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USCC
26.08.2014

Zweiter Platz für Porsche 911 RSR in Virginia

Der Porsche 911 RSR des Teams Falken Tire holte einen eindrucksvollen zweiten Platz beim Oak Tree Grand Prix auf dem Virginia International Raceway. Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler ging als Führender in die letzte Runde des Rennens, das als Einziges in der USCC den Klassen GTLM und GTD vorbehalten war, verpasste dann allerdings knapp den Sieg.

Die vom Werksteam Porsche North America eingesetzten 911 RSR beendeten das ereignisreiche Rennen auf den Plätzen acht (Startnummer 912) und zehn (Startnummer 911). Durch den zweiten Platz des Teams Falken Tire übernahm Porsche zwei Rennen vor Saisonende die Führung in der GTLM-Markenmeisterschaft.

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Der von Wolf Henzler und seinem amerikanischen Teamkollegen Bryan Sellers gefahrene 911 RSR mit der Startnummer 17 war das ganze Wochenende schnell unterwegs. Im Rennen brachte das Team Falken Tire sein Auto mit einer ausgefeilten Tankstrategie an die Spitze. Den Start übernahm Bryan Sellers und fuhr den 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, nahe an die Top-Fünf heran, bevor er von Wolf Henzler abgelöst wurde. Neben der auf Benzinsparen ausgerichteten Rennstrategie kam dem Team in der Schlussphase des Rennens eine Safety-Car-Phase zugute: Als die meisten seiner Konkurrenten in den letzten Runden zum Tanken an die Box mussten, ging Wolf Henzler in Führung und wehrte danach mehrere Angriffe des schnellsten Ferrari ab. Erst in der letzten Runde musste er den roten Renner passieren lassen und kam als Zweiter ins Ziel. Es war das beste Saisonergebnis für das Team.

Beim Team Porsche North America drehte sich an diesem Wochenende alles um die Startnummer 911. Nach einem Unfall im Samstagtraining musste der 911 RSR in einer Nachtschicht fürs Rennen neu aufgebaut werden. Bei dem Unfall, bei dem der 911 RSR von einem anderen Auto getroffen wurde, brach sich Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) den linken Oberarm. Nachdem er am Sonntagmorgen noch kurz seine Teamkollegen an der Strecke besucht hatte, flog er für die nötige Operation zurück in seine Heimat.

Rechtzeitig für das Warm-up am Sonntagmorgen war der 911 RSR wieder aufgebaut und das Team legte fest, dass Werksfahrer Michael Christensen (Dänemark) in beiden Werks-Elfern an den Start gehen würde. Die Startnummer 911 musste das Rennen wegen des durch den Unfall verpassten Qualifyings vom Ende des Feldes in Angriff nehmen. Startfahrer Nick Tandy (Großbritannien) wurde zu allem Übel auch noch wegen eines Frühstarts bestraft und war im Verlauf des 2:45-Stunden-Rennens bei seiner Aufholjagd immer wieder neben der Strecke. Michael Christensen begann das Rennen im 911 RSR mit der Startnummer 912 und übernahm später das Schwesterauto. Nach der Hälfte der Distanz auftretende Motorprobleme warfen Nick Tandy vom hart erkämpften zweiten Platz zurück und Michael Christensen musste das Auto schließlich 19 Minuten vor dem Ziel abstellen. Der 911 RSR wurde schließlich als Zehnter gewertet.

Den zweiten 911 RSR übergab Michael Christensen, der seine erste Saison als Porsche-Werksfahrer bestreitet, nach einer Stunde an seinen Teamkollegen Patrick Long. Der Amerikaner war während seines Stints auf der 5,263 Kilometer langen Strecke in harte Positionskämpfe verwickelt, bei denen sein Porsche einige Blessuren davontrug. Er konnte zwar weiterfahren, doch angesichts der angeschlagenen rechten hinteren Aufhängung entschied sich das Team für eine Benzin sparende Strategie anstatt Angriff um jeden Preis. Am Ende reichte es zum achten Platz.

Wolf Henzler: „Manchmal musst du halt einfach was riskieren. Nach den vielen Rückschlägen in diesem Jahr ist der zweite Platz für das Team Falken Tire wie ein Sieg. Das Rennen war sehr hart. Wir waren mit einer anderen Boxenstrategie unterwegs, als unsere Konkurrenten. Wir haben uns entschlossen, draußen zu bleiben und Benzin zu sparen, mussten dann aber feststellen, dass wir es so nicht ins Ziel schaffen würden. Zu unserem Glück kam die Safety-Car-Phase und wir wussten, dass der Sprit jetzt reichen würde. Es war sehr schwierig, den Ferrari in den letzten Runden hinter mir zu halten und irgendwann ging es dann auch nicht mehr. Ich habe aber alles gegeben. Jetzt schauen wir zuversichtlich nach vorne.“

Patrick Long: „Wir waren heute schnell unterwegs, konnten das aber nicht in ein gutes Resultat umsetzen. Nach dem Kontakt mit der Corvette und der beschädigten Aufhängung haben wir beschlossen, Benzin zu sparen und die anderen ihr Rennen fahren zu lassen. Glückwunsch an das Team Falken Tire.“

Michael Christensen: „Ich wurde in der ersten Runde von einem anderen Auto hinten getroffen. Wir landeten beide im Gras und mussten das gesamte Feld ziehen lassen. Das 912er-Auto war sehr gut abgestimmt und richtig schnell, doch leider reichte es am Ende nicht zu einem guten Resultat. Beide Autos waren in etwa gleich. Ich bin das Warm-up mit der 911 gefahren, wusste also, was mich erwartet. Nick und ich haben auch einige Boxenstopps trainiert und waren somit gut vorbereitet. Dass ich das Auto abstellen musste, war sehr enttäuschend, denn ich hatte wirklich das Gefühl, dass es sehr gut war.“

Nick Tandy: „Ich habe vom Start weg alles versucht, um nach vorne zu kommen. Doch dann bekam ich erst die Durchfahrtstrafe und dann war ich neben der Strecke, deshalb ging dieser Plan nicht auf. Zum Glück kam dann die erste Gelbphase und ich konnte zum GTLM-Feld aufschließen. Da hat das Rennen für uns eigentlich erst richtig begonnen. Es war erstaunlich, wie gut unser Auto war wenn man bedenkt, dass es über Nacht neu aufgebaut worden war. Ein großes Kompliment an die Jungs von Porsche North America. Ich denke, wir hatten eines der besten Autos im Feld und ich bin sicher, dass wir ohne die Motorprobleme um den Sieg hätten fahren können.“

In der Klasse GTD erkämpften sich die Amerikaner Patrick Dempsey und Andrew Davis mit dem Porsche 911 GT America von Dempsey Racing den dritten Platz. Es war ihre erste Podiumsplatzierung in dieser Saison. Dabei mussten sie, weil sie wegen eines Trainingsunfalls das Qualifying verpasst hatten, vom Ende des Feldes starten. In der Gesamtwertung liegen ihre Landsleute Leh Keen und Cooper MacNeil punktgleich mit weiteren Konkurrenten an der Spitze. Mit dem Porsche 911 GT America von Alex Job Racing kamen sie auf dem Virginia International Raceway als Fünfte ins Ziel.