Youngtimer Trophy
22.04.2015
Getriebeschaden verhindert möglichen Klassensieg
Doch immerhin setzten Reich und von Niesewand mit der schnellsten Rennrunde ein Ausrufezeichen und zeigten der Konkurrenz, dass in den nächsten Rennen auf jeden Fall mit ihnen zu rechnen sein wird. Wenn man mit einem schon fast historischen Automobil Motorsport betreibt, läuft nicht immer alles so glatt wie mit einem aktuellen Rennfahrzeug.
Das musste auch Marc-Uwe erkennen, als er für die ersten Trainingsrunden in dem 1300ccm-Audi des Teams KWL Motorsport Platz nahm. „Schon nach wenigen Runden ist mir das Bremspedal durchgefallen“, so der 32-Jährige Diplom- Wirtschaftsingenieur. „Ein sehr unschönes Gefühl, aber ich hatte zum Glück genügend Platz und konnte das Auto abfangen“.
In der Folge ging es dann aber vorwärts und das Team konnte sich für das Ein-Stunden-Rennen am Sonntag eine aussichtsreiche Position erkämpfen. Beim Start saß als Erstes Uwe Reich hinter dem Lenkrad und der bereits 74-jährige Routinier konzentrierte sich in der Anfangsphase zunächst einmal darauf, das Auto unbeschadet durch das Getümmel der ersten Kurven zu bringen.
Auf Platz fünf liegend steuerte er dann zum Pflichtstopp die Boxengasse an und übergab das Steuer an seinen Sohn, der sich sofort an die Aufholjagd machte. „Ich habe das Auto richtig fliegen lassen und hatte schon zur Halbzeit direkten Anschluss an die Spitze. Leider hat sich dann plötzlich der Benzinschlauch gelöst, was uns zu einem kurzen Reparaturstopp zwang. Das Team hat aber super gearbeitet und mich in kürzester Zeit wieder auf die Strecke geschickt. Doch als ich kurz vor Schluss wieder beinahe vorne war, ging das Getriebe kaputt.“
Trotz des Ausfalls ziehen Vater und Sohn ein positives Fazit bei ihrer Premiere in der ADAC Youngtimer Trophy. „Marc-Uwe und ich sind ein tolles Gespann und haben von Beginn an perfekt harmoniert. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Rennen“, strahlte Uwe Reich.
Von Niesewand ergänzte: „Es hat einen riesen Spaß gemacht, hier mitzufahren - und darum soll’s ja schließlich auch gehen! Ich hatte tolle Überholmanöver, weil ich ja immer wieder aufholen musste. So einen Youngtimer zu fahren ist noch richtige Handarbeit. ABS, Servo oder sequentielle Schaltung am Lenkrad, wie ich sie zuletzt aus dem Renault Clio Cup gewohnt war, gibt’s dort nicht. Dafür weiß man nach einem 60-Minuten-Rennen, was man geleistet hat!“
Ausgerechnet den nächsten Lauf auf dem Nürburgring, und damit ihr Heimrennen, müssen Uwe Reich und Marc-Uwe von Niesewand aus Termingründen leider auslassen. Aber spätestens bei dem Gastspiel der Serie im belgischen Spa-Francorchamps sind die beiden wieder mit von der Partie. Und da sie den berühmten Ardennenkurs von zahlreiche früheren Veranstaltungen gut kennen, dürfte es auch dort wieder ordentlich vorwärts gehen.