Automobilsport
26.04.2016
DMV BMW Challenge: Saisonstart mit über 40 Autos
Für Christian Kranenberg hatte sich der Start in der DMV BMW Challenge voll und ganz gelohnt. Im ersten Qualifying musste er zwar noch Christian Schulze (M3 GT 3,3 E46) den Vortritt lassen, doch im zweiten Trainingsdurchgang gab Kranenberg den Ton an. Heftiger Regen sorgte beim ersten Rennen für extrem nasse Streckenverhältnisse. Der 36jährige ließ sich von den schwierigen Bedingungen nicht beirren und übernahm von der zweiten Startposition aus die Spitze. Dahinter setzte sich Meier fest, während Polesetter Christian Schulze bereits mit Abstand folgte. Bis zum Schluss blieb der Vorjahresmeister in Schlagdistanz, den Weg vorbei fand er jedoch nicht.
„Ich hatte einen guten Start und war dadurch direkt vorne. Danach habe ich das Rennen gut kontrolliert. Schwierig war es bei den Überrundungen, gerade von der Sicht her“, so der Gesamtsieger. Rund 1,9 Sekunden später sah Arnd Meier das schwarz-weiß karierte Tuch. „Es war schon schwierig, aber auch spannend zu fahren. Das war unser erstes Rennen mit dem neuen Auto. Mit einem zweiten Platz kann man zufrieden sein“, fand Meier. Das Spiel wiederholte sich bei trockenen Bedingungen im zweiten Durchgang.
Diesmal ging Meier kurzzeitig in Führung, musste Kranenberg aber nach zwei Runden wieder passieren lassen. „Beim ersten Bremsmanöver hat mich Arnd Meier überholt. In der Parabolika konnte ich wieder vorbei. Bei den Überrundungen musste ich einmal die Geschwindigkeit stark verlangsamen und bis fast in den ersten Gang herunterschalten. Da wurde ich dann nochmals überholt“, schilderte Kranenberg die Situation. Wie schon im ersten Heat war es zum Schluss offen, wobei der Leutheuser Racing Pilot 1,6 Sekunden vor dem Zweitplatzierten über den Zielstrich fuhr. Während sich Kranenberg damit zum zweiten Mal die GTR1 Klasse sicherte, gewann Meier erneut die extrem stark besetzte Klasse GTR3.
Rang drei holte sich diesmal Christian Schulze. Schon im ersten Rennen lag Schulze lange auf der dritten Gesamtposition. Doch ein Ausrutscher auf der regennassen Piste, spülte Rudi Seher (WTCC 3,0 E46) vier Runden vor Schluss am GTR1-Piloten vorbei. Den dritten Platz brachte der Routinier souverän ins Ziel, womit er zugleich die GTR2 Klasse für sich entschied. „Ich habe mir am Anfang erst mal alles in Ruhe angeschaut. Da ich in der Klasse sowieso vorne war, wollte ich nicht zu viel riskieren. Als ich Christian Schulze im Kiesbett gesehen habe, war mir klar, dass er mich nicht mehr erwischen wird. Am Schluss habe ich dann nochmals richtig Gas gegeben“, berichtete Seher.
Im zweiten Durchgang fiel Seher nach einem Dreher im Startgetümmel weit zurück. Die Aufholjagd führte ihn immerhin noch auf einen starken sechsten Gesamtrang. Zum Klassensieg reichte es diesmal allerdings nicht. Christoph Driescher (M3 3,3 E36), der sich am Morgen noch mit dem zweiten Platz in der Klasse zufrieden geben musste, behielt diesmal die Oberhand und fuhr als Gesamtfünfter zum Klassensieg.
Spannung in den Klassen
Nicht nur die ersten drei Positionen waren beim ersten Rennwochenende eng umkämpft. Dahinter ging es ebenfalls heiß her, wie der Blick in die einzelnen Klassen verrät. In der GTR3 erwiesen sich die M235i Cup BMW wie erwartet als Top-Ten-Kandidaten. In Rennen eins landete André Fleischmann auf einem starken fünften Gesamtplatz, was ihm den zweiten Rang in der GTR3 hinter Sieger Meier sicherte. Dritter wurde Kevin Landwehr (M3 3,2 E36). Im zweiten Durchgang konnte sich Philipp Hagnauer mit dem Sorg M235i Cup als Zweiter gegen Denny Hefermehl (M3 3,0 E36) durchsetzen. Die GTR4 gewann zweimal das Team Cerny/Sternkopf (328i E36). Florian Sternkopf fuhr als Gesamtneunter sogar unter die Top-Ten. „Es war schwierig zu fahren, besonders die erste Kurve. Ich konnte da die Lichter beim Bremsen nur schwer sehen. Zum Glück bin ich gut herum gekommen. Im Rennen wurde es für mich immer schwieriger, weil meine Scheibe beschlagen war. Ich hatte nur so ein kleines Loch zum Schauen. Aber es ist zum Glück alles gut ausgegangen“, so der Klassensieger.
Teamkollege Henry Cerny wiederholte im zweiten Rennen den Erfolg. Der zweite Platz ging jeweils einmal an Sepp Römer (GTR 2,5 E36), bzw. Christian Kautz (325i GT E46). Eine interessante Premiere gab es in der GTR1. Fabio Botta brachte erstmals einen M5 4,8 E60 an den Start. Das Fahrzeug fuhr einst in der italienischen SuperStars Serie. Im zweiten Rennen zeigte der Eidgenosse das Potential des Renners. Platz vier im Gesamt und Rang drei in der Klasse.
Mit zehn Fahrzeugen war die neue Klasse 325i Spezial-Cup am besten besetzt. Das erste Rennen konnte Bernd Gelhaus vor Peter Weymann und Jens Hösel gewinnen. Richtig eng wurde es im zweiten Durchgang. Christoph Peper setzte sich mit 1,6 Sekunden gegenüber Rudolf Gelhaus (alle 325i E30) durch. „Es ist ein sehr schönes Ergebnis. Ich denke, dass ich mit den Slicks die richtige Entscheidung getroffen habe. Beim Start bin ich etwas angeeckt und nach hinten zurückgefallen. Aber ich war schnell wieder da und konnte relativ problemlos an meinen Klassenkonkurrenten, die mit Regenreifen gestartet waren, vorbei gehen. Zuerst dachte ich mir, ob das mit Slicks so clever war? Aber der Mut hat sich ausgezahlt“, so Christoph Peper zum zweiten Rennen. Dritte wurde Sarah Ganser (325i E36). Wie eng es in der Klasse zuging, zeigt der Blick auf das Ergebnis. Gleich die Hälfte aller Starter befand sich am Ende der innerhalb von zehn Sekunden. Die 325i E30 Cup Klasse ging zweimal an Alfred H.v. Hoegen (325i E30), während Jan Buchwald und Nick Hancke (beide 318is E36) jeweils ein Rennen der neuen Klasse 318is Cup gewann. Vor allem das zweite Rennen wurde zu einer Millimeterentscheidung. Danny Brink (318is E30) verpasste den Sieg nur um 0,7 Sekunden.
Nach diesem umkämpften und sehr spannenden Saisonauftakt geht es für die DMV BMW Challenge im Mai weiter. Vom 20. bis 22. Mai gastiert die Serie dann in Oschersleben.