Blancpain
05.10.2017
Platz sechs für Fabian Schiller beim Sportwagenrennen in Spanien
Am Ende durfte der Sohn des Siegburger Unternehmers und ehemaligen Le Mans-Teamchefs Hardy Schiller sich in seiner Premierensaison mit insgesamt 49 Punkten über den 14. Gesamtrang in einem Teilnehmerfeld von nicht weniger als 106 der weltbesten GT-Piloten freuen.
Bereits im freien Training bewies die HTP-Mannschaft um Teamchef Norbert Brückner, dass sie bei der Vorbereitung ihres Mercedes-AMG GT3 auf das Rennwochenende in Barcelona einen guten Job gemacht hat. Fabian Schiller fühlte sich hinter dem Lenkrad des mehr als 500 PS starken Sportwagens von Beginn an wohl und fuhr auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya konstant schnelle Rundenzeiten. Genau so erfolgreich ging es für den gebürtigen Bonner sowie seine beiden Teampartner Dominik Baumann (AT) und Edward Sandström (SE) auch im dreigeteilten Qualifying weiter. Mit den Plätzen neun, sechs und fünf platzierte sich das Trio permanent in den Top-Ten und weil man im Q3 mit 1:46,728 Minuten auch insgesamt die fünftschnellste Zeit markiert hatte, durfte Startfahrer Fabian Schiller das Rennen über 180 Minuten aus der dritten Startreihe in Angriff nehmen.
Obwohl Fabian Schiller als hervorragender Starter bekannt ist, konnte er diesmal auf den ersten Metern keinen Boden gut machen, denn ein unmittelbar vor ihm fahrender Markenkollege verpasste beim Erlöschen der Ampel den optimalen Zeitpunkt zum Beschleunigen. So wurde der HTP-Mercedes mit der Nummer 85 im Gerangel der ersten beiden Kurven ein wenig abgedrängt und verlor zunächst zwei Positionen. Einen Platz holte sich das Mitglied des AMC Siegburg aber schnell wieder zurück und setzte sich auf Rang sechs fest. Im ersten Renndrittel steckte Fabian Schiller zwar rundenlang im dichten Verkehr fest, konnte aber die Pace der vor ihm fahrenden Konkurrenten problemlos mitgehen und hielt ständig den Anschluss an die Spitzengruppe. Auch von mehreren Gelb-Phasen, bedingt durch Unfälle und Ausrutscher der Mitbewerber, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen.
Leider verlor das Trio beim ersten Boxenstopp nach knapp einer Stunde zwei Positionen, doch Sandström arbeitete sich im weiteren Verlauf des Rennens wieder nach vorne und schirmte das Schwesterauto von HTP Motorsport nach hinten ab. Schließlich gab es beim Finale auch noch einen Dreikampf um die Team-Meisterschaft und da zählte für die Truppe aus Altendiez jeder Punkt. Am späten Nachmittag zogen dunkle Wolken über dem katalanischen Kurs auf und es wurden bereits Regenreifen bereitgelegt. Glücklicherweise blieb der befürchtete Niederschlag aber aus, sodass Dominik Baumann in seinem Stint auf trockener Piste noch eine Position gut machen und den schwarz-grünen Mercedes auf Platz sechs ins Ziel bringen konnte.
Trotz der guten Mannschaftsleistung war Teamchef Norbert Brückner mit dem Ausgang des Rennens nicht vollauf zufrieden. „Zwei Autos in den Top-Sechs sind in diesem bärenstarken Feld ein erfreuliches Ergebnis. Aber es wäre absolut mehr drin gewesen, sogar ein Sieg. Allerdings geht das bei dieser unglaublichen Leistungsdichte nur, wenn jeder Einzelne 100 Prozent abliefert. Das haben wir heute leider nicht ganz hinbekommen, und selbst kleine Fehler können eben den Unterschied machen. Immerhin gehen wir als Vizemeister in den Winter, und dafür gilt jedem einzelnen Teammitglied mein Respekt und Dank.“
Fabian Schiller zog dagegen nach dem Rennwochenende ein positives Fazit. „Ich glaube, man kann ohne Übertreibung sagen, dass wir heute als Sechste von fast 50 Startern einen guten Job abgeliefert haben“, stellte er am Sonntag Abend fest. „Nachdem ich in den Sprintrennen bereits den Silver-Cup gewonnen hatte, ging es für mich heute darum, mich auch bei den Langstreckenrennen und im Gesamtklassement gegen die Profis durchzusetzen. Leider hatte ich am Anfang der Saison etwas Pech und habe einige Nuller verbuchen müssen. Aber mit der guten Leistung bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps sowie den acht Punkten jetzt hier in Barcelona konnte ich das wieder einigermaßen wettmachen. Zusammengefasst denke ich, dass ich mich in meinem allerersten Jahr in einer GT3-Rennserie tapfer geschlagen und die Saison auf Gesamtrang 14 ganz gut zu Ende gebracht habe. Aber in Zukunft möchte ich natürlich noch mehr erreichen.“
Auf jeden Fall hat Schiller es bereits jetzt erreicht, das Interesse der Motorsportabteilungen einiger Hersteller zu wecken und so darf er darauf hoffen, dass er in naher Zukunft vielleicht mit einem Werksvertrag ausgestattet in die nächsten Rennen gehen wird. Seinem großen Ziel, genau wie sein Vater einmal bei den legendären 24 Stunden von Le Mans dabei zu sein, ist er zumindest schon ein großes Stück näher gekommen.