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DTM
20.07.2017

Ekström ist der Gejagte auf dem Moscow Raceway

Am kommenden Wochenende tritt die DTM zum fünften Mal in Moskau an, und die Ausgangslage in der Stadt der Kunst, der Kirchen und des Kremls ist so spannend wie nie zuvor. Auf dem Moscow Raceway wird der alte Hase und Tabellenführende Mattias Ekström (89 Punkte) der Gejagte sein. Der gewiefte Audi-Pilot wird sich auf dem 3,931 Kilometer langen anspruchsvollen Kurs den Angriffen seines Verfolgers Lucas Auer (Mercedes-AMG) erwehren müssen, der nur zwei Punkte weniger auf dem Konto hat.

Maxime Martin (BMW/78), Jamie Green (Audi/75) und René Rast (Audi/72) wollen ihm ebenfalls die Tabellenführung streitig machen. Ekström, der DTM-Champion von 2004 und 2007, führt erstmals seit Sommer 2015 wieder die Tabelle an. „Noch liegen die Besten eng zusammen und es gibt keine klaren Favoriten. Ab jetzt wird der Kreis der Titelanwärter mit jedem Rennen kleiner und ich hoffe, bis zuletzt dabei zu sein,“ so der Schwede. Bei den bisherigen sechs DTM-Rennen in Moskau stand Ekström dreimal auf dem Podium. Auf dem Moscow Raceway haben die Fahrer kaum Zeit zum Verschnaufen. Der Kurs ist eine interessante Mischung aus einer langen Geraden sowie schnellen und langsamen Kurven und permanenten Richtungswechseln – Schwerstarbeit für die DTM-Piloten in ihren Cockpits. Überholen ist nicht nur am Ende der rund einen Kilometer langen Start-Ziel-Geraden möglich.

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Audi liegt derzeit in allen drei DTM-Wertungen an der Spitze und die Ingolstädter wollen die Oberhand behalten. Die Bilanz auf dem Moscow Raceway fällt bisher ausgeglichen aus: Von den sechs Rennen seit 2013 konnten Audi, BMW und Mercedes-AMG jeder zwei für sich entscheiden.

Für Audi triumphierte 2013 und 2015 Mike Rockenfeller. „Rocky“ ist trotz eines gebrochenen Mittelfußknochens sehr zuversichtlich und will nach seinem Unfall auf dem Norisring mit einer extra angefertigten Bandage und einem angepassten Rennschuh mit steiferer Sohle an den Start gehen. „Für mich persönlich war es nie ein Thema, dass ich nicht fahre. Ich hoffe, dass ich mit der Bandage auch genauso schnell fahren kann, wie mit einem gesunden Fuß.“ Bremsen wird Rockenfeller voraussichtlich mit dem rechten Fuß, anders als er das üblicherweise im DTM-Auto tut. „Es wird eine Herausforderung für mich sein, das auf den Punkt zu bringen. Ich hoffe, dass ich auf dem gleichen Level fahren kann. Aus anderen Serien bin ich das Rechtsbremsen grundsätzlich ja gewohnt.“

Eine sehr gute Figur gab BMW-Pilot Bruno Spengler bisher in Russland ab. „Auf Moskau freue ich mich riesig. Der Moscow Raceway ist ein sehr technischer und anspruchsvoller Kurs, auf dem man gut überholen kann. Ich mag die Strecke sehr und habe dort bisher immer sehr gute Ergebnisse erzielt,“ so der Kanadier, der zuletzt am Norisring mit einem Sieg in die Erfolgsspur zurückgekehrt war. Spengler stand in Moskau seit 2014 bereits vier Mal auf dem Podest. „Hoffentlich können wir die gute Performance vom Norisring nach Moskau mitnehmen.“

Beflügelt fährt Mercedes-Pilot Lucas Auer, erster Verfolger von Ekström in der Meisterschaft, nach Moskau. Zu Beginn der Woche wurde bestätigt, dass der zweimalige Saisonsieger in der Woche nach dem DTM-Einsatz in Moskau auf dem Hungaoring erstmal ein Formel-1-Auto testen darf. Im Rahmen des Young-Driver-Test der Königsklasse darf Auer beim Team Force India seine Qualitäten zeigen.

Zunächst gilt aber Moskau seine volle Konzentration. Auer: „Der Kurs in Moskau ist unerhört anspruchsvoll. Da ist fast von allem etwas dabei. Die beiden Qualifyings werden ganz klar der Schlüssel sein. Wer da vorne ist, hat schon die halbe Miete.“ Der furios in die Saison gestartete Österreicher will auch kurz vor Saisonhälfte noch keine Gedanken an die Meisterschaft verschwenden: „Ich bleibe meiner Linie treu und schaue von Rennen zu Rennen.“

Das neunte Saisonrennen der DTM startet am Samstag um 15.40 Uhr (lokale Zeit). Am Sonntag gehen die Piloten um 14:45 Uhr in die Aufwärmrunde. Die ARD überträgt an beiden Tagen live im „Ersten“ (Samstag ab 14.30 Uhr MESZ, Sonntag ab 13.30 Uhr MESZ).