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Rallye WM
13.08.2016

VW freut sich auf das Rallye-Heimspiel in Deutschland

Nichts als Asphalt weit und breit – Volkswagen freut sich unbändig auf das Heimspiel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Nachdem die Wolfsburger bereits im vergangenen Jahr mit einem Dreifachsieg ihren Frieden mit der Rallye Deutschland gemacht und sich in der laufenden Saison als WM-Führende mit den Plätzen eins, zwei und drei die ideale Ausgangsposition geschaffen haben, geht das Team als Favorit in den neunten Saisonlauf.

Für Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), die geschlossen die Route eröffnen, spielt der Startnachteil bei zuletzt sechs Schotter-Rallyes in Folge auf Asphalt keine Rolle mehr. Je nach Witterungslage können die ersten Startpositionen bei WM-Läufen auf diesem Untergrund sogar einen Vorteil bedeuten. Mit den Rallyes in Deutschland, China und Frankreich stehen nun drei Asphalt-Läufe in Folge auf dem Programm der Rallye-WM. In Deutschland erwarten die Teilnehmer 18 Wertungsprüfungen und 306,80 Kilometer gegen die Uhr – darunter die berühmt-berüchtigte „Panzerplatte“ und die malerischen Weinberg-Prüfungen.

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„Nach sechs Rallyes haben wir nicht mit einem Startnachteil zu kämpfen – denn auf Schotter folgt nun Asphalt“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Dazu das Heimspiel für Volkswagen, der historische Dreifacherfolg aus dem Vorjahr sowie die WM-Positionen eins, zwei und drei im Rücken – die Voraussetzungen sind vor der Rallye Deutschland die bisher besten der Saison. Wir wissen aber auch um unsere starken Gegner von Hyundai, Citroën und M-Sport-Ford und die Tatsache, dass die Rallye Deutschland unberechenbar und extrem anspruchsvoll ist. Gerade deshalb sind wir bereit für die Aufgabe.“

Im dritten Anlauf zum Sieg – und was für einem. Nachdem in den Jahren 2013 und 2014 das Volkswagen Team den Sieg teils auf dramatische Art und Weise verpasste, gelang 2015 ein umjubelter Dreifachtriumph bei der Rallye rund um Trier. Am Ende schaffte es der Polo R WRC mit der Startnummer 1 von Sébastien Ogier auf den ersten Platz, vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen als Drittplatziertem. Mindestens ebenso beeindruckend war die Bilanz auf den insgesamt 21 Wertungsprüfungen – bis auf eine einzige entschieden die drei Rallye-Polo alle Wertungsprüfungen für sich, inklusive der Powerstage.

Wie 2015 geht Volkswagen auch im Jahr 2016 von den ersten drei Startpositionen ins Rennen um die Rallye Deutschland. Die Reihenfolge wird bis einschließlich des Rallye-Samstags durch die aktuellen Positionen im Meisterschaftsstand bestimmt. Seit März 2014 liegen Sébastien Ogier und Julien Ingrassia ununterbrochen an der Spitze der Gesamtwertung mit aktuell 143 Punkten – und eröffnen nun zum 31. Mal in Folge die Route. Ihre ärgsten Verfolger kommen aus dem Volkswagen Lager: Andreas Mikkelsen und Anders Jæger verkürzten zuletzt den Rückstand auf 45 Zähler. Auf Rang drei folgt das dritte Volkswagen Duo: Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila, die sich mit Rang zwei bei der Rallye Finnland auf die dritte Position der Meisterschaft verbesserten mit nun 87 Punkten.

Drei unterschiedliche Rallye-Welten an drei Tagen – die Rallye Deutschland bildet nicht nur den ersten vollen Asphalt-Lauf des Rallye-WM-Jahres, sie ist auch in Sachen Charakteristik eine wahre Herausforderung für Mensch und Material. Schnelle Prüfungen durch Wälder und offene Landschaft, enge, verschlungene Pfade durch die Weinberge sowie das Highlight mit der „Arena Panzerplatte“ auf dem Truppenübungsgelände von Baumholder. Der Freitag wird bestimmt durch die beiden Prüfungen „Mittelmosel“ und „Moselland“, sowie die Zuschauerprüfung „Ollmuth“. Der Samstag wird geprägt durch die Prüfungen auf der „Panzerplatte“ mit drei Durchgängen auf der kurzen Zuschauerprüfung sowie zweimal der WP „Panzerplatte Lang“. Und damit über 90 Kilometer gegen die Uhr allein auf dem Truppenübungsplatz Baumholder mit seinen berühmt-berüchtigten „Hinkelsteinen“, die unnachgiebig am Streckenrand stehen und in der Vergangenheit so manche Aufhängung auf dem Gewissen hatten. Der Sonntag wird durch die beiden Sonderprüfungen „Dhrontal“ in den Weinbergen und die abschließende Powerstage „Sauertal“, abgerundet.

Beim Heimspiel rund um Trier wird das 50-jährige Jubiläum von Volkswagen im Motorsport gebührend gefeiert. Am 11. Juli 1966 wurde der Verband Formel V Europa e.V. gegründet, auf welchen die heutige Volkswagen Motorsport GmbH zurückgeht. Einen Querschnitt durch die Historie der Marke bekommen die Zuschauer nicht nur mit der Ausstellung im Service-Park zu sehen. Zum Jubiläum gibt es auch Demo-Fahrten mit historischen Rallye-Autos. Dieter Depping, Test- und Entwicklungsfahrer bei Volkswagen, fährt unter anderem mit einer Replika des Golf GTI 16 V, mit dem Kenneth Eriksson 1986 die Gruppe A der Rallye-Weltmeisterschaft gewann, als Null-Auto dem Feld vorweg. Eben jener Dieter Depping, dreimaliger Deutscher Rallye-Meister, ist mit drei Siegen bei der Rallye Deutschland (1994, 1996 und 1997) nach Sébastien Loeb (neun Siege) der zweiterfolgreichste Fahrer in der Geschichte der einzigartigen Asphalt-Rallye. Allerdings: Mit einem weiteren Sieg könnte Sébastien Ogier in diesem Jahr gleichziehen (derzeit zwei Siege).

