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KTM X-BOW Battle
06.09.2017

Die Pannoniaring-Rennen bringen Spannung

Der vorletzte Event der KTM X-BOW Battle fand am Pannoniaring in Ungarn statt und wie erwartet ging es dort – quer durch alle Klassen – hoch her. Dabei fielen allerdings nicht wie gedacht erste Vorentscheidungen, vielmehr war eher das Gegenteil der Fall: Die actionreichen, spannenden, teilweise kontroversen Rennen haben zur Folge, dass es in allen drei Klassen („Elite“, „Rookies Challenge“ und „GT4“) erst am letzten Rennwochenende im kroatischen Grobnik (21. bis 23. September 2017) zu den Titelentscheidungen kommen wird.


1. Rennen „Elite“

Der Steirer Holger Baumgartner hatte sich für den ersten „Elite“ Rennlauf – wie schon für die beiden Rennen am Slovakiaring – erneut die Pole-Position gesichert, doch wieder einmal überrumpelte ihn sein deutscher Widersacher Steffen Faas bereits in der ersten Kurve. Baumgartner wollte das auf „seiner“ Strecke, dem Pannoniaring, nicht so einfach auf sich sitzen lassen, und startete eine Runde später den Gegenangriff, der leider kolossal schief ging und in einer Kollision der beiden Titelaspiranten endete. Zunächst hatten sich die beiden KTM X-BOW Renner sogar ineinander verkeilt, nach einigen Sekunden kamen die Kontrahenten aber voneinander los und fuhren weiter. Faas wollte dabei durch die Wiese zurück auf die Strecke, übersah eine Bodenwelle, wurde ausgehoben, und zerstörte sein „Einser-Auto“ nachhaltig. Baumgartner konnte das Rennen hingegen zu Ende fahren, wurde von der Rennleitung aber aufgrund der Kollision nachträglich disqualifiziert. Der Niederösterreicher „BOB BAU“ nutzte die Gunst der Stunde und fuhr zu einem ungefährdeten Laufsieg, dahinter belegte völlig unerwartet „Rookies“ Starter Jörg Haghofer bei einem Gastauftritt in der „Elite“ Klasse den tollen zweiten Rang. Dementsprechend groß war der Jubel beim Oberösterreicher, er konnte den schnellen Tschechen Josef Koller auf Rang drei verweisen. Die Top-Sechs komplettierten Georg Silbermayr (AT), Uwe Schmidt (DE) und Jan Krabec (CZ).


2. Rennen „Elite“

Vor dem zweiten Rennen gab’s für Holger Baumgartner weiteres Ungemach, er wurde in der Startaufstellung von der eigentlich eroberten Pole-Position um zehn Plätze zurückversetzt. So führte überraschenderweise Georg Silbermayr das Feld in die erste Runde, Steffen Faas folgte dicht dahinter, um im Laufe des Rennens schlussendlich an Silbermayr vorbeizugehen und den Laufsieg einzufahren. Er teilte sich das Podium dennoch mit Holger Baumgartner, der mit seiner Aufholjagd Schadensbegrenzung betreiben konnte. Ernst Kirchmayr (AT) sicherte sich indes als Dritter den letzten Podestplatz. Die weiteren Plätze gingen an Georg Silbermayr, Josef Koller und Jan Krabec. Das finale Rennwochenende in Grobnik bringt nun ein echtes Herzschlagfinale: Holger Baumgartner führt die Gesamtwertung mit 186 Punkten an, Steffen Faas liegt nur einen Zähler dahinter und hält bei 185 Punkten, während „BOB BAU“ als Drittplatzierter (119 Punkte) keine Chance auf den Titelgewinn hat.


1. Rennen „Rookies Challenge“

Dass Michael Cisar und Dominik Olbert bereits unzählige Runden auf dem Pannoniaring „intus“ haben, stellten die beiden Steirer mit einer beeindruckenden Performance im Qualifying für das erste „Rookies Challenge“ Rennen unter Beweis: Sogar der Schweizer „Überflieger“ David Freiburghaus musste sich hinter den beiden mit Startplatz drei zufrieden geben. Doch für den großen Titelfavoriten sollte es noch viel schlimmer kommen: Beim Rennstart unterlief ihm ein Frühstart, die Rennleitung sah sich zu einer Durchfahrtsstrafe gezwungen, was ihn noch weiter zurückwarf. Somit hatte er nicht nur nichts mit der Entscheidung um den Tagessieg zu tun, sondern verlor auch wertvolle Punkte auf seinen einzig verbliebenen Verfolger Jörg Haghofer, der hinter dem strahlenden Sieger Dominik Olbert und dem zweitplatzierten Michael Cisar ebenfalls auf das Podium fahren konnte. In einem abwechslungsreichen Rennen klassierten sich außerdem noch Neueinsteiger Alexander Veit (AT), Burak Günsev (TUR) und Michal Petru (CZ) vor David Freiburghaus. Etwas weiter hinten im Feld erhöhte Anthony Moss die Internationalitäts-Statistik der „Rookies Challenge“, Moss war der erste Australier in der Youngster- beziehungsweise Einsteiger-Rennserie.


