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24h Nürburgring
16.04.2015

Ein Wochenende voller Action am Nürburgring

TAM-Racing, das Porsche-Team aus Niederkrüchten, erlebte ein im Großen und Ganzen erfolgreiches Wochenende am Nürburgring. Beim ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen trat das Team in einer völlig neuen Konstellation an. TAM-Stammpilot Christopher Gerhard (Viersen) teilte sich den Porsche 997 GT3 Cup mit den drei Argentiniern Juan Cruz Alvarez, Esteban Gini und Camilo Echevarria.

Marc Poos, Teamchef und technischer Leiter von TAM-Racing: „Die drei Argentinier wollen in diesem Jahr das 24h-Rennen bestreiten. Alle sind sehr schnelle Rundstreckenfahrer mit Internationaler B-Fahrer Lizenz. Nachdem sie den notwendigen DPN-Kurs bei der Motorsport Akademie von Christopher Bartz mit ihrem Fahrerkollegen Christopher Gerhard, der gleichzeitig auch Instruktor für die Nürburgring-Nordschleife ist, absolviert haben, wollte das Trio erste Rennkilometer auf der Nordschleife sammeln. Das hat extrem gut geklappt, jetzt schauen wir mal, was daraus wird.“

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In den Trainingssitzungen ging es für die Gastfahrer darum, sich an das Auto und die Strecke zu gewöhnen. Dies gelang sehr schnell und das Team belegte in allen Trainingssitzungen einen Rang im Bereich der Top-20 bei über 70 Startern. Die beste Rundenzeit von Gerhard mit 8.59,580 Minuten reichte schließlich für Startplatz 20.

Das Rennen verlief zunächst sehr positiv. Die argentinischen Gastfahrer zeigten von Beginn an eine sehr starke Leistung. Die schnellsten Zeiten eines jeden Fahrers lagen zwischen 8.58 und 9.07 Minuten, und das bei verschiedenen Verkehrs- und Flaggensituationen. Das Team hatte sich schnell im Bereich von Platz 15 etabliert und schaute in Richtung Top-Ten als nach 20 Runden der Porsche im Bereich der Start-Ziel-Geraden mit gerissenem Gaszug liegen blieb.

Das Team konnte den Porsche reparieren und wieder ins Rennen schicken. Doch vier Runden plus knapp acht Minuten kostete die gesamte Aktion. Auf Platz 50 zurückgefallen startete die deutsch-argentinische Mannschaft noch eine kleine Aufholjagd, die brachte den TAM-Porsche noch bis auf Rang 32 nach vorn, was Platz zehn von 15 Teilnehmern in der Klasse SP7 bedeutete. Ohne den gerissenen Gaszug wären es Platz elf Gesamt und Platz vier in der Klasse als schnellstes normales Cupauto in der SP7 überhaupt gewesen.

Christopher Gerhard sagte: „Das war ein positives Erlebnis. Die drei Argentinier waren konstant schnell und haben sich richtig gut angestellt. Schade, dass der Gaszug gerissen ist. Sonst hätten wir ein starkes Ergebnis herausfahren. Es wäre schön, wenn wir ein Projekt für das 24h-Rennen zusammen hinbekommen könnten.

„Unser Team wächst – insbesondere in Bezug auf die Abläufe beim einem Langstreckenwochenende - immer weiter zusammen. Die Fahrer haben einen tollen Job gemacht und waren sehr schnell. Eine weitere Zusammenarbeit würde Sinn machen“, so Marc Poos.

Zuvor holte TAM-Racing bei der zweiten Veranstaltung der Rundstrecken- Challenge Nürburgring, „Preis der Schlossstadt Brühl“, den ersten Saisonsieg. Christopher Gerhard (Viersen) gewann mit dem Porsche 991 GT3 Cup den RCN-Lauf, der auf der Streckenvariante des 24h-Rennens ausgetragen wurde, mit deutlichem Vorsprung. Gerhard sagte: „Es war heute nicht einfach. Die äußeren Bedingungen gestalteten sich sehr schwierig.“ Es herrschte mal wieder typisches Eifelwetter im April. Es war kalt, windig und zu allem Überfluss setzte zwischenzeitlich sogar auch noch Regen ein. Insgesamt 195 Teilnehmer gingen an den Start. Ein imposantes Bild auf der Start- und Zielgeraden des Nürburgrings.

Der Start erfolgte im Trockenen, doch der wolkenverhangene Himmel ließ nichts Gutes erwarten. Gerhard startete auf Slicks. „Bei meiner Sollzeitrunde habe ich mir extrem viel Zeit gelassen, damit ich bei einsetzendem Regen bei den Bestätigungsrunden genug Spielraum hatte“, so der Viersener. Mit der ersten Sprintrunde übernahm der TAM-Pilot die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab.

Nach gut 45 Minuten setzte zum Teil starker Regen ein. „Zum Glück hatte ich meine erste Bestätigungsrunde schon fast beendet. Mit den Slicks konnte ich dann anschließend langsam zum Tankstopp fahren“, so Gerhard. Bei dem Halt wurden Regenreifen aufgezogen. „Das war für den Moment richtig, aber es wäre ein Fehler gewesen auf diesen Reifen zu bleiben, sodass ich zu Beginn der zweiten Bestätigungsrunde in die Box fuhr um Slicks aufziehen zu lassen. Dadurch musste ich nach der Boxenausfahrt extrem puschen, weil ja ca. 2 Minuten der Fahrzeit schon in der Box verstrichen sind. Es gelang mir dann zum Glück auf die Sekunde genau die Karenzzeit zu bestätigen und hatte so auch direkt die richtigen Reifen drauf, um die anschließenden schnellstmöglich zu fahren.“

Auf trockener Fahrbahn fuhr Gerhard konstant schnelle Runden – gemessen an der extrem vollen Strecke – und hatte am Ende fast drei Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz. Der erste Saisonsieg von TAM-Racing war perfekt. Gerhard resümierte: „Die Bedingungen waren wieder sehr problematisch, einfach typisch für die Eifel. Man musste bis zum Schluss konzentriert bleiben, um keinen unnötigen Fehler zu machen. Der Gesamtsieg, der siebte in Folge, war eine schöne Belohnung.“

Marc Poos, Teamchef und technischer Leiter TAM-Racing sagte im Anschluss: „Ein perfektes Ergebnis. Leider waren die Streckenbedingungen wieder sehr schlecht und die Strecke extrem voll, sodass wir wenig aussagekräftigen Informationen von Auto und Fahrwerk sammeln konnten. Trotzdem freuen wir uns natürlich über den Gesamtsieg.“