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Rallye WM
29.06.2016

Tempojagd eröffnet: Vollgas-Festspiele in Polen

Von „Play“ auf „Fast-Forward“: Volkswagen geht in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bei den Tempo-Rallyes in Polen und Finnland als Favorit an den Start. Die Rallye Polen (30. Juni bis 3. Juli 2016) bildet den Auftakt zu den Vollgas-Festivals und gehört neben der Rallye Finnland zu den einzigen Veranstaltungen, bei denen teilweise ein Durchschnittstempo oberhalb der 120-km/h-Marke erreicht wird. Fünf dieser Tempo-Rallyes – drei in Finnland, zwei in Polen – hat der Polo R WRC mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (FR/FR), Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FI/FI) sowie Andreas Mikkelsen (N), der mit seinem Beifahrer Anders Jæger (NO) antritt, absolviert.

Fünfmal ging die Krone nach Wolfsburg. Bei der 2016er-Ausgabe der Rallye Polen stehen 306,10 Kilometer gegen die Uhr, verteilt auf 21 Wertungsprüfungen, auf dem Programm.

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„Nach einer der langsamsten jetzt die beiden mit Abstand schnellsten Rallyes – in der Weltmeisterschaft gilt es jetzt, einen Schalter umzulegen“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „In Polen und Finnland ist absolute fahrerische Präzision und volle Konzentration gefragt. Hier machen Sekundenbruchteile am Ende den Unterschied. Dass unsere Fahrer damit gut umgehen können, haben sie in den vergangenen beiden Jahren gezeigt. Wir haben als Team aber nur dann die Chance auf Erfolg, wenn wir absolut fehlerfrei bleiben. Das ist uns bewusst und jeder in der Truppe weiß, was zu tun ist.“

Route für Rekorde: von Wieliczky, Goldap und der Mikołajki Arena

Sie markiert bis heute die schnellste Wertungsprüfung, die je mit einem Polo R WRC absolviert wurde: „Wieliczky“, 2014 auf ihrem zweiten Durchgang von Andreas Mikkelsen mit 136,88 km/h Durchschnittstempo bezwungen. 2016 steht sie zum dritten Mal in Folge im Programm der Rallye Polen, allerdings in einer anderen Variante. Bei der zweitältesten Rallye der Welt stehen zudem mit „Swietajno“, „Stańczyki“, „Babki“ und „Baranowo“ vier weitere Prüfungen an, auf denen das Durchschnittstempo jenseits der 120-km/h-Marke liegt. Allerdings: Nur zwei Prüfungen blieben in diesem Jahr im Verglich zum Vorjahr unverändert – Gołdap und die Zuschauerprüfung „Mikołajki Arena“.

2014 und 2015 hielt dieses Duell die Fans der Rallye Polen in Atem: Weltmeister Sébastien Ogier gegen Herausforderer Andreas Mikkelsen. Beiden Volkswagen Fahrern liegen schnelle Wertungsprüfungen wie jene in Polen, und so entwickelte sich in den vergangenen beiden Jahren stets ein packendes Duell um die Spitze. Doch am Ende siegte jeweils knapp der Champion. Vieles spricht auch 2016 für ein Duell auf Augenhöhe – als WM-Führende und WM-Drittplatzierte sind Ogier und Mikkelsen die bestplatzierten Titelkandidaten von Volkswagen.

In anderen Sportarten nennt man es einen Tempo-Gegenstoß, und auch in der Rallye-WM beschreibt dieser Ausdruck die Ambitionen von Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila ziemlich gut. Denn das finnische Duo ist bei Tempo-Rallyes eine Macht. Drei Siege – mehr hat keines der aktuellen Rallye-WM-Duos bei der Rallye Finnland vorzuweisen. In Polen allerdings blieben Latvala und Anttila bisher ohne Fortune. 2009 mussten sie kurz vor dem Zielstrich aufgeben, 2014 endete ihre Aufholjagd auf Platz fünf, 2015 folgte ein Ausrutscher auf der Powerstage und ebenfalls „nur“ der fünfte Rang. 2016 folgt der vierte Anlauf, das erste Podiumsresultat in Masuren klarzumachen. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht: Als Sechste geht das Duo auf die Rallye-Route und hat damit eine gute Startposition, um die durchwachsene erste Saisonhälfte mit einem Top-Resultat versöhnlich zu beenden.

Die größte Bürde in dieser Hinsicht haben die Weltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia zu tragen, die als WM-Führende erneut die Route eröffnen dürfen. In Polen schlägt sich dieser Startnachteil bei Schotter-Rallyes allerdings nicht so stark nieder wie zuletzt im pudrig-weichen Sand der Rallye Italien. Im Jahr 2016 hatten Ogier/Ingrassia trotz fehlerfreier Leistungen bisher nicht die Chance, eine Schotter-Rallye für sich zu entscheiden. Sie landeten bei den Rallyes in Mexiko, Argentinien, Portugal und Italien allerdings dank eines jeweils großen fahrerischen Kraftakts auf dem Podium und sind damit das einzige Duo, dem es 2016 gelang, stets unter die Top-Drei zu fahren. Ogier/Ingrassia führen die Rallye-WM seit März 2014 durchgehend an und eröffnen die Route nun zum 29. Mal in Folge.