FIA WEC
22.06.2015
34 Starter beim ersten WEC-Rennen in Deutschland
Dabei hat das Ergebnis von Le Mans das Titelrennen in allen vier Wertungen der World Endurance Championship zur Saisonmitte nocheinmal spannender gemacht.Fans in Deutschland bekommen die Gelegenheit, die Boliden der 24 Stunden von Le Mans aus nächster Nähe zu bewundern. Das gilt vor allem für den Porsche 919 Hybrid, der an der Sarthe den ersten Sieg seit 17 Jahren für das Stuttgarter Unternehmen einfahren konnte. Insgesamt werden zehn Fahrer und acht Autos bei ihrem Heimrennen in Deutschland antreten.
Die vorläufige Starterliste umfasst vierunddreißig Autos, elf LMP1-, neun LMP2- und vierzehn LMGTE-Fahrzeuge, gleichmäßig verteilt auf Pro- und Am-Klassen. André Lotterer, Benoit Tréluyer und Marcel Fässler im Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer sieben nehmen das Wochenende als Meisterschaftsführende in Angriff. Dank ihres dritten Platzes in Le Mans reisen die Weltmeister des Jahres 2012 mit einem Vorsprung von 20 Punkten an. Die Teams von Audi, Porsche und Nissan bringen in Deutschland wieder jeweils zwei Autos an den Start, die gegen die beiden Toyota TS040 Hybrid-Fahrzeuge antreten.
Rebellion Racing ist mit dem Debüt des R-One mit AER-Antrieb in der LMP1-Privatfahrerklasse in Le Mans auf die Siegerstraße zurückgekehrt und wird sich erneut der Herausforderung durch den CLM-AER der ByKolles-Mannschaft stellen. Neben André Lotterer können sich die deutschen Fans auf fünf weitere deutsche Fahrer in der LMP1-Klasse freuen: Marc Lieb und Timo Bernhard im Porsche, Nick Heidfeld und Daniel Abt unterwegs mit dem Team Rebellion Racing und Pierre Kaffer in Diensten von ByKolles.
In der LMP2-Klasse fahren neun Autos um den Klassensieg. Dabei führt der Le Mans-Klassensieger KCMG ORECA 05 derzeit die Weltmeisterschaft an und kehrt zu dem Fahrertrio zurück, das im April bereits einen vierten Platz in Silverstone einfahren konnte. Dabei wird Nick Tandy, der dank des Gesamtsiegs in der Fahrerwertung der Weltmeisterschaft zum schärfsten Verfolger des Audi-Trios avanciert ist, in Deutschland wieder in die LMP2-Klasse einsteigen.
Das russische Team G-Drive Racing wird erneut versuchen, sich ganz oben auf dem Treppchen zu platzieren. Dies gelang dem Ligier mit der Nummer 26, gesteuert von Roman Rusinov, Sam Bird und Julien Canal, bereits im ersten Lauf in Silverstone, während das Schwesterauto mit der Startnummer 28 und Pipo Derani, Gustavo Yacaman und Ricardo Gonzalez am Steuer den zweiten Lauf in Spa-Francorchamps für sich entscheiden konnte.
Das amerikanische Team Extreme Speed Motorsports bringt nach zwei Punkterängen in Le Mans wieder zwei Ligiers mit Honda HPD-Aggregaten an den Start. Der OAK Racing Ligier-Nissan mit der Startnummer 35 platzierte sich ebenfalls im Klassement des Langstrecken-Klassikers, während Team SARD Morand, Strakka Racing und Signatech Alpine allesamt auf mehr Glück in Deutschland hoffen müssen, nachdem sie die karierte Flagge in Frankreich nicht gesehen haben.
Ferrari kommt mit einem komfortablen 45-Punkte-Vorsprung im World Endurance Cup der GT-Konstrukteure nach Deutschland, hat am Nürburgring jedoch starke Konkurrenz von Porsche zu erwarten. Ebenso von Aston Martin, dem britischen Autobauer der in Le Mans eine starke Vorstellung ablieferte, bis ihn das Glück verließ.
