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Sonstiges
21.08.2015

Mountain Camp – die Herausforderung in den Bergen

Es liegt in der Natur der Sache: Rennfahrer sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eher im Flachland unterwegs. Doch diesmal ging es für die Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy steil bergauf. Und zwar wortwörtlich, denn der aktuelle Ausbildungs-Workshop „Mountain Camp“ fand in den bayrischen Alpen bei Bad Reichenhall statt. So ungewöhnlich der Ort des Workshops, so ungewöhnlich war auch der Treffpunkt der Motorsport-Nachwuchstalente. Keine Rennstrecke, keine Hotellobby, diesmal starteten die DPSA-Kandidaten den Workshop im Supermarkt: Lebensmitteleinkauf für die Tage in einer Berghütte lautete die erste Aufgabe.

Koordination, Kondition, Kraft, Spaß – Förderkandidaten beim Canyoning

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Anschließend erwartete die Förderkandidaten ein abenteuerliches Canyoning. Bei der dreistündigen Tour durch einen Bachlauf über rutschige Steine, Sprüngen von drei bis vier Meter tiefen Klippen in Zisternen und rasanten Abfahrten auf dem Hinterteil über glatte Felsen waren Koordination, Kraft und Kondition gefragt. „Das war für alle Förderkandidaten eine neue Erfahrung. Gegen Ende der Tour haben alle gemerkt, dass das nicht nur Spaß war, sondern auch eine konditionelle Herausforderung“ freute sich Personal Fitness Trainer und Workshop-Leiter Markus Kroiss (31) über das positive Fazit der jungen Rennfahrer.

Wieder in der Berghütte angekommen, waren die Nachwuchstalente dann als Hausmänner gefordert: Betten beziehen, Arbeitsplan erstellen, Essen zubereiten, aufräumen. „In diesen drei Tagen musste sich jeder einbringen und bestimmte Aufgaben für die Gruppe übernehmen. Das stärkt das ‚Wir'-Gefühl und das Vertrauen in die Arbeit der Kollegen“, erläuterte Kroiss. „Dies ist für die Förderkandidaten auch in der Zusammenarbeit mit ihren Teams an der Rennstrecke wichtig“, verdeutlichte der Coach den Nutzen.

Ausgiebiges Training für physische und psychische Fitness

Daneben warteten weitere Herausforderungen auf die jungen Motorsporttalente. Die Einführung in das TRX-Suspension Training etwa. „Bei diesem hoch effektiven Ganzkörper-Workout nahmen die Förderkandidaten eine instabile Position ein und mussten diese unter Einsatz eines nicht elastischen Gurtsystems gegen den Widerstand ihres eigenen Körpergewichts halten. Dies spricht die im normalen Training oft vernachlässigte Tiefenmuskulatur an“, erklärte Kroiss das Trainingsziel.

Durchsetzungsvermögen bei Gruppenaufgaben gefordert

Ein weiterer Aspekt des Workshops waren Gemeinschaftsaufgaben, die Raffinesse und Durchsetzungsvermögen verlangten, um die Gruppe von einer eigenen Idee zu überzeugen. Ein Beispiel dafür ist der „Zauberstab“: Einem Reißverschluss ähnlich gegenüberstehend hatten die Rennfahrer dabei einen Stab auf einem Finger liegen. Den mussten sie auf dem Boden ablegen, ohne den Kontakt zum Objekt zu verlieren. „Es war wie verhext. Kaum kam das Startkommando, ging der Stab wie von Zauberhand nach oben statt nach unten. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir uns auf einen Teamleiter geeinigt hatten und unter dessen Kommando den Stab auf die Erde legen konnten“, berichtete Formel-3-Pilot Fabian Schiller (18).

Neuartige Trainingsmethode „Fascial Workout“

Zusätzlich erlernten die Motorsporttalente Grundlagen des Faszientrainings, eine neue Methode, die die Regenerationsfähigkeit des Körpers verbessert. Markus Kroiss: „Faszien sind das Bindegewebe, in das unsere Muskeln und Sehnen eingebettet sind. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sie großen Einfluss auf die Regeneration unserer Muskeln nach einer Belastung haben. Die Förderkandidaten kennen nun verschiedene Übungen und ein Gerät, das sie künftig problemlos ohne weitere Anleitungen selbstständig anwenden und so ihr Training weiter bereichern können.“ „Ich habe viele Anregungen bekommen, die ich demnächst in mein Training aufnehmen werde“, ist sich Marek Böckmann (18), Pilot in der neuen ADAC Formel 4, sicher. „Vor allem die „black roll“, dieses Gerät zur Eigenmassage des Fasziengewebes, werde ich künftig sicher öfter nutzen.“

Richtige Ernährung kann über Sieg oder Niederlage entscheiden

Zum Lehrstoff dieses Workshops gehörte auch das Thema Ernährung. Kroiss gab den Förderkandidaten Tipps an die Hand, die sie für einen Renneinsatz beachten sollten, denn: „Bei Unterzucker wird das Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt, die Konzentration schwindet, Aufmerksamkeit und Reaktion leiden darunter. Das kann im Rennen schon mal über Sieg oder Niederlage entscheiden“, erklärte Kroiss.

Vielseitiger Workshop mit individuellen Anregungen

„Unsere Förderkandidaten sind alle nicht erst seit gestern Leistungssportler. Sie beschäftigen sich schon länger intensiv mit Fitnesstraining und gesunder Ernährung. Dieser Workshop war bewusst so aufgebaut, dass er inhaltlich viele verschiedene Themen angesprochen hat“, erläuterte Alexander Safavi, Projektleiter der Deutsche Post Speed Academy. „Mit den Tipps und Techniken aus diesem Workshop können die jungen Talente ihr Training nach ihren persönlichen Bedürfnissen ergänzen. Ein weiterer Mosaikstein in unserem ganzheitlichen Ausbildungsprogramm.“
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