ROTAX MAX Challenge
06.07.2015
Heißes Halbzeitrennen der RMC Germany
Nach dem Hitzekessel von Ampfing erlebte die populäre Single-Brand-Serie das wohl heißeste Rennwochenende seit ihrem Bestehen. Temperaturen an der 40° C-Grenze trieben Mensch und Material an die Belastungsgrenze. Doch alle meisterten diese Herausforderung mit Bravour, sodass man letztlich eine reibungslose Veranstaltung mit würdigen Halbzeitmeistern erlebte.
Micro: Erster Sieg für Mika König
Wie schon in Ampfing präsentierte sich der Wettkampf bei den Jüngsten zunehmend ausgeglichener, was vor allen Dingen Titelverteidiger Maximilian Krupper (ADAC Berlin-Brandenburg) zu spüren bekam. Einen klaren Durchmarsch zum dritten Titelgewinn in Folge wird der Berliner dieses Jahr nicht erleben. Dafür sorgte im Zeittraining Mika Kulik (RMSV Urloffen), indem er sich seine erste Pole-Position in der RMC sichern konnte.
Im Prefinale musste der Youngster allerdings Federn lassen und sich mit Position drei zufriedengeben, während an der Spitze erneut Maximilian Krupper regierte und die volle Punktzahl kassierte. Zweiter wurde Mika König (Intrepid) vor Finn Zulauf (CRG Racing Team / KV Oppenrod), der aber im Nachhinein mit einem Wertungsausschluss bestraft wurde.
Im Finale gab wiederum Maximilian Krupper den Ton an. Doch der Tabellenführer hatte die Rechnung ohne Mika König und Lokalmatador Ben Dörr (CRG Racing) gemacht. Das Trio lieferte sich über zwölf Runden einen packenden Dreikampf. Am Ende setzte sich König mit knappem Vorsprung durch und feierte damit seinen ersten Sieg in der RMC. Krupper verteidigte den zweiten Platz gegen Dörr und festigte damit die Meisterschaftsführung.
Mini: Alles beim Alten
Wie schon im gesamten Saisonverlauf bestimmten auch in Oppenrod die Tony Kart-Piloten Mads Riis und Tim Tramnitz (beide RS Competition) das Geschehen. Im Zeittraining brannte Tramnitz die schnellste Runde in den Asphalt und verdrängte seinen Teamkollegen deutlich auf Platz zwei. Doch im Prefinale schlug Riis zurück. Früh übernahm er die Spitze, welche er bis zum Fallen der Zielflagge gegen Tramnitz verteidige konnte. Daran konnte auch die schnellste Rennrunde des Hamburgers nichts ändern.
Im Finale wiederholte sich das Duell an der Spitze, wobei es Riis diesmal einfacher hatte: Tramnitz haderte mit einer defekten Benzinleitung und konnte mit diesem Handicap keinen Angriff starten. Damit liegt Riis nun klar auf Titelkurs, wobei es eine Frage der Zeit ist, wann Tramnitz seinen ersten Saisonsieg feiern wird. Aber vielleicht mischen sich noch andere Fahrer in den Spitzenkampf ein: Lennart Wolf (Kremer Karteam) konnte in Oppenrod durchweg den dritten Platz für sich verbuchen und ist für die zweite Saisonhälfte ebenso motiviert wie Luca Kaufhold (Nees Racing Team), Finn Gehrsitz (Flandria Kart Germany / RMSV Urloffen) und Luis Laurin Speck (TB Kart SRL), die Oppenrod ihre persönlichen Ausrufezeichen setzen konnten.
Junioren: Henkefend bugsiert sich an die Spitze
Mit einer dominanten Vorstellung wartete Louis Henkefend (Team TKP) bei den Junioren auf. Der Versmolder war in bestechender Form und lieferte ein fehlerfreies Wochenende ab. Den Grundstein legte er schon im Zeittraining mit der Bestzeit, bevor er beide Vorläufe souverän gewann und am Ende einen nie gefährdeten Doppelsieg in den Finalläufen nach Hause fuhr. Damit verbuchte der FA-Pilot nicht nur den fünften Saisonsieg auf dem Konto, sondern übernahm auch pünktlich zur Halbzeit die Gesamtführung im Klassement.
Die beste Nebenrolle spielte zunächst Jacqueline Horthemke De Brito (Diegowie Power Racing). Im Qualifying glänzte sie mit einem vielversprechenden zweiten Platz. Doch in den Heats hatte die junge Dame kein Glück, weshalb sie letztlich auch in den Finalrennen ins Hintertreffen geriet. Dafür zeigte sich Titus-Shanghai Schmidli (Woik Motorsport) gut aufgelegt. Der Schweizer sicherte sich im Prefinale den zweiten Platz vor Phil Dörr (CRG Racing Team). Im Finale rutschte Schmidli auf Rang fünf ab, während Dörr sich auf Position zwei verbessern konnte. Als Dritter komplettierte der Österreicher Lukas Dunner (Speedworld Academy PB Skill7) das Podium.
Senioren: Doppelsieg für Mick Wishofer
Im 35-köpfigen Feld der Senioren feierte Tim Schneider (3G Racing) seine erste Trainingsbestzeit des Jahres. In den Heats konnte der Leichlinger die Pole-Position aber nicht perfekt umsetzen und rutschte auf Rang drei ab, während sich an der Spitze der Österreicher Max Wishofer (Speedworld Academy PB Skill7) die beste Ausgangslage für die Finalrennen sichern konnte.