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1: „Auf die Rallye Deutschland freue ich mich immer, aber diesmal noch etwas mehr als sonst. Denn endlich haben Julien und ich nach den schwierigen Schotter-Rallyes wieder eine realistische Chance, im Kampf um den Sieg aus eigener Kraft mitzumischen. Meine Motivation und Vorfreude ist dementsprechend hoch, den Erfolg vom Vorjahr zu wiederholen. Außerdem ist die Rallye Deutschland für Volkswagen das Heimspiel und deshalb will das gesamte Team vor den Fans natürlich eine besonders gute Leistung abliefern. Der Test im Vorfeld lief schon mal sehr gut. Die Umstellung von Schotter auf Asphalt hat schnell und problemlos geklappt. Wir hatten einen Mix aus Sonne und auch ein paar Schauern, sodass wir die verschiedenen Setup-Varianten für den Polo WRC ausprobieren konnten – und auch die neuen Regenreifen von Michelin. Das könnte noch eine Rolle spielen, denn bei Nässe haben es die Prüfungen echt in sich und Fehler werden gnadenlos bestraft.“

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2: „Ich habe die freie Zeit vor der Rallye Deutschland damit verbracht, den aktuellen Polo und den Polo für die Saison 2017 zu testen. Außerdem habe ich mit meinem Audi quattro an einer historischen Rallye in Finnland teilgenommen, was immer sehr viel Spaß macht. Jetzt bin ich fit für Deutschland. Letztes Jahr war Sébastien sehr stark, unter dem Strich war ich mit Platz zwei zufrieden. Eine erneute Platzierung unter den ersten drei wäre dieses Jahr auch ein gutes Resultat für mich. Letztes Jahr war ich bei den Prüfungen auf der Panzerplatte ein bisschen zu vorsichtig und habe dort Zeit liegen lassen. Das möchte ich dieses Jahr besser machen. Die Panzerplatte hat es wirklich in sich. Es gibt dort sieben verschiedene Arten von Untergründen. Von neuem Beton über bröckeligen, alten Beton bis hin zu sehr rauem Beton und auch Asphalt ist wirklich alles dabei. Man muss sich an diese Bedingungen erst einmal gewöhnen. Wichtig ist bei den Panzerplatte-Prüfungen auch, dass man beim Bremsen ein gutes Gefühl für das Auto hat, denn es gibt viele Abzweigungen. Und es ist wichtig, in den vielen schnellen Passagen ein gut liegendes Auto zu haben. Nur dann hat man Vertrauen und kann richtig attackieren.“

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9: „Ich freue mich sehr auf die Rallye Deutschland, die immer eine große Herausforderung ist. Das Wetter ist sehr wechselhaft und das Grip-Niveau ändert sich auf den unterschiedlichen Asphalt-Belägen ständig, wodurch die Abstimmung immer wieder neu angepasst werden muss. Nicht nur die Fahrer und Beifahrer, auch die Mechaniker und Ingenieure sind dadurch in Deutschland extrem gefordert. Verglichen mit dem Vorjahr gibt es ein paar neue Wertungsprüfungen, auf die ich sehr gespannt bin. Ganz besonders freue ich mich auf die ‚Panzerplatte‘. Diese Prüfung ist immer ein Highlight. In der Meisterschaft sind wir in den vergangenen Rallyes immer näher an Sébastien Ogier herangekommen, es wäre natürlich schön, wenn uns das auch dieses Mal gelingt. Einfach wird das aber nicht, denn Seb war in den vergangenen Jahren immer extrem schnell in Deutschland. Für Volkswagen ist es das Heimspiel, insofern ist die Rallye was ganz Besonderes, an unseren Vorbereitungen ändert das aber wenig. Im vergangenen Jahr haben wir die ersten drei Plätze belegt. Das zu wiederholen wird sicherlich schwer, aber wir werden es versuchen.“

Wussten Sie, dass ...

... Volkswagen bei der Rallye Deutschland vier Podiumsresultate vorzuweisen hat? Neben dem Dreifachsieg anno 2015 durch Ogier/Ingrassia, Latvala/Anttila und Mikkelsen/Fløene ging durch Mikkelsen/Fløene anno 2014 und Rang drei ein weiterer Podestplatz an Volkswagen. Übrigens: Bei allen Teilnahmen hatte Volkswagen die Rallye deutlich und lange angeführt.

... das Start-und-Ziel-Podium in Trier an der Porta Nigra vor Tausenden Zuschauern ausgetragen wird? Die älteste Stadt Deutschlands dient mit ihrem Messepark zudem als Dreh- und Angelpunkt des neunten Saisonlaufs der Rallye-WM.

... bei der Rallye Deutschland 3.000 ehrenamtliche Helfer zum Einsatz kommen?

... die Rallye Deutschland zum 34. Mal ausgetragen wird? Zum 14. Mal zählt sie zur Rallye-Weltmeisterschaft.

... Volkswagen 1987 zum ersten Mal in der Siegerliste auftauchte? Damals mit einem Golf GTI 16V mit Jochi Kleint/Manfred Hiemer am Steuer.