Die amtierenden Weltmeister Gianmaria Bruni und Toni Vilander standen in Le Mans hinter ihren AF Corse-Teamkollegen James Calado und Davide Rigon auf dem Podium. Die so gewonnenen 36 Punkte verhelfen dem italienisch-finnischen Duo zu einem knappen Vier-Punkte-Vorsprung vor Calado und Rigon.
Neben den beiden Porsche 911ern von Team Manthey mit dem französischen Duo Patrick Pilet und Fred Makowiecki im Wagen mit der Startnummer 92 und dem Österreicher Richard Lietz an der Seite des Dänen Marco Sorensen am Steuer des 911 mit der Nummer 91 können die deutschen Fans auch Stefan Mücke im Aston Martin Racing Vantage V8 mit der Startnummer 97 anfeuern. Zusammen mit seinem langjährigen britischen Fahrerkollegen Darren Turner hofft Mücke auf mehr Glück als in Le Mans, wo eine defekte Ölpumpe den V8-Motor seines Vantage ‚Art Car' nach acht Stunden lahmlegte.
Auch in der LMGTE Am-Klasse gehen zwei Autos unter deutscher Flagge ins Rennen. Alle Augen werden dabei auf den Dempsey-Proton Racing Porsche 911 mit der Startnummer 77 gerichtet sein, den der Deutsche Marco Seefried gemeinsam mit dem amerikanischen Schauspieler Patrick Dempsey und dem Porsche-Werksfahrer Patrick Long pilotiert. Das Trio feierte bereits in der LMGTE Am-Wertung bei den 24 Stunden von Le Mans einen wohlverdienten zweiten Platz und wird ohne Zweifel auch in Deutschland große Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Als zweites Auto schickt Proton Racing den Porsche 911 mit Abu Dhabi-Lackierung ins Rennen, der von dem Deutschen Christian Ried, dem Emirati Khaled Al Qubaisi und dem Österreicher Klaus Bachler gesteuert wird.
Angeführt wird die Klasse derzeit von Andrea Bertolini, Alexey Basov und Victor Shaytar im SMP Racing Ferrari 458 Italia mit der Startnummer 72. Die 50 Punkte für den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans haben das russische Team an die Spitze der Tabelle katapultiert.
Die Ferrari-Mannschaft konnte sich auch dank eines Ausrutschers des von Paul Dalla Lana pilotierten Aston Martin Racing Vantage mit der Startnummer 98 in der letzten Stunde des Rennens an die Spitze setzen, da der Kanadier als Führender in der Klassenwertung nach einem Unfall aufgeben musste. Zusammen mit Pedro Lamy und Mathias Lauda hatte Dalla Lana in Silverstone und Spa die maximale Punktzahl eingefahren und das Team hofft nun, auch in Deutschland wieder ganz oben auf das Siegertreppchen steigen zu dürfen. Der Deutsche Roald Goethe bemüht sich derweil um schnelle Erholung von einer in Le Mans erlittenen Rückenverletzung und wird sein Heimrennen Seite an Seite mit seinem italienischen Kollegen Francesco Castellacci und dem ehemaligen LMGTE Am-Weltmeister Stuart Hall in dem Aston Martin Racing Vantage V8 mit der Startnummer 96 bestreiten. Der zweite Ferrari in der GTE Am-Startaufstellung ist der 458 des AF Corse-Teams, gesteuert durch das französische Duo Emmanuel Collard und Francois Perrodo zusammen mit dem Portugiesen Rui Aguas.
Die einzige Chevrolet Corvette C7 wird von dem ehemaligen Klassenweltmeister Larbre Compétition ins Rennen geschickt. Die italienische Fahrerpaarung Paolo Ruberti und Gianluca Roda auf dem Wagen mit der Nummer 50 wird dabei erneut durch den amtierenden Weltmeister in der LMGTE Am-Klasse, Kristian Poulsen, verstärkt.
Die 6 Hours of Nürburgring finden statt am Sonntag, den 30. August, mit freiem Training am Freitag, den 28. und Qualifying am Samstag, den 29. August. Das Wochenende wird ein Fest des Langstreckenrennsports am weltberühmten Nürburgring. Unterhaltung für die ganze Familie wird geboten, wenn die World Endurance Championship zum ersten Mal in Deutschland ausgetragen wird.