Diese sollte der Wiener zu nutzen wissen. In den Hauptrennen kontrollierte er das Geschehen und fuhr einen lupenreinen Doppelsieg nach Hause. Dahinter war es in beiden Läufen Tim Schneider, der den Österreicher kräftig unter Druck setzte. Trotz der schnellsten Rennrunden reichte es aber jeweils „nur” zum zweiten Platz. Als bester Deutscher kassierte der Kosmic-Pilot aber die vollen Meisterschaftspunkte, womit er sich auf den zweiten Tabellenplatz vorarbeiten konnte und nunder schärfste Verfolger von Titelverteidiger Christopher Dreysping (VPDR TAD Racing) ist. Der Nürnberger begnügte sich in Oppenrod mit zwei dritten Plätzen und liegt weiterhin mit einem sicheren Punktepolster an der Spitze des Klassements.
DD2 Masters: Helfinger souveräner Halbzeitmeister
Bei den „Alten Herren” führte kein Weg an Titelverteidiger Tommy Helfinger (M-Tec Praga Racing) vorbei. Nach der Trainingsbestzeit verwandelte er die Pole-Position in zwei ungefährdete Laufsiege, die er zudem mit den Bonuspunkten für die schnellsten Rennrunden krönen konnte. Außerdem baute der Kronauer seine Meisterschaftsführung weiter aus und liegt nun klar auf Titelkurs.
Sein Rivale Michael Becker (KSM Racing Team) fand nur teilweise den Anschluss an den Spitzenreiter und musste sich in beiden Läufen als Zweiter geschlagen geben. Den letzten Podestplatz machten der Österreicher Alexander Gumpenberger (M-Tec Praga Racing) und Lokalmatador Thomas Schumacher (Kartsport-Klimm) unter sich aus. Während Gumpenberger im Prefinale die Nase vorn hatte, entschied Schumacher das Finale für sich und schaffte damit trotz Fiebererkrankung beim Heimspiel den Sprung auf das Podest.
DD2: Max Hofer macht das Doppel
Der zweifache DD2-Champion Pascal Marschall (SP. Beule Kart Racing Team) war der bestimmende Mann im Feld der Königsklasse. Im Qualifying sicherte sich der Nürnberger seine erste Pole-Positon in dieser Saison. Dass dies kein Zufall war, bewies er in den Vorläufen, die er beide souverän gewinnen konnte. Entsprechend motiviert startete der Titelverteidiger ins Prefinale – wohlwissend, dass es nach seinem Team- und Markenwechsel erstmals für den ersten Sodi-Sieg reichen könnte.
Doch es sollte anders kommen: Beim Start zur Einführungsrunde quittierte sein Kart den Dienst. Erst die Hilfe seines Mechanikers brachte Marschall in Fahrt. Aufgrund mehrerer Einführungsrunden konnte Marschall noch seinen angestammten Startplatz einnehmen. Nach dem Ampelgrün knüpfte der Sodi-Pilot an seine bis dato dominante Vorstellung an. Er gewann den Lauf und drehte zudem die schnellste Rennrunde. Aber die Hiobsbotschaft folgte im Anschluss: Aufgrund der regelwidrigen Fremdhilfe wurde Marschall von der Wertung ausgeschlossen. Somit erbte der Österreicher Max Hofer (Speedworld Academy PB Skill7) den Sieg vor Lokalmatador Luka Kamali (CRG Racing Team) und Marco Göttler (Mach1 Motorsport).
Im Finale ließ Hofer an der Spitze nichts anbrennen. Fast schon spielerisch konnte sich der Ricciardo-Fahrer von den Verfolgern absetzen und den Doppelsieg perfekt machen. Dahinter stritten sich bis zu fünf Piloten um die Ehrenplätze, wobei Marcel Schirmer (RS Competition) am Ende die Nase vorn hatte. „Nachdem wir den ganzen Samstag kaum zum Testen kamen, weil wir Aussetzer hatten, ist das ein super Ergebnis”, strahlte Schirmer, der damit die Meisterschaftsführung ausbauen konnte. Aber auch der am Ende Drittplatzierte Marco Göttler war zufrieden, holte er sich doch ebenso wie der Viertplatzierte Kai Honné (CRG Racing Team) sein bestes Saisonergebnis. Pech hatte hingegen Luka Kamali, der ursprünglich als Dritter abgewinkt worden war, aber aufgrund einer Zeitstrafe auf Position neun abrutschte. In die Top-Ten schaffte es noch Pascal Marschall. Nach seinem Wertungsausschluss vom Ende des Feldes gestartet, arbeitete er sich bis auf Rang acht vor und konnte wiederum die schnellste Rennrunde fahren.
Am Abend zog RMC-Initiator Andreas Matis ein positives Fazit: „Das Wochenende in Oppenrod war aufgrund der Hitze eine große Herausforderung für alle. Glücklicherweise wurden wir von den angekündigten Unwettern verschont. Ich bin froh, dass alle einen kühlen Kopf bewahrt haben und die Rennen ohne große Zwischenfälle verlaufen sind.” Nach dem heißen Halbzeitrennen blickt die RMC Germany bereits auf die zweite Saisonhälfte. Diese beginnt am 9. August 2015 auf dem Vogelsbergring von Wittgenborn.