2. Rennen „Rookies Challenge“

Wer geglaubt hatte, für David Freiburghaus könnte es nicht mehr schlimmer kommen, der hatte sich getäuscht: Mit Motor-Aussetzern kam er über Startplatz zehn für das zweite Rennen nicht hinaus, die Pole-Position hatte sich hingegen der Österreicher Christoph Nimmerrichter gesichert. Und im Rennen rollte Freiburghaus dann schon nach wenigen Metern aus – technischer Defekt. Dass sich am Ende auch noch Jörg Haghofer den Sieg (und volle Punkte) vor Christoph Nimmerrichter und Michael Cisar sichern konnte, machte das Pech für Freiburghaus „perfekt“. Auf den Rängen vier, fünf und sechs überquerten Alexander Veit, Dominik Olbert und Felix von der Laden die Ziellinie. In der Gesamtwertung wittert Haghofer jetzt noch eine Chance, exakt 20 Punkte trennen ihn mit seinen 177 Zählern von Freiburghaus mit deren 197 – auch hier versprechen die Rennen in Grobnik ein echter Thriller zu werden.


1. Rennen „GT4“

Bereits im Qualifying war klar, dass der Sieg am Pannoniaring nur über den oberösterreichischen „Reiter Young Star“ Pilot Eike Angermayr führen würde. Er startete Lauf eins dann auch von der Pole-Position aus und kam über die gesamte Renndistanz nie in Bedrängnis. Hinter dem klaren Start-Ziel-Sieger freute sich Steffen Faas über eine deutlich verbesserte Performance im GT4-Fahrzeug und Rang zwei, Dritter wurde der Amerikaner August Macbeth, der wie Angermayr normalerweise in der Reiter Nachwuchsserie startet. Adam Galas (PL) wurde Vierter, Sergej Paulavets Fünfter, und auf Rang sechs folgte das nächste internationale Aushängeschild der X-BOW Battle, der Malaysier Dominic Ang Ding Xiong, der extra für die Rennen nach Europa geflogen war, und trotz Jet-Lag eine tolle Performance ablieferte.


2. Rennen „GT4“

Pechvogel Steffen Faas blieb das Unglück dann sogar im zweiten GT4-Rennen treu, im harten Kampf mit Eyke Angermayr wurde er von ebendiesem getroffen und musste – den ersten GT4-Sieg vor Augen – vorzeitig die Box ansteuern. Angermayr wurde disqualifiziert und der Sieg ging – sensationell – an August Macbeth. Der Amerikaner hielt sich den pfeilschnellen tschechischen Profi Erik Janis gerade eben so vom Hals, mit etwas Respektabstand wurde Sergej Paulavets Dritter. Dominic Ang Ding Xiong steigerte seine Leistung noch einmal und wurde toller Vierter, Klaus Angerhofer (AT) und Adam Galas komplettierten die Top-Sechs. Was bedeutet das für die Gesamtwertung und die letzten beiden Rennen in Grobnik? Hochspannung! Denn sowohl der Führende Eike Angermayr (115 Punkte), als auch seine beiden Verfolger Faas (108 Punkte) und Paulavets (106 Punkte) können noch den ersten GT4-Meistertitel der „Battle“ Geschichte holen.


Rennen „Endurance“

Das einstündige „Endurance“ Rennen sah einmal mehr zahlreich vertretene Teams aus den „Elite“ und „GT4“ Klassen, am Ende holte die Paarung „BOB BAU“/Ernst Kirchmayr einen ungefährdeten Sieg in der „Elite“, vor Tomas Kwolek/Jan Krabec und Uwe Schmidt/Michael Mittula. In dieser Wertung gibt’s in Grobnik sogar einen Vierkampf um den Gesamtsieg, im Moment hat noch die Paarung Georg Silbermayr/Alois Meir die Nase vorne. Bei den GT4-Fahrzeugen waren einmal mehr Erik Janis und Sergej Paulavets ganz stark, sie sicherten sich den Sieg – und den Titel vor der Vater-Sohn-Paarung Eyke und Eike Angermayr sowie vor Klaus Angerhofer/Reinhard Kofler. Dem Duo Janis/Paulavets an dieser Stelle also herzliche Gratulation zum „Endurance GT4“ Gesamtsieg.