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DKM
06.08.2015

Erfolgreiches Wochenende für Luke Raspudic

Am vergangenen Wochenende fand im südbayerischen Ampfing der dritte Lauf zur Deutschen Kart Meisterschaft statt. In der Klasse der Junioren starteten dabei Fahrer aus elf Nationen und einige Top-Teams aus WM und EM. So zum Beispiel Ricky Flynn Motorsport, die als Gaststarter mit dabei waren. Mit am Start war Luke Raspudic aus Ratingen.

Durch die vielen Gaststarter zum Beispiel aus Australien, Russland und China mussten Qualifikationsvorläufe gefahren werden, sodass sich dann die schnellsten 34 Piloten für die sonntäglichen Wertungsläufe qualifizieren konnten. „Das macht dann schon richtig Spaß bei so einem Rennen anzutreten. Ist natürlich eine richtige Herausforderung zu sehen, wie wir uns im Vergleich zu diesen Teams und Fahrern schlagen werden“, gab Raspudic am Freitagmorgen vor den ersten freien Trainings mit gespannter Vorfreude von sich.

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Allerdings zeigte sich dann recht schnell, dass man sich vor diesen internationalen Top-Piloten keinesfalls zu verstecken brauchte. In jedem der freien Trainings fand man sich stets im vorderen Zeitendrittel wieder. Auf die absolute Spitze fehlten zwar noch ein bis zwei Zehntelsekunden, wenn man aber beobachtete, mit welch einem Aufwand dort Kartsport betrieben wird, war dies ein absolut vertretbarer Abstand. Dementsprechend zuversichtlich ging man dann am Samstagvormittag auch ins Qualifikationstraining. Dort kam es dann aber leider zu einer Kollision mit einem Konkurrenten.

„Sehr ärgerlich. Ich hatte gerade meine Reifen auf Temperatur gebracht und war in einer richtig schnellen Runde, als ein anderer Fahrer sein Training aufnahm und vor mir war. Vor einer Kurve bemerkte er mich und deutete mir per Handzeichen, er würde mir innen auf der Ideallinie Platz lassen. Als ich dann innen neben ihm war, hatte er es sich wohl anders überlegt und zog scharf innen rein, genau mir auf die Hinterachse. Die war dann leider verbogen und das Zeittraining damit gelaufen“, sagte Raspudic im Anschluss. Trotzdem konnte er sich aber mit der bis dahin gefahrenen Zeit einen Platz im Mittelfeld sichern und hatte eine gute Ausgangsposition für die Qualifikationsvorläufe.

Im ersten Vorlauf gab es dann bereits in der ersten Runde einige Überholmanöver zu verzeichnen und Luke fand sich auf Position zehn wieder. Dort gab es dann erneut zu einem kuriosen Zwischenfall: In Runde zwei wurde Raspudic von dem hinter ihm liegenden Fahrer gerammt und dessen halbe Frontflügelbeklebung wickelte sich daraufhin um Luke´s rechtes Hinterrad. Der damit zusammenhängende Gripverlust führte dann leider dazu, dass man bis ans Ende des Feldes durchgereicht wurde. „Nach etwa zwei Runden ging es dann zwar wieder, aber so langsam frage ich mich, ob da oben irgend jemand etwas gegen mich hat“, so Luke´s Aussage. Zwar konnte er sich dann wieder bis auf Rang 18 verbessern, aber angesichts dessen, was möglich gewesen wäre, war dies natürlich ein wenig zufrieden stellendes Ergebnis.

Der zweite Vorlauf verlief dann ohne größere Zwischenfälle und Raspudic konnte vom 18. Startplatz bis auf Position neun nach vorne fahren. In der Addition der Vorläufe bedeutete dies dann am Ende den 18. Gesamtrang und damit war man schon einmal sicher für die sonntäglichen Hauptrennen qualifiziert. Dass die Wettervorhersage für Sonntag vormittag dann auch noch Regen versprach, ließ das Team hoffen, dass es einige Möglichkeiten geben würde, weiter nach vorne zu fahren.

Und so kam es dann auch. Vor dem ersten Wertungslauf hatte es den ganzen Vormittag geregnet und das Rennen wurde demnach auf Regenreifen gestartet. Bereits nach drei Runden konnte Raspudic elf Konkurrenten überholen und fand sich auf Position sieben wieder. „Leider waren aber mittlerweile die vor mir liegenden Fahrer schon circa 20 Meter entfernt und ich wollte dieses Loch dann unbedingt schnell schliessen. Dabei habe ich es dann leider in einer Kurve um ein paar Zentimeter übertrieben und fand mich im Gras wieder. Mein Fehler, ganz klar. Am meisten Leid tut es mir für unser Team, das das ganze Wochenende schon hart gearbeitet hat und es wirklich verdient hätte, dass wir eine Top-Platzierung eingefahren hätten“, so Luke. Immerhin konnte er dann aber noch bis zum Rennende einige Positionen zurückerobern und weitere Meisterschaftspunkte auf seinem Konto verbuchen.

Der zweite Wertungslauf am Sonntagnachmittag zeigte dann ein weiteres Mal, dass Raspudic mittlerweile im Feld der Junioren eine respektable Größe darstellt. Der Regen hatte über Mittag aufgehört und das Rennen konnte auf Slicks gestartet werden. Direkt nach dem Start konnte Luke wiederum einige Positionen gewinnen und befand sich nach wenigen Runden in einem Fahrerpulk die sich um die Positionen fünf bis fünfzehn harte Duelle lieferten. „Am meisten Spaß gemacht, hat das Duell mit Max Hesse. Wir haben uns über vier oder fünf Runden ein schönes Rennen geliefert und uns dabei mehrere Male gegenseitig überholt. Dass er dann am Ende dieses Duell für sich entscheidet ist für mich keine Schande. Ganz im Gegenteil, da kann man nur draus lernen“, zeigte sich Raspudic am Ende dann auch zufrieden. Dass am Ende dann Position zwölf eingefahren wurde bedeutete nochmals Meisterschaftspunkte für Raspudic. Außerdem gehörte er damit an diesem Wochenende zu den fünf besten deutschen Piloten.

„Wenn man sieht, welcher Aufwand bei den meisten anderen Fahrern getrieben wird, ist dies wirklich ein absolutes Top-Ergebnis, das so nicht unbedingt zu erwarten war. Zudem darf man auch nicht vergessen, dass Luke ein Rookie ist und letztes Jahr noch Bambini gefahren ist“, zeigte man sich dann auch von Betreuerseite am Sonntagnachmittag mehr als zufrieden.

Weiter geht es nun direkt am kommenden Wochenende auf dem Erftlandring in Kerpen, wo der vierte Lauf zu den diesjährigen ADAC Kart Masters ansteht.