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Automobilsport
15.08.2017

AvD Oldtimer Grand Prix: Pole und Sieg für Wolfgang Kaufmann

Der AvD Oldtimer Grand Prix am Nürburgring ist immer ein Highlight, in diesem Jahr ganz besonders für Wolfgang Kaufmann. Der Molsberger durfte wieder mal ins Steuer des Jägermeister Kremer Porsche 935 K3 aus dem Jahr 1980 greifen. Nürburgring und reichlich Porsche Turbo Power – ein Fest für „Figther“ Kaufmann.

Seinem Spitznamen alle Ehre durfte Wolfgang Kaufmann schon im Zeittraining machen, als es um die beste Startposition für Rennen 1 am Samstag ging. Noch während Kaufmann im Vorstart den Porsche warmlaufen ließ, zeichnete sich ab, dass der Eifelregen kommen würde. Dennoch ging „Piranha“ zunächst auf Slicks auf die 4,6 Kilometer lange Piste. Doch schnell zeigte sich, dass wirklich schnelle Runden so nicht drin sein würden. Im Gegensatz zu dem ein oder anderen Konkurrenten blieb Kaufmann zwar auf der Strecke und fehlerfrei, doch nach zwei Runden bog er zum Reifenwechsel in die Boxengasse ab. Mir frischen Regenpneus machte Kaufmann dann kurzen Prozess und stellte den 935 K3 auf die Pole-Position. 

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Schwierig dann die Bedingungen vor dem ersten Lauf am Samstag. „Ich habe ständig auf die Wolken geachtet, bin die Boxengasse rauf und runtergelaufen“, berichtete Kaufmann. „Der Himmel war im Hintergrund schon richtig schwarz, aber es kam anfangs nichts.“ Aber auf den Regen in der Eifel ist Verlass und die Wahl Regenreifen aufzuziehen stellte sich als goldrichtig heraus. Auf nassen Geläuf wurde das Feld ins Rennen geschickt und Kaufmann zeigte seine ganze Kunst am Volant des Kremer Racing Porsche 935 K3. Souverän führte er das Feld an und setzte sich im Verlauf der 13 Rennrunden sukzessive von der Konkurrenz ab. Was nicht hieß, dass es so leicht war wie es aussah: „Die Ideallinie begann im Laufe des Rennens abzutrocknen, ich musste mit den Regenreifen immer mal wieder die Spur wechseln“, erklärte Kaufmann die Lage im ersten Rennen. „Dazu hat ein Teilnehmer beständig Öl verloren und eine schöne Spur über die ganze Runde gelegt. Feucht und Öl ist keine besonders angenehme Kombination“. Doch den Sieg mit rund 23 Sekunden Vorsprung gefährdete auch das nicht. „Mein dritter Sieg in diesem Jahr mit dem wunderschönen, optimal vom Team Porsche Kremer Racing vorbereiteten Jägermeister 935 K3“, jubelte Kaufmann im Ziel. 

Die Weichen für eine ähnliche Vorstellung in Lauf 2 am Sonntagabend waren gestellt, nichts schien Wolfgang Kaufmann stoppen zu können. Erneut setzte er sich vom Start weg ab, auch eine kurze Safety Car Phase in Runde 2 änderte nicht viel an der dominanten Fahrt. Dank trockener Piste sanken auch die Zeiten von 2.05er auf 1.50er Runden, Kaufmann ließ den Turbo Porsche fliegen. Doch nach 9 Runden trat urplötzlich ein ungutes Gefühl bei Profi Kaufmann auf. „In der Ford Kurve wurde das Auto auf einmal nervös und ich habe sofort an ein Problem mit einem Rad gedacht“, so Kaufmann. „Auf dem Weg zur Dunlop Kehre bin ich sofort in die nächste Nottasche gerollt, als hinten links schon die Radmutter flöten ging. Das Rad hat dann gerade noch gehalten bis ich in dem Notausgang stand, dann rutschte es von der Nabe.“ Glück im Unglück, dass der Defekt nicht wenige Meter später unter Volllast auftrat.

„Es ist gottseidank nicht viel kaputtgegangen, nur etwas Kunststoff von der Karosse. Warum sich die Mutter gelöst hat, müssen wir noch analysieren. Bis dahin hatte ich jedenfalls mächtig viel Spaß, das war ein geiles Rennen! Natürlich ist das enttäuschen, wenn man so lässig führt und dann ausfällt. Aber das ist nun leider manchmal so im Motorsport.“ 

Große Hoffnungen setzt Wolfgang Kaufmann nun auf den nächsten Renneinsatz am kommenden Wochenende. „Dann steht das VLN 6-Stunden Rennen im Kalender, wo wir wieder mit dem moderneren Porsche 997 K3 in Anlehnung an den 935 K3 von Kremer Racing an den Start gehen. Vielleicht bekommen wir dann vom Nürburgring etwas zurück für den Ausfall am Sonntag.“