Formel 4
27.07.2016
Lirim Zendeli in Spielberg viel gelernt
Was in der Planungsphase niemand wusste: Der Red Bull Ring bekam einen neuen Asphalt. Dieser Umstand sollte an diesem Wochenende zwar kein wirklicher Nachteil für Zendeli sein, sein Setup vom Testen konnte er jedoch nicht nutzen. Zu stark hatte sich der neue Asphalt innerhalb der letzten vier Wochen verändert. Zendeli und seinem Renningenieur Ralf Druckenmüller blieb keine andere Wahl, als das beste Setup in den beiden freien Trainings am Freitagvormittag zu finden. Zwei Mal 30 Minuten mussten also reichen.
„Sicherlich konnte ich vom Testen einiges an Erfahrung mit in das Rennwochenende nehmen. Aber so richtig klasse fühlte sich mein Auto erst im dritten und letzten Rennen am Sonntagnachmittag an“, erklärte der Youngster. Es wäre natürlich klasse gewesen, wenn die beiden freien Trainings für eine perfekte Abstimmung gereicht hätten. Insgesamt ist Zendeli mit seinem Ergebnis an diesem Wochenende jedoch sehr zufrieden. „Wir konnten den Speed an der Spitze gut mitgehen, waren teilweise unter den Schnellsten. Im Zeittraining bekam ich leider meine einzelnen Sektoren nicht auf den Punkt hin, sodass ich mich über Platz zehn nicht freute“, analysierte Zendeli seine Situation.
Immerhin konnte er von Platz zehn im ersten Rennen anfangs Boden gutmachen. In nur einer Runde überholte er gleich drei Fahrer auf einmal, als der letzte der drei ihm die „Tür“ zumachte und Zendeli sich auf der Strecke drehte. Platz 27 im ersten Rennen am Samstagmittag hieß das Zwischenergebnis des Wochenendes. Und auch das zweite Rennen des Wochenendes, das am Sonntagmorgen auf dem 4.326 Meter langen Red Bull Ring in der Steiermark stattfand, hielt einiges für den sympathischen Rookie parat. Erneut musste er zur Kenntnis nehmen, dass Schnelligkeit alleine nicht reicht. Nachdem er auf Platz sechs vorgefahren war, kam das Safety-Car auf die Strecke und sammelte das Fahrerfeld ein.
Beim Neustart war Zendeli plötzlich in Schwierigkeiten. Er fand sich auf der schlechteren Linie wieder. Seine Mitbewerber dagegen fuhren auf der Ideallinie, aufgereiht wie auf einer Perlenkette, und ließen ihm keine Chance, sich einzufädeln. Zusätzlich wurde er dann auch noch mit seinen beiden linken Reifen unsanft auf die Wiese gedrängelt. Zendeli fiel bis auf Platz zwölf zurück, schaffte es aber, sich wieder auf Platz zehn vorzukämpfen. Startplatz 27 im dritten und letzten Rennen sollte für den sympathischen Youngster eine Herausforderung werden. Für ihn ging es nach einigen tollen Überholmanövern bis auf Platz 14 vor. „Schade, dass ich im dritten Rennen nicht weiter vorne gestartet bin. Mein Auto fühlte sich sehr schnell an“, erklärte der Bochumer.
Und auch wenn das Wochenende nicht ganz perfekt für den jungen Racer verlief, konnte er einiges mitnehmen. „Ich habe an diesem Wochenende extrem viel dazugelernt. Danke an meinen Renningenieur Ralf, der sehr viel Geduld mit mir hat“, zeigte sich Zendeli zufrieden. „Wir wissen, dass wir am Nürburgring sehr schnell unterwegs sind. Ich freue mich schon sehr auf das kommende Rennen“, sagte Zendeli am Sonntagnachmittag. Die ADAC Formel 4 reist nun vom 5. bis zum 7. August 2016 zum Nürburgring. Die Saisonveranstaltung sechs von acht steht auf der To-do-Liste der Piloten und Pilotinnen.