ROTAX MAX Challenge
13.04.2015
Packende Generalprobe der ROTAX MAX Challenge Germany
Zudem bot das RMC Open den Rahmen für den ersten Meisterschaftslauf zur österreichischen RMC. Begleitet von frühlingshaften Wetterbedingungen konnten die Zutaten für einen perfekten und spannenden Renntag nicht besser gewählt sein ...
Micro: Leichtes Spiel für Maximilian Krupper
Mika Kulik (Swiss Hutless) war bei den Jüngsten der tonangebende Pilot im Zeittraining. Mit über sechs Zehntelsekunden Vorsprung fuhr er mit Abstand die schnellste Runde und galt als Topfavorit auf den Sieg. Doch ab dem Prefinale schlug der amtierende RMC-Micro-Champion Maximilian Krupper (Praga) zurück.
Der Berliner setzte sich schnell an die Spitze und feierte letztlich in beiden Finalläufen einen nie gefährdeten Doppelsieg. Bunt ging es auf den Verfolgerpositionen zur Sache. Im ersten Durchgang sicherten sich Ben Dörr (CRG) und Mika Kulik die Ehrenplätze, nachdem der eigentlich Zweitplatzierte Mika König (Intrepid) wegen eines technischen Verstoßes aus der Wertung genommen wurde. Im Finale fuhr Dörr wiederum auf Platz zwei, während Finn Zulauf (CRG) als Dritter das Podium komplettierte. Mika Kulik sah als undankbarer Vierter die Zielflagge.
Mini: Doppelsieg für Mads Riis
Die Piloten aus dem Team von RS Competition hatten die Mini-Klasse fest in ihrer Hand. Mads Riis und Tim Tramnitz (beide Tony Kart) diktierten von Anfang an das Tempo, wobei Riis im Zeittraining mit nur 0.022 Sekunden Vorsprung den Vorteil der Pole-Position für sich entschied. In den Rennen löste sich das Duo vom Rest des Feldes und machte den Sieg unter sich aus. Trotz mehrfacher Führungswechsel hatte Riis allerdings beide Male die Nase vorn.
Einen Doppelsieg konnte das Team im Finale dennoch nicht feiern. Zwar war Tramnitz als Zweiter im Ziel eingelaufen, erhielt aber eine Zeitstrafe, die ihn bis auf Platz fünf zurückwarf. Damit rückten Finn Gehrsitz (Flandria) und Luis Laurin Speck (TBKart) auf, was für die beiden letztjährigen Micro-Fahrer ihren ersten Podestplatz bei den Minis darstellte.
Junioren: Erkämpfter Sieg für Louis Henkefend
Neues Team, neues Glück: Louis Henkefend (FA), seines Zeichens amtierender RMC-Vizemeister der Junioren, wechselte für die neue Saison in die international erfahrene Mannschaft von TKP. Dass er sich in seinem neuen Team pudelwohl fühlt, bewies der Versmolder bereits im Qualifying. Mit der Bestzeit schuf er sich eine perfekte Grundlage für die Vorläufe.
Doch er hatte die Rechnung ohne Nicolas Schöll (Tony Kart) gemacht. Der Österreicher feierte in beiden Vorläufen den Sieg und verwies Louis Henkefend und den Belgier Aerts Kenzo (Tony Kart) auf die Verfolgerplätze im Heat-Ranking. Diese Leistung konnte Schöll auch im Prefinale bestätigen: Während sich die Verfolger um die Plätze stritten, fuhr er einen kleinen Sicherheitsabstand heraus, den er bis zum Fallen der Zielflagge knapp vor Henkefend und Kenzo verteidigen konnte.
Im entscheidenden Finale wurde die Luft dünner für Schöll: Mit Aerts Kenzo, Louis Henkefend, Luke Wankmüller (BirelART), Lukas Dunner (Tony Kart) und Andreas Estner (Tony Kart) hatte er zeitweise bis zu fünf Gegner im Nacken, die ihm das Leben schwer machten und auch untereinander kräftig die Positionen tauschten. Erst gegen Rennende konnte sich Henkefend nach mehreren Führungswechseln endgültig an der Spitze behaupten und den Sieg knapp vor Schöll nach Hause fahren. Als Dritter schaffte Estner den Sprung auf das Podium der Tageswertung.
Senioren: VPDR bestimmt das Geschehen
Mit 34 Piloten bildeten die Senioren das größte Feld der RMC Open, das nicht nur quantitativ überzeugte, sondern auch qualitativ. Zahlreiche internationale Piloten tummelten sich im Feld, um sich auf den im Juli stattfindenden Euro Challenge-Lauf in vorzubereiten. Umso beachtlicher war die Leistung von Christopher Dreyspring (DR), der sich im Qualifying vor dem Niederländer Rinus Van Kalmthout (FA) und dem Türken Berkay Besler (DR) die Pole-Position für die anstehenden Vorläufe sichern konnte.
Und auch in den Heats wusste Dreyspring zu überzeugen. Der Nürnberger verteidigte den Platz an der Sonne vor seinem VPDR-Teamkollegen Besler. Van Kalmthout ging als Dritter der Heats hervor, während Oliver Askew (Birel) und Michael Gruber (DR) die weiteren Positionen einnahmen. Als Fünfter der Heats kündigte sich Andre Matisic (BirelART) an: Der ehemalige Deutsche Kart Meister gab seinen ROTAX-Einstand und sollte in den Finalrennen sogar noch einmal nachlegen.
