Schon in Qualifying hatte Mirko Bortolotti den Lamborghini Huracán mit der Startnummer 63 auf Platz zwei in die erste Startreihe gestellt, eine Position, die er und sein Teamkollege Christian Engelhart dann im Qualifikationsrennen am Samstag auch verteidigen konnten. „Am Start hatten wir leider die schmutzige Linie für die erste Kurve, so dass Dries Vanthoor (Audi) die Spitze verteidigen konnte“, meinte Bortolotti. „Dann hat unsere Crew aber wieder einmal einen sehr guten Boxenstopp hingelegt, und Christian ist zum Ende auch einen starken Stint gefahren. Hier gleich einmal zu punkten und uns eine gute Ausgangsposition für den Sonntag zu schaffen war mit Blick auf die Meisterschaft schon einmal sehr wichtig.“ Der Deutsche versuchte alles, um vielleicht sogar noch die Spitze übernehmen zu können: „Ich habe wirklich sehr hart gepusht, konnte die Lücke auch zu fahren, ich dachte, wir hätten eine Chance, aber den Audi zu überholen war dann eben doch ein bisschen zu schwierig.“
Auch am Sonntag im Hauptrennen lag der WRT Audi von Vanthoor und Marcel Fässler von Beginn an an der Spitze, doch Engelhart konnte bis zu seinem Stopp gleich zu Beginn des Boxenstopp-Fensters in Tuchfühlung zum Schweizer bleiben. Ein kleines Missgeschick bei diesem Stopp sorgte dafür, dass Mirko Bortolotti nur als Dritter zurück auf die Strecke kam und dabei von Anfang an in einem heißen Vierkampf mit Vanthoor, Jake Dennis (Audi) und Robin Frijns (Audi) verwickelt war. Am Ende bleib es in einem äußerst knappen Finish bei Platz drei – die ersten vier Autos trennten nur 1,4 Sekunden. „Nach dem nicht ganz perfekten Boxenstopp müssen wir damit zufrieden sein. Der Vierkampf hat wirklich Spaß gemacht. Das Wichtigste ist, dass wir unsere Führung in der Gesamtwertung so weiter ausgebaut haben“, stellte Bortolotti fest. Engelhart freute sich ebenfalls über das „insgesamt sehr erfolgreiche Wochenende mit den zwei Podiumsplätzen. Danke an das gesamte Team, wir hatten wieder ein perfektes Auto und haben zusammen erneut Großes erreicht.“
Auch Teamchef Gottfried Grasser war happy: „Ich denke, wir haben alles richtig gemacht! Der zweite und dritte Platz war sehr wertvoll für die Meisterschaft. Wir liegen nun 16 Punkte in der Team- und 18 Punkte in der Fahrerwertung vorne. Jetzt kommen mit dem Nürburgring und Barcelona noch zwei Strecken, die uns ganz gut liegen. Ich denke wir müssen nun sehr viel mit Kopf fahren und gut punkten. Dann haben wir alles in der Hand, den Titel nach Österreich zu holen. Es geht uns nicht mehr um die Anzahl der Laufsiege, denn da sind wir in dieser Saison ja schon Spitzenreiter!“
Grasser war auch mit dem Auto mit der Startnummer 19 mit Raffaele Gianmaria und Ezequiel Perez Companc sehr zufrieden, das am Sonntag auf dem 13. Platz ins Ziel kam. „Ezequiel hatte zwar den einen oder anderen Dreher im Qualifying und Qualy-Rennen“ - was dafür sorgte, dass nur der 27. Startplatz und dann auch „nur“ eine Verbesserung auf Position 21 im Samstagsrennen heraussprang. „Aber das Hauptrennen am Sonntag war dann wirklich klasse. Vom Speed her waren die Jungs auf Top-5-Niveau, das freut mich ganz besonders. Nun werden wir alles geben und uns optimal für das Blancpain Sprint Finale am Nürburgring in zwei Wochen vorbereiten. Da wird es tolle News in Sachen Fahrerbesetzung geben - ich freue mich schon, das bald offiziell bekanntzugeben!
Antriebswellen-Defekt verhindert Podiumsplatz beim 24 Stunden von Portimao
Parallel zum Budapest-Einsatz in der Blancpain-GT-Serie startete das GRT Grasser Racing Team auch im portugiesischen Portimao beim dortigen 24-Stunden-Rennen, das zur Creventic Serie gehört. Zunächst lief alles bestens für das Auto mit der Startnummer 963, in dem sich Christoph Lenz (CH), Roberto Pampanini (I), Mauro Calamia (CH), Milos Pavlovic (SRB) und Rik Breukers (NL) hinter dem Lenkrad abwechselten.Lange konnte sich das Quintett an er Spitze behaupten, ein Sieg schien möglich – und selbst nach ein paar kleineren Problemen lag man bis zwei Stunden vor Rennende mit Platz drei noch sicher auf Podiumskurs. Doch dann machte eine defekte Antriebswelle alle Hoffnungen zunichte. Immerhin gelang es noch, nach einer längeren Reparaturpause noch einmal auf die Strecke zu gehen und das Auto wenigstens ins Ziel zu bringen.
Trotzdem war GRT Teammanager Daniel Weber natürlich ein wenig enttäuscht: „Das war nicht das Ergebnis, das wir in Portimao verdient gehabt hätten. Wir haben am Anfang immer um die Spitze mitgekämpft und waren dann trotz einiger kleiner Probleme immer noch sicherer Dritter, als nach 22 Stunden die Antriebswelle brach. Danke an das ganze Team für den riesigen Kampfgeist, so konnten wir weiter fighten und immer noch Platz acht erreichen. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an unsere Kollegen vom Car Collection Team, die uns in dieser Situation geholfen haben. Das war echter Motorsport-Geist! Und danke auch an alle unsere Fahrer – es war toll, mit euch zu arbeiten, ihr habt einen Super-Job gemacht!“