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Blancpain
20.09.2016

Sieg für GRT Grasser Racing auf dem Nürburgring

Endlich konnte man sich bei GRT Grasser Racing mal wieder so richtig freuen: Mit einem Sieg beim Finale der Blancpain-GT-Endurande Serie am Nürburgring für Mirko Bortolotti, Rolf Ineichen und Christian Engelhart gelang es dem Team, die kleine Durststrecke der letzten Wochen in eindrucksvoller Manier zu überwinden. Schon in den Trainings hatte GRT Grasser Racing zeigen können, dass man wieder absolut in der Spitze mitmischen konnte.

Im Prequalifying setzte Mirko Bortolotti bereits die Bestzeit und ging dann auch mit großen Hoffnungen ins eigentliche Qualifying, das am frühen Sonntag Morgen bei typischem Eifelwetter wegen Nebels mehrmals verschoben werden musste. Als es dann endlich – mit nur einer Session – doch losging, hatte der Italiener dann aber Pech. Auf der immer mehr abtrocknenden und dadurch immer schneller werdenden Strecke lag er klar auf Bestzeitkurs, „als ich in der letzten Kurve auf Verkehr auflief und verlangsamen musste.“

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Ein weiterer Versuch war nicht mehr möglich – weil das Qualifying wegen eines von der Strecke gerutschten Autos 50 Sekunden vor Ende vorzeitig mit der roten Flagge abgebrochen wurde – eine Entscheidung, die bei vielen Teams und Fahrern für Diskussionen sorgte. So blieb für Bortolotti „nur“ Platz fünf, doch Luca Stolz sprang für Grasser in die Bresche. Für ihn passte das Timing optimal, so dass er den Lamborghini Huracan mit der Nummer 19 für viele ein bisschen überraschend auf die Pole Position stellen konnte. „Das war natürlich schon toll“, meinte er vor dem Start, war aber gleichzeitig schon ein wenig vorsichtig: „Aber jetzt müssen wir das gute Ergebnis auch über die drei Stunden ins Ziel bringen.“ Was auch recht gut gelang – am Ende landete er mit seinen Teamkollegen Michele Beretta und Andrea Piccini auf Rang sechs.

Am Start übernahm Stolz auch gleich die Führung – und Bortolotti reihte sich nach einem perfekten Start direkt hinter ihm ein: „Von Startplatz fünf gleich auf Rang zwei nach vorne zu fahren ist natürlich toll. Aber ich habe wirklich einen optimalen Start erwischt, bin vor allem durch das Gerangel, das ja in den ersten Kurven immer entsteht, super durchgekommen. Nach dem Re-Start nach einer Safety-Car-Phase konnte ich dann auch an Luca vorbei gehen, und unser Auto mit der Nummer 16 erstmals in Führung bringen.“

Auch Rolf Ineichen, der beim ersten Boxenstopp von Bortolotti übernahm, konnte sich in der Spitze halten: „Unser Auto war die ganze Zeit über sehr gut, wir hatten recht wenig Probleme mit dem Reifenverschleiß, ich konnte meine Runden abspulen. Zum Schluss war es zeitweise schwierig, sich durch den Verkehr zu kämpfen, weil einige Leute anscheinend einfach keine blauen Flaggen sehen. Aber ich habe versucht, immer ruhig zu bleiben. Christian und ich haben uns vorher ganz genau darüber unterhalten, wo man am besten überholen kann, wo besser nicht.“ Der Schweizer, der ja zusammen mit Engelhart, der am Nürburgring seine Blancpain-Premiere für Grasser feierte, bereits im ADAC-GT-Masters ganz oben auf dem Treppchen gestanden hatte, betonte, wieviel er seinem Teamkollegen verdanke: „Alles, was ich über das Rennfahren weiß; hat er mir beigebracht.“

Engelhart, der für den an diesem Wochenende in den USA beschäftigten Jeroen Bleekemolen ins Auto gekommen war, hatte dann die schwierige Aufgabe, im Schlusstint die Führung gegen den stark aufkommenden WRT-Audi mit Laurens Vanthoor zu verteidigen, der gewaltigen Druck machte und unbedingt einen Sieg gebraucht hätte, um für WRT die Team Championship zu gewinnen. Doch der Blancpain-Debütant behielt die Nerven und brachte den Grasser-Lamborghini als Erster über die Ziellinie. „Mein Blancpain-Debüt für Grasser gleich mit einem Sieg zu feiern, ist natürlich fantastisch, ein ganz besonderes Gefühl. Das Team hatte so ein schwieriges Jahr, hat so hart gearbeitet, aber oft auch viel Pech gehabt, jetzt sind wir endlich belohnt worden.“

Teamchef Gottfried Grasser konnte strahlen: „Es war ein fantastisches Wochenende! Dieses Mal hat alles gepasst! Pole, Sieg, beide Autos in den Top Sechs! Ich bin sehr zufrieden, habe aber auch ein besseres Ergebnis am Nürburgring erwartet. Vor allem, weil es dem Team gelang, die Schwierigkeiten der letzten Wochen zu verstehen: „Wir haben genau analysiert, wo die Probleme des Autos liegen und sind immer wieder auf den Nenner gekommen, umso wärmer es wird. um so mehr Probleme bekommen wir. Wir wissen nun, woran es liegt und werden daran für 2017 arbeiten und etwas Neues homologieren müssen! Ich möchte mich bei allen Fahrern und bei der ganzen Mannschaft bedanken! Unglaublich wie diese Jungs zusammenhalten, durch Tiefen gehen und wenn es drauf ankommt diese fantastische Leistung bringen! Danke an alle! Nun freuen wir uns auf das Blancpain Sprint Finale in Barcelona und ADAC GT Masters Finale in Hockenheim! In Hockenheim erwarten wir kühle Temperaturen, da sollten wir gut dabei sein!“