FIA Formel E
18.05.2016
ABT hat große Ziele beim Formel-E-Heimspiel in Berlin
„Mit meinem Rennauto durch unsere Hauptstadt zu fahren wird bestimmt ein ganz besonderes Gefühl sein – die Vorfreude steigt von Tag zu Tag“, sagt Daniel Abt. Der mit 23 Jahren jüngste Pilot im internationalen Starterfeld gehört in der aktuellen Saison stets zu den schnellsten auf der Strecke, wurde aber oft unter Wert geschlagen. Zuletzt feierte Abt beim Rennen in den USA einen Podiumsplatz und lässt in der Gesamtwertung bisher so illustre Namen wie Senna oder Piquet hinter sich.
„Die Tabelle interessiert mich nicht. Ich möchte bei meinem Heimrennen aufs Podium fahren und mit den deutschen Fans feiern“, sagt Abt. „Außerdem ist das der beste Weg, um Lucas im Titelkampf zu unterstützen und auch unsere Mannschaft in der Teamwertung weiterzubringen. Wir wissen, dass wir mit unserem Paket und einer geschlossenen Teamleistung Großes erreichen können. Ich verspreche, dass wir alles für einen Pokal geben werden.“
Gastierte der Formel-E-Zirkus bei der Deutschland-Premiere im Vorjahr noch auf dem ehemaligen Flughafen in Tempelhof, so kommt das Fahrerlager jetzt mitten in die City: Der 1,927 Kilometer lange Kurs führt über die Karl-Marx-Allee und den Strausberger Platz, die Boxengasse liegt fast im Schatten des Fernsehturms auf dem Alexanderplatz. „Mit der Location im Herzen unserer Hauptstadt ist der Formel E ein weiteres Highlight gelungen“, sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. „Glückwunsch an alle Organisatoren und danke an die Stadt und alle Berliner, dass sie uns willkommen heißen.“
Sportlich könnte das Heimspiel für ABT Schaeffler Audi Sport kaum brisanter sein: Nachdem der ePrix in Moskau gestrichen werden musste, werden bis zur Titelentscheidung nur noch drei Rennen gefahren und 90 Punkte vergeben. Damit ist klar: Die Meisterschaft wird erst beim Finale am 2./3. Juli in London entschieden. Vor dem Auftritt in Berlin führt Lucas di Grassi die Gesamtwertung mit elf Punkten Vorsprung an, theoretisch haben neben dem Erzrivalen Sébastien Buemi noch weitere Piloten Titelchancen.
„Unser Ziel ist die Meisterschaft“, sagt Lucas di Grassi. Der Brasilianer hat die bisherige Saison geprägt: In sieben Rennen stand er sechsmal auf dem Podium und gewann drei Rennen. Ein weiterer souveräner Sieg wurde ihm aberkannt, weil sein Auto in Mexiko knapp unter dem vorgeschriebenen Mindestgewicht lag. „Mit zwei Erfolgen in Folge in den USA und Paris haben wir gerade einen Lauf, den wir auch in Berlin fortsetzen wollen. Dabei verschwenden wir aber keine Zeit mit Rechnerei, sondern konzentrieren uns zu hundert Prozent auf einen weiteren Null-Fehler-Job“, sagt di Grassi. „Unser Auto ist ein Siegertyp, unsere Mannschaft bleibt unter Druck cool und fokussiert – so können wir auch das Heimspiel gewinnen.“
Wer keines der begehrten Tickets bekommen hat, darf sich auf eine spektakuläre Fernsehübertragung freuen: Für die letzten beiden Veranstaltungen der Saison wechselt die Formel E von Eurosport zum Partnersender DMAX, der aus Berlin mit der bisher längsten Sendezeit überträgt: Bereits ab 15:45 Uhr meldet sich Kommentator Jacques Schulz live aus der Hauptstadt. Der bei den Fans aus seiner Formel-1-Zeit bei Sky bekannte und beliebte TV-Mann wird die Action auf der Rennstrecke hautnah und packend einfangen und bis 17:15 Uhr die Podiumszeremonie sowie alle Stimmen liefern.