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Rallye WM
18.02.2015

VW-Pilot Ogier siegt vor Neuville und Mikkelsen

Atemberaubend bis zum letzten Meter: Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben die Rallye Schweden gewonnen. Das französische Volkswagen Duo setzte sich im engsten WM-Dreikampf der Rallye-Geschichte gegen Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (FR/FR, Hyundai) und ihre Volkswagen Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (NO/NO) durch. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel hatte sich dieser Dreikampf immer weiter zugespitzt, ehe die drei Protagonisten von nur 4,6 Sekunden getrennt in den abschließenden Showdown gingen.

Sébastien Ogier feierte damit seinen 26. Rallye-WM-Sieg und zog mit Legende Carlos Sainz gleich. Ogier liegt nun auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Zudem sind Ogier/Ingrassia das einzige mitteleuropäische Duo, das die Rallye Schweden zweimal gewann. Für Andreas Mikkelsen/Ola Fløene war es der zweite Podiumserfolg bei der Rallye Schweden in Folge – sie hatten bis wenige hundert Meter vor dem Ziel vor den Doppelweltmeistern gelegen, sich selbst und ihnen alles abverlangt.

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Thriller: Dreikampf Mikkelsen–Ogier–Neuville bis zum letzten Meter

4,6 Sekunden – umgerechnet in eine Distanz waren es lediglich 162,84 Meter – trennten die ersten Drei vor der abschließenden Powerstage – mehr Spannung geht kaum. Die Entscheidung über die oberste oder die unterste Stufe des Siegertreppchens fiel damit auf den letzten 15,84 der insgesamt 308 Prüfungskilometer. Der Dreikampf zwischen Andreas Mikkelsen, Sébastien Ogier und Thierry Neuville hatte sich über die komplette Rallye zugespitzt. In der Geschichte des Rallyesports gab es keine spannendere Ausgangsposition von drei Fahrern vor der abschließenden Wertungsprüfung.

Die Entscheidung über hopp oder top fiel wenige hundert Meter vor dem Ziel: Sébastien Ogier hatte sich die Bestzeit auf den letzten knapp 16 Prüfungskilometern gesichert und damit den Sieg für Volkswagen perfekt gemacht. Doch bis zur letzten Zwischenzeit führte Andreas Mikkelsen die Rallye Schweden extrem knapp an – 2,7 Sekunden waren 5,37 Kilometer vor dem Zielstrich noch übrig geblieben, ehe ein minimaler Quersteher und ein daraus resultierender Dreher die Sieghoffnungen von Andreas Mikkelsen beendete – nicht jedoch die vom zweiten Podiumsresultat in Folge. Der Ausrutscher kostete etwa 40 Sekunden, ehe Mikkelsen/Fløene zurück auf Kurs waren und die Rallye Schweden auf Platz drei beendeten.

Das Drei-Kronen-Team: dritte Rallye Schweden, dritter Volkswagen Sieger

Sébastien Ogier im Jahr 2013, Jari-Matti Latvala im Jahr 2014 und nun erneut Sébastien Ogier – die Rallye Schweden markiert die allererste Rallye im WM-Kalender, die Volkswagen bereits dreimal mit dem Polo R WRC gewann. Für Volkswagen war es der 24. Sieg bei der 28. Rallye und die Podiumsplätze 45 und 46 seit dem Einstieg mit dem Polo R WRC im Januar 2013. Seither schlagen 361 Prüfungsbestzeiten von 521 möglichen für das World Rally Car aus Wolfsburg zu Buche. Volkswagen zog mit dem 25. Sieg insgesamt – den Laufsieg durch Kenneth Eriksson/Peter Diekmann (S/D) an der Elfenbeinküste 1987 eingerechnet – in der ewigen Bestenliste an Audi vorbei und belegt nun Rang acht.

Tolle Rallye-Bedingungen in Schweden

Jede Menge Eis und Schnee, malerische Winterlandschaft und beste Bedingungen: Die Rallye Schweden bildete die perfekte Winter-Rallye. Ergiebiger Schneefall vor dem zweiten Saisonlauf der Rallye-WM hatte für sehr gute Streckenverhältnisse gesorgt – inklusive meterhoher Schneewälle am Straßenrand, an dem sich die Fahrer mit ihren World Rally Cars anlehnen, um Zeit gutzumachen. Ein Spiel in engen Grenzen: Wer sich zu sehr in den Schneewällen einhakte, riskierte einen Dreher – ein typischer Rallye-Schweden-Fehler, der beinahe dem gesamten Feld der Top-Fahrer wenigstens einmal im Verlauf der 308 WP-Kilometer unterlief.

Punkte und Powerstage – drei Extra-Zähler für Sébastien Ogier

Auf Zähler bei der Powerstage verzichten und den Sieg oder das Podiumsresultat nach Hause tragen? Nicht bei der Rallye Schweden 2015. Im Windschatten der spannendsten Rallye-WM-Entscheidung aller Zeiten entwickelte sich auch bei der abschließenden Powerstage ein packender Kampf um die Punkte für die drei Zeitschnellsten. Am Ende siegte der Doppelweltmeister in beiden Kategorien und sicherte sich die drei Extra-Zähler. Für Volkswagen war es in 27 Powerstages das 20. Mal, dass sich einer der Wolfsburger Werksfahrer maximale Ausbeute in der Powerstage sicherte.

Freiwilliger Rückzug: Latvala/Anttila beenden die Rallye Schweden

Nach ihrem Rückschlag am Donnerstag blieben die Vorjahressieger Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila bei der Rallye Schweden ohne Punkte und entschieden sich in Abstimmung mit dem Team dazu, die Rallye nach der abschließenden Powerstage vorzeitig zu beenden. Hintergrund ist eine Regel, die eine Festlegung bestimmter Fahrzeugkomponenten einschränkt. Für Latvala/Anttila wären die Rallye Schweden, Mexiko und Argentinien miteinander verbunden gewesen, der Rückzug hebt diese Regelung auf und gibt ihnen nun mehr Freiheit in der Wahl der Fahrzeugkomponenten und Abstimmung ihres Polo R WRC.
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