Formel 4
13.07.2017
Kim-Luis Schramm hatte sich von Oschersleben mehr versprochen
„Das war nicht das, was ich wollte“, sagte der 19-jährige US-Racing-Pilot Kim-Luis Schramm am Sonntagabend. Um gut für das Zeittraining auf der 3.667 Meter langen Strecke von Oschersleben vorbereitet zu sein, ging es am Freitag in den ersten freien Trainings darum, den neuen Streckenverlauf beherrschen zu lernen. Die Möglichkeiten, in Oschersleben auf der Strecke zu überholen, sind beschränkt. „Es sei denn, du riskierst alles. Dann gibt es die eine oder andere Möglichkeit“, so der Formel-4-Pilot.
Das Zeittraining sollte erneut das Zünglein an der Waage sein. „Ich fühlte mich total wohl im Zeittraining. Das Auto lag absolut perfekt. Alles fühlte sich sehr gut an. Und so wurde ich von Runde zu Runde schneller. In der letzten dann, als ich auf meiner Bestzeitrunde unterwegs war, hatte ich im letzten Teil der Strecke plötzlich andere, langsam fahrende Mitbewerber vor mir, die mir meine Topzeit und eine damit verbundene vordere Platzierung zunichtemachten“, berichtete Kim-Luis Schramm. Platz zehn im Zeittraining war genau das, was er nicht wollte.
Mit einem super Start im ersten der drei Rennen an diesem Wochenende fuhr der Wümbacher auf Platz sieben vor. „Eine bessere Position wäre durchaus drin gewesen, aber das Risiko, dass es bei einem Überholmanöver schiefgeht, war mir einfach zu groß. Da bleib ich lieber auf der Strecke, beende das Rennen und nehme wichtige Punkte mit“, erklärte der Racer. Im zweiten Rennen wiederholte sich die Situation für den US Racing-Pilot. Eine tolle Performance am Start: Er hatte gleich drei Plätze nach vorne gutgemacht, doch dann schienen die Überholmöglichkeiten, ohne einen Ausfall zu riskieren, schier unmöglich. „Alle Fahrer vor mir waren ungefähr gleich schnell. Selbst wenn ich auf die Runde gerechnet eine Zehntelsekunde schneller als der Vorausfahrenden war – ein Überholen, ohne ein Harakirimanöver zu setzen, war einfach nicht drin. Das ist halt Oschersleben“, berichtete Kim-Luis Schramm.
„Mein drittes Rennen, das ich von Platz vier starten konnte, war dann definitiv durch einen kleinen Fehler meinerseits nicht so gewollt“, ergänzte Schramm. Die Auswertung der Teamingenieure ergab, dass Kim-Luis zwar eine super Reaktionszeit beim Start hatte, er jedoch die Rennkupplung seines Formel-4-Boliden etwas zu schnell losgelassen hatte. Ein „Wheelspin“ war die Folge, das dem jungen Piloten beim Start einen Platz gekostet hat. Den verlorenen Platz holte sich Schramm jedoch wieder und brachte die Startnummer achtundzwanzig auf Platz vier über die Ziellinie. „Es lief leider nicht nach meinem Geschmack; trotzdem habe ich mir wichtige Punkte in der Meisterschaft sichern können“, resümierte er das vergangene Wochenende in der Magdeburger Börde.
Als nächstes reist der Thüringer zum fünften der insgesamt sieben Rennwochenenden an den Nürburgring. Keine schlechte Ausgangssituation, zumal die Piloten auf den vorderen Plätzen vom Punktstand her alle sehr dicht zusammenliegen. Das kommende Rennen der ADAC Formel 4 findet im Rahmen des ADAC GT Masters vom 4. bis 6. August auf dem Nürburgring statt.