Automobilsport
10.10.2017
Giorgio Maggi erreicht A-Lizenz auf der Nordschleife
Den Erfolg hält Maggi nun in Händen: das heißbegehrte A-Permit. Damit darf der 19-Jährige zukünftig auch mit GT3-Boliden in der ‚Grünen Hölle‘ antreten und unter anderem am legendären 24-Stunden-Rennen Nürburgring teilnehmen – das Highlight in der Karriere jedes Sportwagen-Piloten.
Eindrucksvoller Auftakt vor atemberaubender Kulisse: Ende Mai feierte Maggi im Rahmen des legendären 24-Stunden-Rennens den Sieg im dritten Lauf der RCN Rundstrecken Challenge Nürburgring. Mit einer Totalzeit von 2:49:49.0 Stunden setzte er sich zusammen mit Thomas Götschl im 175 Starter starken Feld durch und errang in seinem BMW Z4 den Sieg in der KL_RS 4-Klasse – vor beeindruckender Kulisse: Neben 205.000 Zuschauern waren auch rund 1.300 Journalisten aus aller Welt an diesem Wochenende am Nürburgring. „Ich habe schon zuvor Siege gefeiert – auch in der RCN. Dieser Erfolg war aber noch besser. An einem solchen Wochenende mit so herausragender Atmosphäre zu gewinnen, war einfach einmalig“, sagte Maggi.
Debüt nach Maß: Am 19. August war es endlich soweit. Maggi gab beim ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen sein VLN-Debüt. Die Nürburgring-Nordschleife wurde dabei ihrem Ruf zu 100 Prozent gerecht, denn der fünfte Lauf der Langstreckenmeisterschaft entwickelte sich zu einer wahren Regenschlacht. Wie gemacht für den Luzerner, der sich zwei Wochen zuvor mit seinem BMW Z4 in 73 Runden auf die 20,832 km lange Strecke eingeschossen hatte. Das Ergebnis: Rang neun der V4-Klasse bei der VLN-Premiere. „Ich muss zugeben, dass ich vor meinem ersten Rennen in der VLN schon etwas nervös war, da hat die Wetterprognose nicht gerade geholfen. Obwohl ich das Fahren im Regen liebe, ist es auf der Nordschleife nochmal etwas ganz Spezielles. Umso glücklicher war ich, als wir auf Rang neun über die Linie gefahren sind. Mit diesem Einstand war ich wirklich zufrieden.“
A-Permit eingetütet: Der sechste Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring (02.09.) hielt für den jungen Schweizer einige Herausforderungen bereit. Ein Carbon-Teil beschädigte nach dem Qualifying die Antriebswelle des BMW Z4 und ein aufwendiger Umbau unter starkem Zeitdruck wurde nötig. Nur durch die herausragende Leistung seines Teams war ein Start überhaupt möglich, wenn auch nur aus der Boxengasse. Ungeachtet dieses Handicaps gingen Maggi und sein Teamkollege hochmotiviert an das 4-Stunden-Rennen heran. Bei schwierigen Witterungsbedingungen, die ständig zwischen Sonne und Regen wechselten, kämpften sie sich auf Rang acht der V4-Klasse nach vorne. Das besondere Geschenk: Maggi hatte damit genug Runden abgespult, um seine A-Lizenz für die Nordschleife zu beantragen. „Das A-Permit war von Anfang an mein großes Ziel. Mit einem GT3-Auto über diese Strecke zu fahren, stelle ich mir einfach unglaublich vor. Eines Tages möchte ich am 24-Stunden-Rennen teilnehmen und habe dafür nun die Voraussetzungen geschaffen.“
Die Top-Drei im Blick: Am 23. September stand für Maggi mit der VLN 7 das persönliche Saisonfinale auf dem Programm. Das gelang dem Luzerner im BMW Z4 eindrucksvoll. Mit Rang fünf in der V4-Kategorie erzielte er mit Teamkollege Götschl sein bestes Saisonergebnis auf der Nordschleife. Bei der Jagd auf einen Podiumsplatz wurde Maggi allerdings vor Ablauf der vierstündigen Renndauer durch eine rote Flagge unterbrochen. Nach einem Unfall im Bereich Fuchsröhre beendete die Rennleitung den siebten Lauf der VLN aus Sicherheitsgründen vorzeitig. Ungeachtet dessen hat Maggi mit seinem Top-5-Ergebnis unter Beweis gestellt, dass künftig mit ihm auf der Nordschleife zu rechnen sein wird. „Dieses Rennen war ein guter Abschluss der Saison für mich. Mit jedem einzelnen Kilometer macht die Nordschleife mehr Spaß! Es gibt keine andere Rennstrecke auf dieser Welt, die so viele unterschiedliche Herausforderungen bereithält und einen auf jeder Runde mit etwas Neuem konfrontiert. Ich weiß nicht, ob ein Rennfahrer irgendwann behaupten kann, dort nichts mehr zu lernen. Ich jedenfalls sammle mit jedem Meter weitere Erfahrungen und hoffe, dass ich diesen Prozess bald in einem GT3-Auto fortführen kann.“