Automobilsport
15.11.2017
24h COTA: Klassensieg und Vizetitel für PoLe Racing Team
Wie gewohnt, teilte sich das Quintett das Cockpit im Audi R8 LMS von Car Collection. Vom ersten Meter an kamen alle Piloten mit der für sie bis dato unbekannten 5,515 Kilometer langen Strecke, die seit einigen Jahren die Heimat des Formel 1-USA-Grand Prix ist, bestens zurecht. Das 24h-Rennen wurde in zwei Etappen ausgetragen: Samstags 14 Stunden, sonntags zehn. Dazwischen herrschten Parc-Fermé-Bestimmungen, Reparaturen am Fahrzeug wurden mit Rundenabzügen bestraft.
Vom ersten Meter an fuhren die PoLe-Piloten ein taktisch hervorragendes Rennen mit schnellen Rundenzeiten und kühlem Kopf. Trotz starker Konkurrenz von Werksteams oder Werksfahrern lag der weiß-blaue Audi immer in den Top Ten, führte sogar zeitweise boxenstoppbedingt das Rennen an. Am Ende drehten die fünf Piloten 590 Runden, welches einer Distanz von 3253,85 Kilometern entspricht. Gesamtplatz vier und Rang eins in der Klasse A6-Am waren der gerechte Lohn.
Als Schlussfahrer Gustav Edelhoff über den Zielstrich fuhr, standen alle Teammitglieder ergriffend an der Boxenmauer, winkten, wehten Fahnen und fielen sich um den Hals. Die ganze Anspannung der letzten Stunden löste sich in Sekunden auf, der Jubel war grenzenlos. „Es war dunkel und fing kurz vor Schluss auch noch leicht an zu regnen, die Piste wurde schmierig“, sagte der 57-Jährige. „Ich war extrem konzentriert, das Auto heil ins Ziel zu bringen. Unser Vorsprung auf den Fünften war groß genug, aber im Motorsport kann alles passieren. Ich habe schon vieles erlebt, aber die letzten Runden waren echt bewegend.“
Damit sicherte sich das PoLe Racing Team sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung den Vizetitel in der erstmals ausgeschriebenen Interkontinentalwertung der Int. 24h-Series. Hierzu zählten im Januar die 24h von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten als Asien-Veranstaltung, das beste Ergebnis aus den Rennen in Europa, bei PoLe war es Portugal, und jetzt das Saisonfinale im US-amerikanischen Austin. Max Edelhoff räumte gleich zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen den Titel des besten Rookies für Piloten bis 25 Jahre ab: Erst den Internationalen, jetzt den Interkontinentalen.
„Das war natürlich das berühmte I-Tüpfelchen einer sehr guten Saison“, sagte Max Edelhoff. „Einen solchen Saisonausklang wünscht sich natürlich jeder. Und ohne so starke Teamkollegen wäre ich jetzt auch nicht Rookie-Meister. Ich kann mich bei allen, die dazu beigetragen haben, nur bedanken.“
„Wir waren eine homogene Fahrerpaarung mit einer perfekten Boxencrew“, betonte Johannes Kirchhoff. „Unser Audi war extrem zuverlässig, die Boxenstopps verliefen schnell und reibungslos. Mehr geht nicht.“ Das sehr gute Miteinander war für Ingo Vogler einer der Schlüssel zum Erfolg. „Bei uns musste sich keiner beweisen, keiner musste zeigen, wer der Schnellste ist. Wir sind ein Team und haben 132 Stunden Autorennen sehr gut gemeistert.“
„In der Int. 24h-Series ist die Fairness sehr ausgeprägt“, sagte Gustav Edelhoff. „Missverständnisse gibt es überall, aber im Großen und Ganzen ist diese Serie für uns als Amateure ideal. Ich fühle mich hier sehr wohl.“ Elmar Grimm: „Und nicht zu vergessen sind die verschiedenen und interessanten Strecken. Vom Persischen Golf über Italien, Österreich, Frankreich und Portugal jetzt noch die USA. Das ist Abwechslung pur, das macht Spaß. Ich freue mich bereits jetzt auf die neue Saison.“ Diese startet – wie gewohnt – am zweiten Januar-Wochenende 2018 am Persischen Golf wenn es erneut heißt: „Ring frei für die 24 Stunden von Dubai.“