Eng ging es Prefinale zur Sache. Bis zu sechs Fahrer mischten an der Spitze mit: Hier konnte Christopher Dreyspring ebenso Führungsmeter sammeln, wie sein Teamkollege Michael Gruber. Doch nach sechs Runden war es mit Berkay Besler der Dritte im Bunde der VPDR-Armada, der die besten Nerven hatte und sich an der Spitze etablierte. Diese brachte der Türke letztlich knapp vor Dreyspring ins Ziel. Den Kampf um Platz drei entschied derweil Andre Matisic für sich, indem er Max Wishofer (Ricciardo), Niki Kresse (Kosmic), Oliver Askew und Michael Gruber auf die Verfolgerplätze verwies.
Das Finale bot eine ebenso spannende Show mit rundenlangen Positionswechseln im gesamten Feld. Diesmal kam auch Andre Matisic in den Genuss seiner ersten ROTAX-Führungsrunden, allerdings musste der Hamburger sich letztlich mit Platz zwei geschlagen geben, denn am Ende war es erneut Berkay Besler, der den Sieg davontrug. Dabei spielte dem Doppelsieger auch ein vorzeitiger Rennabbruch in die Karten. Nach einem Unfall von Niki Kresse, bei dem er sich am Bein verletzte, wurde das Rennen aufgrund der zurückgelegten Distanz nicht mehr fortgesetzt. So war es am Ende Mick Wishofer, der als Dritter das Podium komplettierte, während der Niederländer Roy Curfs (Tony Kart) und Christopher Dreyspring die weiteren Plätze belegten.
DD2 Masters: Spiel, Satz und Sieg für Gumpenberger
Bei den Masters-Piloten war Alexander Gumpenberger (Praga) das Maß der Dinge. Er war bereits im Qualifying eine Klasse für sich und schien unschlagbar für die Rennen. Doch er hatte die Rechnung ohne Andreas Schindler gemacht. Der Heilbronner setzte Gumpenberger im Prefinale mächtig unter Druck und entriss ihm sogar die Führung. Erst auf den letzten Metern rückte Gumpenberger das Bild wieder gerade und gewann vor Schindler und Dieter Jendrzejzyk (Maranello).
Nach dem Lauf wurde Schindler allerdings aufgrund eines Regelverstoßes nachträglich aus der Wertung genommen, wodurch Jendrzejzyk auf Platz zwei und Handicap-Pilot Keke Hausmann (Praga) auf Rang drei vorrückten. Leichtes Spiel hatte Gumpenberger im Finale: Mit über acht Sekunden Vorsprung fuhr er einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg nach Hause. Dahinter kämpfte sich Andreas Schindler vom Ende des Feldes bravourös nach vorne und wurde als Zweiter vor Mario Meissner (CRG) abgewinkt.
Sieg für Wünschek im DD2-Krimi
ROTAX-Winter Cup-Champion Ferenc Kancsar (BirelART) untermauerte sein Können im Qualifying der DD2-Klasse. Der Ungar, der zu den erfahrensten, internationalen ROTAX-Piloten zählt markierte im ersten Kräftemessen fast schon erwartungsgemäß die Bestzeit. Doch in den Heats wurde die Luft dünner für den Piloten aus dem KMS-Team. Mit Marcel Schirmer (Tony Kart), der jüngst den BNL Kick-Off gewann und bei der Euro Challenge in Salbris mit Rang vier überzeugte, fand er einen ebenbürtigen Gegner. Kancsar und Schirmer standen nach den Vorläufen punktgleich in der ersten Startreihe für das Prefinale, wobei Kancsar aufgrund des besseren Zeittrainings die Pole-Position beanspruchte.
Doch wer dachte, dass sich die Finalrennen zu einem Zweikampf entwickeln würden, wurde eines Besseren belehrt: Die Top-Ten lagen derart dicht beisammen, dass man zu keinem Zeitpunkt einen Sieger ausmachen konnte. Neben Ferenc Kancsar und Marcel Schirmer durften auch Euro Challenge-Profi Luka Kamali (CRG), der zweifache DD2-Champion Pascal Marschall (Sodi) und die Österreicher Constantin Schöll (Tony Kart) sowie Jan Mr Wünschek (DR) in den Finalrennen mindestens einmal Führungsluft schnuppern. Hinzu gesellten sich Max Hofer (Ricciardo) und Alessio Curto (Praga), die den großen Spitzenpulk mächtig aufmischten.
Im Prefinale konnte sich Schirmer mit einem mutigen Schlussangriff erst in der letzten Kurve gegen Kamali, Marschall, Kancsar, Curto, Hofer und Wünschek behaupten. Auch im Finale lag Schirmer bis zur Halbzeit an der Spitze. Als dann aber seine Reifen nachließen, kam die Stunde von Wünschek. Wie entfesselt katapultierte sich der Österreicher an die Spitze, die er bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollte. Dahinter setzte sich diesmal Kamali mit einem Last-Minute-Manöver durch und kreuzte die Ziellinie als Zweiter vor Schirmer, Curto, Marschall und Hofer.
„Das erste RMC Open war eine gelungene Veranstaltung. Organisatorisch hat alles hervorragend funktioniert und der sportliche Wettkampf sowie das Niveau auf der Rennstrecke waren das Beste, was wir seit langer Zeit gesehen haben. Wenn das RMC Open der erste Vorgeschmack auf die Saison der ROTAX MAX Challenge Germany war, dann kann ich es kaum abwarten bis die Saison beginnt”, freut sich ROTAX-Importeur Andreas Matis vor dem Startschuss zur RMC Germany, die am 10. Mai 2015 in Wackersdorf erneut für Furore sorgen wird.
» Ergebnisse:RMC Open am 12. April 2015 in Wackersdorf
» Bildergalerie:RMC Open am 12. April 2015 in Wackersdorf