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VLN
26.09.2016

GetSpeed Performance: VLN 8 gleicht einem Hürdenlauf

Der achte VLN-Lauf am vergangen Wochenende stellt das Gigaspeed Team GetSpeed Performance vor eine nervenaufreibende Herausforderung. Nach einem Einschlag des Gigaspeed-Porsche und dem Newcomer-V5 zu Beginn des Qualifyings war der Rennstart bereits unsicher. Die GetSpeed-Mannschaft aus dem Gewerbepark am Nürburgring hatte in der kurzen Zeit bis zum möglichen Rennstart alle Hände voll zu tun.

Während der KW-Commerce Cayman nur knapp das Siegertreppchen verpasste, erleidete der StilGut-Cayman nach technischen Problemen ein Rennwochenende zum Vergessen.

Für den Newcomer V5-Cayman startete das achte Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft weniger erfreulich. Während sich die Fahrer Grant Maiman und John Uglum im Freitagstraining bereits wieder mit dem Fahrzeug vertraut machten und mit anschließender Datenanalyse an der Performance gepfeilt wurde, starteten sie unglücklich ins Qualifying. Bereits zu Beginn kollidierte der V5-Cayman mit einem weiteren Fahrzeug und musste in die Box geschleppt werden. Aufgrund der aufwendigen Reparaturarbeit war ein Setzen der Qualifying-Zeit nicht möglich.

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Die Rennleitung ermöglichte währenddessen ein Starten am Ende der Startergruppe. Die Reparaturarbeiten dauerten länger als gedacht und die Newcomer starteten erst knapp zur Hälfte des Rennen zurück auf die Strecke. Sie konnten sich daher keine Spitzenposition mehr sichern. Die beiden Amerikaner sahen es positiv und nutzten die restliche Rennzeit um mehr Streckenerfahrung zu sammeln.

Die Piloten des #941 KW-Commerce-Cayman positionierten sich bereits im Qualifying auf Position vier in der Cayman GT4 Trophy. Startfahrer „Jens“ legte einen souveränen Stint hin und konnte die Platzierung halten. Auch sein Teamkollege „Max“ spulte versiert sein erlerntes Können ab. Nach wechselseitigen Stints der beiden Saisonfahrer verteidigten sie unter harten Positionskämpfen ihre Platzierung und verpassten nur knapp das Treppchen. „Hier war der dritte Platz mehr als sicher, wenn die Technik des Caymans nicht gestreikt hätte“, ärgerte sich Fahrer „Max“. Ein vierter Platz in der Cayman GT4 Trophy ist unter diesen Umständen dennoch ein tolles Ergebnis der Neueinsteiger der VLN.

Auch für den #941 StilGut Cayman gab es zu Beginn des Rennens eine schlechte Nachricht. Fahrer Moritz Kranz musste seine Teilnahme am Rennen aufgrund eines Unfalls im Touristenverkehr einen Tag zuvor absagen. Dennoch unterstütze er seine Fahrerkollegen Hamza Owega und Daniel Mursch via Funk von der Box aus. Das verbliebene Duo startete bereits mit technischen Problemen im Qualifying nur von Platz sechs in der Cayman GT4 Trophy ins Rennen.

Zu Beginn des Rennens zwang ein Leistungsverlust des Rennboliden Startfahrer Hamza Owega zurück in die Box, welcher einen längeren Boxenstopp zur Folge hatte. Gemeinsam mit den Dateningenieuren von Porsche arbeitete man an der Fehlerbehebung. Durch den enormen Zeitverlust war ein Aufholen für Hamza Owega in der Klasse nicht mehr möglich. Ein sehr ärgerlicher Rennbeginn für beide Piloten, dennoch nahm auch Daniel Mursch es mit seinem Kollegen gelassen und sie nutzen das Rennen als „Trainingseinheit“ für die noch kommenden zwei Rennen in der VLN Langstreckenmeisterschaft.

Der #101 Gigaspeed Porsche sorgte für ein Wechselbad der Gefühle. Im Freitagstraining zeigte er seine Bestleistung und auch Gastfahrer Steve Jans fühlte sich direkt wohl in dem Porsche 991 GT3 Cup. Die positive Stimmung im Team und unter den Fahrern wurde jedoch schnell getrübt, als ein Reifenplatzer hinten links bereits in der ersten Qualifikationsrunde am Samstag zum Abflug führte und das Fahrzeug erheblich beschädigte. Zurück in der Box wurde keine Zeit verloren und ganz dem Namen nach mit „Gigaspeed“ am Porsche von allen Seiten gearbeitet. Auch hier ermöglichte die Rennleitung ein Starten als Letzter in der Startergruppe.

Das Team rund um Adam Osieka schaffte es trotz der erheblichen Beschädigung das Fahrzeug rechtzeitig in der Startaufstellung zu positionieren. Startfahrer Steve Jans packte der Ehrgeiz, direkt nach dem Start entbrannte eine spannende Aufholjagd. Platz für Platz wurde von Kurve zu Kurve gut gemacht, bis er schließlich die Führung in der Klasse der Porsche-Carrera-Cup-Fahrzeuge übernahm. Weiterhin auf Platz eins liegend gab er nach seinem Stint an Fahrerkollege Adam Osieka ab. Auch dieser Stellte die enorme Leistung des Cup-Porsche erneut unter Beweis und baute die Führung weiter aus. Beim erneuten Fahrerwechsel lag der Gigaspeed Porsche weiterhin souverän auf Platz eins. Auch nach drei Rennstunden war die #101 nicht zu bremsen.

Dann passierte das Unglück. Jans wurde von einem Konkurrenzfahrzeug auf der Grand-Prix-Strecke von der Fahrbahn gedrückt, schlug heftig in die Streckenbegrenzung ein und überschlug sich dabei. Ein Rückschlag für das gesamte Team rund um den Gigaspeed Porsche, der alle Hoffnungen auf den ersten Platz beendet.

„Der achte VLN-Lauf war wirklich ein enormes Auf und Ab, sowohl für uns Fahrer als auch für das gesamte Team. Die Mechaniker haben auf Hochtouren das Fahrzeug nach dem Qualifying wieder startklar gemacht und wir Fahrer haben alles gegeben und wiederholt die Leistung unseres Rennautos unter Beweis gestellt. Natürlich sind wir alle enttäuscht und traurig über das Rennen, nachdem wir mehr als drei Stunden das Rennen angeführt haben. In allererster Linie sind wir froh, dass es Steve nach dem schrecklichen Unfall gut geht! Gerade für unseren Fahrer aus Fernost Kiki Sak Nana tut es mir sehr leid, da er im Rennen gar nicht zum Fahren gekommen ist. Das Fahrzeug ist völlig zerstört, ein neues muss her. Die Konkurrenz darf sich bereits jetzt schon freuen, denn es wird noch besser“, lächelte zuversichtlich GetSpeed-Leiter Adam Osieka.

Der Livestream überraschte mit zwei Neuigkeiten. Ein Netzausbau des Partners Vodafone sorgt mit 4.5G Gigaspeed für eine noch schnellere Datenübertragung. Desweiteren wurde neben den Fahrzeugen der GetSpeed-Flotte auch der #701 Glickenhaus-Rennbolide ebenfalls mit dem Liveonboard System ausgestattet und sorgte für aufregende Bilder aus dem Fahrzeuginneren und von der Strecke. „Auch dieses Mal wurden sämtliche Rekorde gebrochen. Zwar dauert die Auswertung noch an, aber wir wissen schon jetzt, dass wir die Zahlen wiederholt übertroffen haben“, so Social-Media Managerin Anna Degen.