24h Le Mans
15.06.2015
Patrick Dempsey holt mit Porsche Platz zwei
Mit dem Porsche 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert und sich durch konsequenten Leichtbau sowie eine ausgefeilte Aerodynamik auszeichnet, zeigten sie bei ihrem ersten gemeinsamen Le-Mans-Auftritt eine starke Teamleistung. Vor allem in der Schlussphase des härtesten Autorennens der Welt nutzten sie ihre Chance: Nachdem sie am Morgen etwas zurück gefallen waren, eroberte Patrick Long um die Mittagszeit nach hartem Kampf den dritten Platz zurück.
Beim nun schon zwölften Le-Mans-Start seiner Karriere schöpfte er mit seiner Klasse und seiner Routine das volle Potential des 911 RSR mit der Startnummer 77 aus und legte damit den Grundstein zum Erfolg. Le-Mans-Neuling Marco Seefried passierte die Ziellinie nach einem fehlerlosen letzten Stint schließlich als Zweiter.
Auf Podiumskurs lag bis dreieinhalb Stunden vor dem Ziel auch der vom Porsche Team Manthey eingesetzte 911 RSR mit Michael Christensen (DK), Richard Lietz (AT) und Jörg Bergmeister (Langenfeld). Doch zwei Boxenstopps mit Reparaturarbeiten kosteten das Trio insgesamt mehr als 30 Minuten und dadurch den scheinbar schon sicheren dritten Platz. Bereits nach der ersten Rennstunde war am Samstag wegen eines Defekts im Antriebsbereich der Le-Mans-Traum ihrer Werksfahrerkollegen Patrick Pilet (FR), Frédéric Makowiecki (FR) und Wolf Henzler (Nürtingen) geplatzt.
Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche Motorsportchef: „Heute ist ein großer Tag für Porsche. Wir sind alle stolz auf die Fahrer, die für Porsche den 17. Gesamtsieg in Le Mans geholt haben. Aus GT-Sicht war es leider nicht das Le Mans, das wir uns vorgestellt hatten. Von der Strategie her waren wir gut aufgestellt, sind mit der Startnummer 91 auch ein gutes Rennen gefahren, hatten dann aber technische Probleme mit unseren 911 RSR, die uns zurück geworfen haben. Umso erfreulicher ist, dass der baugleiche 911 RSR in der Klasse GTE-Am mit Patrick Dempsey, Patrick Long und Marco Seefried auf dem hervorragenden zweiten Platz ins Ziel gekommen ist.“
Fahrer 911 RSR #91
Richard Lietz: „Die Woche in Le Mans war ein Wechselbad der Gefühle. Im Qualifying fehlten uns 1,6 Sekunden, mein erster Stint war sehr schwierig wegen der Reifen und der Hitze. Doch dann wurde unser 911 RSR immer besser. Das Fahren hat sehr viel Spaß gemacht, in der Nacht haben wir uns sogar bis auf Platz zwei vorgekämpft. Zum Schluss hatten wir mit dem Stoßdämpfer Pech, doch da steckt man nicht drin. Wir haben auf jeden Fall sehr viel gelernt. Ich freue mich schon auf Le Mans 2016.“
Michael Christensen: „Mein erstes Le Mans war ein unvergessliches Erlebnis. Meine Teamkollegen haben mir von diesem Rennen vorgeschwärmt. Doch alle meine Erwartungen wurden übertroffen. Schade, dass die Geschichte diesmal noch kein Happy-end hatte.“
Jörg Bergmeister: „Es war ein sehr abwechslungsreiches Rennen. Wir hatten zwar nicht ganz die Pace, die wir uns erhofft hatten, lagen aber dennoch sehr aussichtsreich im Rennen. Mit einer Podiumsplatzierung wären wir äußerst zufrieden gewesen. Leider kamen uns technische Probleme dazwischen – was bei einem 24 Stunden-Rennen immer passieren kann. Le Mans war für mich trotzdem ein Highlight des Jahres.“
Fahrer 911 RSR #77
Patrick Dempsey: „Le Mans ist ein wunderschönes Rennen. Es ist immer wieder eine großartige Erfahrung. Für uns waren vor allem die letzten Rennstunden ein erbitterter Kampf, bei dem das ganze Team alles gegeben hat. Glücklicherweise sind wir mit dem Podium belohnt worden. Allein dafür hat sich die harte Arbeit in den letzten Wochen und Monaten gelohnt. Ich bin stolz auf das Team.“
Patrick Long: „Was für ein Rennen. Mein letzter Stint war nicht einfach, der Speed, der in Le Mans gefahren wird, ist unglaublich. Ich habe mich vor allem darauf konzentriert, an meinem Auto nichts kaputt zu machen. Wenn ich eines bei meinen zwölf Le-Mans-Starts gelernt habe, dann das: In der entscheidenden Phase brauchst du ein heiles Auto, nur dann hast du eine Chance. Mit Patrick fahre ich zum dritten Mal in Le Mans, und wir haben immer von einem gemeinsamen Podium geträumt. Jetzt ist dieser Traum in Erfüllung gegangen.“
Marco Seefried: „Wir hatten vor allem in der Schlussphase viele knappe Rennsituationen. Als ich das von der Box aus gesehen habe, hatte ich einen höheren Puls als im Auto. Für mich war es mein erstes Le Mans. Ich ging mit sehr viel Respekt ins Rennen und habe mich nach und nach ans Limit heran gearbeitet. Le Mans ist ein cooles Rennen, aber ich habe nicht gedacht, dass durchgehend dieser Speed gefahren wird. Es war harte Arbeit und die Mannschaft hat alles richtig gemacht.“