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12h Sebring
20.03.2017

Mücke: „Viel gelernt, Pace ist da.”

Die 12 Stunden von Sebring zählen zu den herausforderndsten Rennen im Motorsport überhaupt. Stefan Mücke hat sich dieser Herausforderung ein weiteres Mal gestellt und landete mit seinem Team Ford Chip Ganassi Racing im stark umkämpften Fahrerfeld unter den Top-Fünf. Lange Zeit sah es danach aus, dass es der Ford GT mit der Startnummer 68 auf das Podium schaffen würde. Nach zwei schleichenden Plattfüßen war Platz fünf im Endklassement das Maximum. 
 
Mücke war von Anfang an bei den Top-Zeiten mit dabei, steigerte sich von der ersten bis zur letzten Trainingssession kontinuierlich. Das Team entschied sich bereits vor dem Qualifying für ein Renn-Setup, das besonders bei kühleren Temperaturen im Nachtabschnitt besser zum Tragen kommen sollte. Da es letztlich wesentlich kälter wurde als erwartet, hatten Mücke und seine Teamkollegen damit zu kämpfen, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Mit dem fünften Platz ist der 35-Jährige dennoch zufrieden und sieht sich gut gerüstet für den Saisonauftakt der World Endurance Championship (WEC) am 16. April in Silverstone. 
 

Vier Fragen an Stefan Mücke 

 
Stefan, wie fällt dein Fazit aus nach den zwölf anstrengenden Stunden von Sebring?
Es war ein sehr spannendes und intensives Rennen. In Amerika rückt durch die ganzen Gelbphasen meist das Feld immer wieder zusammen. Dadurch bleibt so ein Rennen wie die 12 Stunden von Sebring auch bis zum Schluss extrem spannend. Wir haben viel gelernt, die Pace war da. Das Team hat das gesamte Wochenende über hervorragende Arbeit geleistet. 
 
Wie liefen deine Stints ab? 
Ich bin den Start- und den Schlussstint samt Zieleinlauf gefahren. Wir sind recht konservativ in das Rennen gestartet, weil wir das Setup eher auf den Nachtabschnitt ausgelegt hatten. Das Ziel war, dass das Auto zum Schluss hin noch einmal richtig schnell ist. Im Laufe der zwölf Stunden haben wir uns von Startplatz sechs gut nach vorne gearbeitet. Zwischenzeitlich lagen wir sogar in Führung. Drei Stunden vor Schluss fiel die Leistung allerdings ab und wir bemerkten einen schleichenden Plattfuß. Wir haben darauf reagiert und den Luftdruck in den Reifen angepasst. Damit haben wir das Problem mit der Temperatur in den Griff bekommen. 
 
Im Schlussabschnitt war ein Podestplatz in greifbarer Nähe. Wieso hat es letztlich nicht mehr geklappt?
Ich schloss recht schnell auf die direkten Konkurrenten auf und mir war klar, dass wir um einen Podiumsplatz kämpfen konnten. Allerdings bemerkte ich 20 Minuten vor Rennende, dass die Balance erneut abfiel. Meine Crew bestätigte mir per Funk, dass wir erneut einen schleichenden Plattfuß hatten. Wir entschlossen uns, lieber draußen zu bleiben und deutlich vom Gas zu gehen, statt einen zusätzlichen Boxenstopp einzulegen.. Die Strategie erwies sich als goldrichtig, denn sonst wären wir nicht unter den Top-5 gelandet. 
 
Der Trip nach Amerika war ideal als Vorbereitung auf die kommende WEC-Saison. Der Startschuss fällt am 16. April in Silverstone. Was können wir dort erwarten?
Ich komme immer wieder gerne zurück nach Silverstone. Wenn das Wetter dort im April etwas besser wäre, dann würde ich mich noch mehr freuen. Vergangenes Jahr war es richtig hart, denn es hat im ersten Freien Training noch geschneit. Ansonsten ist Silverstone eine richtig geile Strecke. Sie bietet alles, was du dir als Fahrer vorstellen kannst, hat schnelle und langsame Kurven. Sie macht einfach unheimlich viel Spaß. Es ist auch für mein Team ein Heimrennen, was die 6 Stunden von Silverstone zu etwas besonderem macht. Bis dahin stehen noch Testfahrten in Aragon und Monza an. Ich bin gespannt, wo wir nach der Einstufung im Vergleich zur Konkurrenz stehen werden. 
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