Samstag, 28. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
VLN
11.10.2016

Gigaspeed Porsche besteht die Feuerprobe mit Bravur

Zum vorletzten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft zeigte sich der Oktober alles andere als von seiner goldenen Seite. Tiefer Nebel, starker Regen und zwischendurch immer wieder Sonnenschein sorgten für schwierigste Streckenbedingungen bereits zum Qualifying. Für das am Nürburgring beheimatete Gigaspeed Team GetSpeed Performance wurde das Rennen trotz der bekannten eifelerischen Wetterlaunen für den eingesetzten Porsche 991 GT3 Cup und die beiden Cayman GT4 Clubsport zur Herausforderung.

Das GetSpeed Team blickte auf eine erfolgreiche Woche zurück. Pünktlich zum vorletzten Lauf der VLN stand der verunfallte Gigaspeed Porsche neu aufgebaut und einsatzbereit zum Rennen in der Boxengasse. Das erste Rollout am Freitagvormittag toppte die Erwartungen des Teams und Teamchef Adam Osieka fühlte sich auf Anhieb wohl mit dem Fahrzeug. Im verregneten Nachmittagstraining drehten auch seine Fahrerkollegen Kiki Sak Nana und Manuel Lauck ihre Testrunden auf der Nürburgring Nordschleife mit einem zufriedenen Ergebnis.

Anzeige
Das verspätete und von tiefsten Nebel geprägte Qualifying am Samstagmorgen verlief abermals aussichtsreich für das Trio. Sie sicherten sich die Pole Position in der Porsche Carrera Cup-Klasse. Aufgrund einer kurz vor der Startaufstellung von der Rennleitung verhängten Zeitstrafe, wegen einem Vergehen in einer Doppel-Gelb-Phase, musste sich der Gigaspeed-Porsche jedoch als Letzter in der Startgruppe positionieren. Auf Regenreifen ins Rennen gestartet musste Startfahrer Manuel Lauck schnellstmöglich ca. 40 Kontrahenten überholen, um den Anschluss zum Führenden der Porsche Carrera Cup-Klasse nicht zu verlieren.

Bereits zum Ende der zweiten Runde gelang es Lauck den Führenden einzuholen und sich somit noch in dieser Runde an die Spitze zu setzen. Anschließend wechselte Lauck auf Slicks. „Ich habe mich selten so wohl bei so schwierigen Bedingungen in einem Rennfahrzeug auf der Nordschleife gefühlt, wie im Gigaspeed-Porsche. Das Setup des Autos ist selbst im Regen so harmonisch, dass es schon fast eine Leichtigkeit war das Feld von hinten aufzuholen. Hier noch einmal ein riesen Lob an das gesamte Team rund um Adam Osieka für das sensationelle Cup-Auto“, betonte begeistert Manuel Lauck.

Danach übernahm auf Platz eins liegend Osieka für seinen Stint. Auch er baute den Abstand weiterhin aus und übergab mit circa einer Minute Vorsprung auf den Zweitplatzierten wieder an Lauck zurück. Der Gigaspeed Porsche schnurrte wie ein Kätzchen und ohne ein kleinstes Problem seine Runden ab. Nach wie vor an der Spitze liegend war zum Schluss Kiki Sak Nana an der Reihe, der jedoch im einsetzenden Regen und auf Slicks sich der harten Konkurrenz geschlagen geben musste. Souverän und sicher fuhr er den zweiten Platz nach Hause.

„Die überragende Leistung unseres Gigaspeed-Porsche freut mich unheimlich und unterstreicht wiedermal die Fähigkeiten der Mannschaft in unserem Performance Center. Umso ärgerlicher ist es jedoch, dass die Wertung der Klasse der Porsche Carrera Cup Fahrzeuge vorerst ausgesetzt ist, da hier eine Unstimmigkeit im Reifenreglement vorliegt. Statt dem nicht verfügbaren alten Regenreifen P2G entschied man nach Abstimmung mit den DMSB Sportkommissaren und deren Freigabe, auf den ohnehin bereits im Porsche Carrera Cup Reglement 2016, dem die Cup2 der VLN unterliegt, vorgeschriebenen neuen Regenreifen P2L ins Rennen zu starten.

Andernfalls wäre ein Rennstart für die betroffenen Teams und uns nicht möglich gewesen. Obwohl fast das gesamte Rennen auf Slick-Reifen bestritten wurde, da die Strecke bereits in der Einführungsrunde abtrocknete, brachte es einen unterlegenen Mitbewerber, der scheinbar noch einen Satz der P2G ergattern konnte, auf die Idee, die vor dem Rennen getroffene Entscheidung der Kommissare zu widerfragen. Hier wurde leider seitens der VLN versäumt, den Regenreifen P2L explizit namentlich im VLN-Reglement aufzunehmen. Ich bin mir aber sicher, dass hier die vor dem Rennen getroffene Entscheidung der DMSB Sportkommissare Bestand haben wird“, erklärte Adam Osieka.

In der Cayman GT4 Trophy kämpfte sich der StilGut Cayman wieder zurück nach vorne. Nach dem unglücklichen letzten Lauf zeigte das Trio seine gewohnte Leistung und positionierte sich im Qualifying auf Platz zwei in der Porsche Cayman GT4 Trophy. Bereits zum Ende der Einführungsrunde steuerte Moritz Kranz die Box an, um auf Slicks zu wechseln. Eine starke Aufholjagd und harte Positionskämpfe brachten ihn in seinem Doppelstint auf Platz eins. Da die Rennleitung aber eine Stop-and-Go-Strafe für einen Frühstart verhängen ließ, fiel der StilGut-Cayman wieder bis ans Ende des Feldes zurück. Nach zwei Stunden übernahm Hamza Owega das Steuer, der die Aufholjagd weiterhin souverän vorantrieb. Für den letzten Stint stieg Daniel Mursch ins Fahrzeug, der es allerdings alles andere als einfach hatte, da er mit Slicks im aufkommenden Regen sehr stark zu kämpfen hatte. Schlussendlich fuhr er den StilGut-Cayman doch noch in der hart umkämpften Klasse der Porsche Cayman GT4 Trophy auf Platz fünf ins Ziel.

Der neunte VLN-Lauf war ein auf und ab für den KW-Commerce Cayman. Aufgrund einer Kollision im Qualifying startete Max nur von Position acht in der Klasse ins Rennen. Nach einigen Runden lieferte er sich im vorderen Drittel der Porsche Cayman GT4 Trophy einen engen und spannenden Kampf, indem anschließend auch Fahrerkollege Jens mitmischte. Dieser fuhr im Rennen mittlerweile von einem persönlichen Rekord zum Nächsten. Um Platz zwei kämpfend erlebte Schlussfahrer Max dann das fulminante Finale. Drei Caymans überquerten mit nur wenigen hundertstel Sekunden Abstand nebeneinander die Ziellinie. Der KW-Commerce Cayman schaffte es von Platz sieben auf einen sensationellen dritten Platz in der Porsche Cayman GT4 Trophy.

Der bekannte Gigaspeed Livestream aus den Fahrzeugen der GetSpeed Flotte überraschte auch dieses Mal wieder mit unglaublichen Zuschauerzahlen. Rund um die Strecke und auch weit ab vom Nürburgring nutzten die Fans der VLN die Möglichkeit das Rennen aus der Onboard der Rennwagen zu verfolgen.
Anzeige