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VLN
13.10.2016

Starkes Nordschleifen-Debüt für den KTM X-BOW GT4

Großartiger Erfolg für den KTM X-BOW GT4 bei der Premiere auf der Nürburgring Nordschleife: In einem an Spannung kaum zu überbietenden Rennen, das von zahlreichen Wetter-Kapriolen geprägt war, feierte der in Zusammenarbeit mit Reiter Engineering entwickelte Leichtgewichts-Supersportwagen aus Österreich ein sensationelles Debüt in der „Grünen Hölle“, die zu Recht als schwierigste Rennstrecke der Welt gilt.

Schon im verregneten Qualifying, das aufgrund von dichtem Nebel später als geplant gestartet wurde, zeigte sich, dass die beiden KTM X-BOW GT4 das Tempo der etablierten Wettbewerber mehr als nur mitgehen konnten. So ging die Pole-Position in der für GT4-Fahrzeuge relevanten Wertungsklasse SP10 an das Duo Christopher Haase/Arne Hoffmeister im „Isert Motorsport“ KTM X-BOW GT4. Direkt dahinter qualifizierten sich die Gebrüder Johannes und Ferdinand Stuck für das oberösterreichische „True Racing Team“, übrigens unter den Augen ihres Vaters, Rennsport-Legende Hans-Joachim Stuck.

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Zum Rennstart besserte sich das Wetter, dennoch setzten alle Teams auf profilierte Regenreifen. Sowohl Christopher Haase als auch Ferdinand Stuck erwischten im 153 Autos starken Starterfeld einen guten Start ohne Probleme, und bis zur ersten Boxenstopp-Serie fuhren die Piloten sogar bis auf Gesamtrang vierzehn bzw. sechzehn vor! Eine Vorentscheidung im Kampf um den Sieg – der bezeichnenderweise ausschließlich zwischen den beiden KTM X-BOW GT4 ausgetragen wurde – war der frühe Boxenstopp der Gebrüder Stuck im „True Racing Team“: Auf abtrocknender Strecke wollte man so früh wie möglich bessere Zeiten fahren, im Team von „Isert Motorsport“ entschied man hingegen, dass Startfahrer Christopher Haase etwas länger draußen bleiben sollte.

Von diesem Zeitpunkt an – also nach etwa 45 Minuten Renndauer – entwickelte sich zwischen den beiden KTM X-BOW GT4 Teams ein packender Zweikampf um die Klassen-Führung, der die Zuschauermassen rund um die Nürburgring Nordschleife begeisterte. Ziemlich exakt zur Renn-Halbzeit erfolgten dann die Fahrerwechsel, Arne Hoffmeister übernahm von Christopher Haase und Johannes Stuck von seinem Bruder Ferdinand. Danach wechselte die Führung während der zahllosen Überrundungsmanöver, und bis 20 Minuten vor der Zieldurchfahrt war das Duo Stuck/Stuck am besten Weg zum Sieg. Aufgrund des früheren ersten Reifenwechsels (und damit früheren Auftanken) musste man jedoch zu einem kurzen „Splash & Dash“ – und verlor den möglichen Premieren-Sieg in letzter Minute. So durften Christopher Haase/Arne Hoffmeister und „Isert Motorsport“ über den ersten VLN-Sieg für einen KTM X-BOW GT4 jubeln, Johannes Stuck/Ferdinand Stuck und das „True Racing Team“ sicherten KTM aber den sensationellen Doppelsieg, in der Gesamtwertung gab’s die mindestens ebenso sensationellen Ränge 16 und 17!

Stimmen vom AVD 250-Meilen-Rennen

Christopher Haase: „Tja, das war ein cleveres Rennen von Isert-Motorsport… Den Grundstein für den Sieg haben wir schon im Quali gelegt, gerade im Regen war es gut, vorne mehr oder weniger frei fahren zu können. Der spätere Reifenwechsel war optimal, allerdings hatte das nicht nur strategische Gründe, wir wollten auch auf Nummer sicher gehen. Auf den Slicks hab' ich erst ins Fahren finden müssen, da war Ferdinand vorübergehend etwas stärker, aber dann konnte ich einen guten Speed gehen. Der Zweikampf war super, das Rennen hat Spaß gemacht und wir freuen uns über den Sieg!“

Arne Hoffmeister: „Als ich das Auto von Christopher übernommen habe, waren die Bedingungen gleichbleibend – das war wichtig, da ich den KTM X-BOW GT4 noch nicht im Trockenen auf der Nordschleife fahren konnte. So hatte ich aber relativ rasch meine Pace, danach war’s ein toller Zweikampf mit dem Schwesterauto beziehungsweise den Stucks. War echt geil, wie wir da gemeinsam um die Strecke geflogen sind. Ich hoffe, das sah auch von außen so gut aus, wie es sich im Auto angefühlt hat! Alles, was ich bislang mit Isert Motorsport gemacht habe, war ein Erfolg, und auch dieses Mal hat es wieder perfekt funktioniert. Der KTM X-BOW GT4 ist ein superschnelles Auto, macht brutal viel Spaß!“

Ferdinand Stuck: Das war ein geiler Start im Regen! Ich bin gut weggekommen und hab' dann auf abtrocknender Strecke einen guten Speed gefunden. Mit den Slicks am Auto hatte ich einen schönen Fight mit dem Schwesterauto, es war heute also im Auto und in der Box richtig spannend. Gratulation an Isert Motorsport, danke an das True Racing Team und natürlich Glückwünsche an KTM, was für ein Debüt!“

Johannes Stuck: „Als ich eingestiegen bin, hat mir Ferdi gesagt, ich kann volle Attacke fahren, die Strecke hat guten Grip. Das hab' ich gemacht, lief nach drei Runden auf das Schwesterauto auf, fand' aber leider keinen Weg vorbei, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schneller war. Als ich dann endlich vorbei war, musste ich an die Box. Zusammenfassend muss man sagen, dass wir zu früh von den Regenreifen auf Slicks gewechselt haben, das war ein taktischer Fehler und hat uns den Sieg gekostet. Aber insgesamt war das ein toller Einstand für KTM – ich glaube nicht, dass es jemals einen Hersteller gegeben hat, der hier an die Nordschleife gekommen ist, und auf Anhieb einen Doppelsieg einfahren konnte. Da ziehe ich mein Kapperl bis zum Boden, vielen Dank dass wir dabei sein durften, es hat mega viel Spaß gemacht!“