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24h Le Mans
11.06.2015

Porsche 919 Hybrid nach dem ersten Qualifying vorn

Starker Le-Mans-Auftakt für das Porsche Team: Im ersten von drei Qualifikationstrainings belegten die drei Porsche 919 Hybrid die Plätze eins bis drei. Neel Jani fuhr am späten Mittwochabend die absolute Bestzeit im 56 Fahrzeuge starken Starterfeld des 24-Stunden-Rennens. Der Schweizer umrundete den Kurs in 3:16,887 Minuten und stellte damit für die 13,629 Kilometer lange Streckenvariante den bestehenden Qualifyingrekord aus dem Jahr 2008 (Peugeot, 3:18,513 Minuten) ein.

Jani teilt sich den Prototypen mit der Startnummer 18 mit Romain Dumas (FR) und Marc Lieb (DE). Timo Bernhard (DE) erzielte mit einer Runde in 3:17,767 Minuten die zweitbeste und ebenfalls unter dem alten Rekord liegende Rundenzeit. Genau wie Jani war auch er gleich zu Beginn des Qualifyings im Auto, das er sich mit Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS) teilt. Beim dritten Porsche-Trio mit der Startnummer 19 – bestehend aus den Le-Mans-Rookies Earl Bamber (NZ) und Nico Hülkenberg (DE) sowie Nick Tandy (GB) – war es der Brite, der den rund 1000 PS starken Hybridrennwagen in 3:19,297 Minuten auf Platz drei fuhr.

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In Le Mans werden drei jeweils zweistündige Qualifyings ausgetragen. Die beste dabei mit einem Auto gefahrene Rundenzeit entscheidet über den Startplatz. Aufgrund der instabilen Witterung ist noch nicht absehbar, welche Bedeutung dem ersten Qualifying vom Mittwoch zukommt, das auf trockener Strecke stattfand. Auf der sicheren Seite indes sind die Porsche-LMP1-Werksfahrer bezüglich ihrer Pflichtrunden bei Dunkelheit: Alle neun haben mindestens fünf Umläufe absolviert.

Das zweite Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans findet am Donnerstag von 19:00 bis 21:00 Uhr statt, das dritte und letzte Qualifying wird anschließend wiederum bei Dunkelheit von 22:00 bis 00:00 Uhr ausgetragen. Am Freitag stehen die Porsche-Pressekonferenz (13:00 bis 14:00 Uhr) und danach die Fahrerparade in der Innenstadt von Le Mans auf dem Programm. Der Rennstart zur 83. Auflage des wohl härtesten Langstreckenrennens der Welt erfolgt am Samstag um 15:00 Uhr.

Im einzigen freien Training am späten Nachmittag hatte das Porsche Team nach vier Stunden die Plätze eins, drei und vier belegt. Die insgesamt schnellste Runde war Webber mit der Startnummer 17 in 3:21.362 Minuten gefahren. Platz drei belegte das Schwesterauto mit der Nummer 18 (Jani, 3:22,059 min) vor der Nummer 19 (Tandy, 3:22.819 min). Trotz der wechselhaften Witterung mit gelegentlichen Schauern und einer langen Unterbrechung arbeitete das Team einen Großteil des Abstimmungsprogramms bezüglich Aerodynamik, Reifen und Fahrzeugbalance ab.

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Den Fahrern gebührt großer Respekt für diese starken Rundenzeiten. Das war heute eine gute Teamleistung und ein schöner erster Schritt in Le Mans 2015, aber eben auch noch nicht mehr. Die ganze Mannschaft ist einem hohen Erwartungsdruck ausgesetzt – und dem hat sie standgehalten. Dafür möchte ich mich ganz besonders bedanken. Wir werden morgen sehen, wie sich die Streckenbedingungen entwickeln.“

Alexander Hitzinger, Technischer Direktor LMP1: „Ich bin heute sehr glücklich und zufrieden über den Qualifyingrekord mit dem Porsche 919 Hybrid. Das beweist nachdrücklich, dass wir ein schnelles Auto entwickelt haben. Nun wird sich morgen je nach Wetterlage zeigen, ob die Konkurrenz nachlegen kann. Am Samstag kommt ein sehr hartes Rennen auf uns zu, da bin ich mir sicher.“

Andreas Seidl, Teamchef: „Die Bedingungen waren heute nicht einfach. Aber wir haben trotz der Regenschauer im freien Training unser Programm abarbeiten können. Die Rennvorbereitung stand heute im Vordergrund. Die Porsche 919 Hybrid sind problemlos gelaufen, und das Team hat einen super Job gemacht. Vor allem bei den Autos 17 und 18 ist das Zusammenspiel zwischen den Ingenieuren und Fahrern auch in der Verkehrssituation gut aufgegangen, sodass beide Rennwagen gut auf der Strecke platziert werden konnten. Auch mit der Performance der neuen Fahrer bin ich sehr zufrieden – sie waren unter allen Bedingungen mit unseren Stammpiloten auf Augenhöhe.“