unschuldiger Niclas Kentenich im Anschluss. „Das hat uns ein sehr gutes Ergebnis gekostet, denn das Auto lag bis dahin einfach perfekt.“ Mit stumpfen Waffen fiel der 26-Jährige dann bis auf den 17. Rang zurück – im zweiten Rennen am Sonntag wurde es der 18. Platz.
Auch Porsche-Neueinsteiger Patrick Eisemann hatte einen sehr guten Start in das vorletzte Rennen der Saison. Von seinem 30. Startplatz arbeitete er sich schnell bis auf den 20. Platz nach vorne. Doch auch bei ihm kam der Rückschlag unverhofft: Die Kühlflüssigkeit eines Mitbewerbers verwandelte Teile des Hockenheimrings in eine Rutschbahn. Eisemann gehörte zu den ersten, die die Stelle erreichten und konnte den Dreher nicht verhindern. Die Ziellinie überquerte der 24-Jährige schließlich auf dem 27. Rang. Im zweiten Rennen wurde er auf Platz 25 gewertet.
Saisonbilanz: Potenzial gezeigt – Ergebnisse ausbaufähig
Mit dem zweiten Rennen in Hockenheim ist auch die aktuelle Saison des Porsche Carrera Cup Deutschland beendet. Mit nur einem Podestplatz ist das Team Aust Motorsport nicht zufrieden. Im vergangenen Jahr konnte die Mannschaft aus Rietberg nicht nur einen Sieg, sondern auch Pole-Positions und weitere Podestplätze bejubeln. „Ergebnistechnisch ist diese Saison ein Rückschlag gewesen. Das hat verschiedene Gründe. Leider fiel Niclas der Wechsel zwischen den GT3-Fahrzeugen und unserem Cup-Auto schwerer als geplant. Ein Problem, mit dem auch andere erfahrene Piloten zu kämpfen hatten“, erklärt Teamchef Frank Aust.
„Bis zum Qualifying konnte er seine volle Leistungsfähigkeit nicht entfalten, sodass wir oft außerhalb der Top-15 starten mussten. In den Rennen war seine Performance deutlich besser, aber bei der enormen Leistungsdichte im Cup kannst du nicht immer durch das Feld pflügen – auch wenn du schneller bist. Dass wir technisch absolut konkurrenzfähig waren, hat unser Gastfahrer Jaap van Lagen mit seinem zweiten Platz in Oschersleben bewiesen.“
Mit der Leistung seines Junior-Piloten Patrick Eisemann war Aust weitestgehend zufrieden. „In seiner ersten Saison hat er sich von Rennen zu Rennen gesteigert und war oft auf dem Weg, ein Top-20-Ergebnis zu erreichen. Wie an diesem Wochenende war das Glück oft nicht auf seiner Seite, manchmal hat ihm aber auch ein kleiner Fehler einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Besonders beeindruckt war er allerdings von der Regen-Performance des Youngsters: „Bei schwierigen Bedingungen gehörte Patrick oft zu den schnellsten 15 Fahrern und konnte mit den Zeiten vieler Cup-Urgesteine mithalten. Talent besitzt er also in jedem Fall.“
„Gleichzeitig möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Sponsoren und Partnern zu bedanken, die uns in diesem Jahr unterstützt haben. Ich freue mich auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit im nächsten Jahr.“ Die Planungen für die kommende Saison haben bei Aust Motorsport bereits begonnen. „Wir sind gerade dabei, verschiedene Optionen für das neue Jahr zu evaluieren. Natürlich ist der Porsche Carrera Cup immer ein Thema, es gibt aber auch andere interessante Möglichkeiten“, informiert er über den aktuellen Stand der Dinge.