Blancpain
02.10.2017
Starker Auftritt von HTP Motorsport beim Finale
Franck Perera (33, Frankreich), Jimmy Eriksson (26, Schweden) und Maximilian Buhk (24, Reinbek) verpassten im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 84 beim letzten Saisonrennen des Blancpain GT Series Endurance Cup den durchaus möglichen Podestplatz nur knapp, sicherten der Mannschaft aus Altendiez mit dem vierten Rang aber die Vizemeisterschaft in der Teamwertung der übergeordneten Blancpain GT Series.
Auch der zweite Mercedes-AMG GT3 von HTP Motorsport sammelte beim Finale Punkte: Fabian Schiller (20, Bonn), Edward Sandström (38, Schweden) und Dominik Baumann (24, Österreich) pilotierten das Fahrzeug mit der Nummer 85 auf einen starken sechsten Rang. Dagegen wurde der unter der Bewerbung des MANN-FILTER Team HTP Mercedes laufende Sportwagen mit der 48 von Patrick Assenheimer (25, Heilbronn), Indy Dontje (24, Niederlande) und Kenneth Heyer (37, Wegberg) in Reichweite der Top-10 kurz vor Ende des 3-Stunden-Rennens von einem Konkurrenten ins Aus bugsiert.
Vom vierten Platz aus hatte sich Franck Perera rasch auf Rang 2 festgesetzt und lieferte sich in der Folge eine mitreißende Rauferei mit dem führenden Audi um die Spitze. Der Plan, durch einen relativ frühen ersten Boxenstopp einen so genannten „Undercut“ gegen den Leader zu fahren, klappte leider nicht. Stattdessen geriet Teamkollege Jimmy Eriksson mitten ins Getümmel und verlor einige Positionen. An fünfter Stelle liegend übergab der Schwede schließlich an Maximilian Buhk, der sich bis kurz vor dem Ziel am zwar langsameren, aber taktisch geschickt fahrenden Mercedes-Markenkollegen Adam Christodoulou die Zähne ausbiss. In der allerletzten Runde fand der Norddeutsche dann doch noch einen Weg vorbei am Briten und steuerte den bronzenen Battlefield1-Boliden auf Schlussrang 4 ins Ziel.
Eine starke Teamleistung lieferte die Besatzung des Schwesterwagens ab. Von Startposition 5 losgefahren, konnte HTP-Junior Fabian Schiller die Pace der Spitzengruppe gut mitgehen. Leider verlor man beim Boxenstopp zwei Positionen, doch Edward Sandström und im Schlussstint auch Dominik Baumann arbeiteten sich wieder bis an die sechste Stelle nach vorne. Am Ende passierte der Österreicher die Ziellinie weniger als eine halbe Sekunde hinter Markenkollege Christodoulou.
Viel Pech hatte das Trio im dritten HTP-Mercedes. Startfahrer Patrick Assenheimer wurde zunächst Opfer des Getümmels in der Anfangsphase, fiel vom 13. auf den 20. Platz zurück, startete aber unverzüglich eine Aufholjagd, die Teamkollege Indy Dontje mit einem starken Mittelstint bis an die zehnte Position vorbrachte. Dass es letztlich nichts mit dem angestrebten Punktgewinn wurde, lag an einem etwas übereifrigen Manöver von Ex-Formel-1-Pilot Giancarlo Fisichella im Ferrari, der die „MANN-FILTER Mamba“ mit Kenneth Heyer am Steuer gut 20 Minuten vor Schluss ins Kiesbett bugsierte. Der Rheinländer schaffte es nach erfolgter Bergung zwar noch zurück an die HTP-Box, musste den Mercedes-AMG GT3 dort aber abstellen.
Trotz der guten Mannschaftsleistung war HTP-Teamchef Norbert Brückner mit dem Ausgang des Rennens nicht vollauf zufrieden: „Zwei Autos in den Top-6 sind in diesem bärenstarken Feld ein erfreuliches Ergebnis. Aber es wäre absolut mehr drin gewesen, sogar ein Sieg. Allerdings geht das bei dieser unglaublichen Leistungsdichte nur, wenn jeder Einzelne 100 Prozent abliefert. Das haben wir heute leider nicht ganz hinbekommen, und selbst kleine Fehler können eben den Unterschied machen. Schade, dass unser MANN-FILTER-Auto kurz vor Schluss im Kies gelandet ist, denn auch für diese drei Jungs war ein Top-10-Platz drin. Aber so ist das halt im Rennsport. Immerhin gehen wir als Vizemeister in den Winter, und dafür gilt jedem einzelnen Teammitglied mein Respekt und Dank.“
Eine gute Leistung lieferte auch HTP-Chef Wim de Pundert in einem vierten Mercedes-AMG GT3 ab: Der Niederländer beendete die beiden Finalläufe zum Blancpain GT Series Sports Club in Barcelona auf den Positionen 11 und 10 und belegte im allerdings schon früh abgebrochenen Hauptrennen den dritten Platz im „Iron Cup“ für Fahrer über 60 Jahre mit FIA-Bronze-Status.