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Rallye WM
30.10.2017

Der von M-Sport entwickelte Ford Fiesta WRC ist der Rallye-Weltmeister

Der Ford Fiesta WRC hat vorzeitig die Rallye-Markenweltmeisterschaft 2017 gewonnen. Bei der Wales-Rallye Großbritannien genügte dem rund 380 PS starken, vom britischen Spezialisten M-Sport entwickelten und eingesetzten Turbo-Allradler ein dritter Platz, um die Titelentscheidung bereits beim vorletzten Saisonlauf herbeizuführen. Zugleich fuhr der Waliser Elfyn Evans gemeinsam mit Beifahrer Daniell Barritt bei seinem Heimspiel am Steuer ihres von DMack bereiften Fiesta WRC auf Platz eins, während sich Sébastien Ogier/Julien Ingrassia zum fünften Mal in Folge zu Weltmeistern krönten.

Nach dem Ford Escort RS1800 im Jahr 1979 und dem Ford Focus RS WRC von 2006 und 2007 ist es der vierte WM-Titel für ein Modell des Kölner Automobilherstellers seit Bestehen der 1973 gegründeten Rallye-Weltmeisterschaft. In der Saison 2017 gingen bislang fünf WM-Laufsiege auf das Konto des World Rally Cars, das auf dem in Köln-Niehl produzierten Kleinwagen-Bestseller Fiesta* basiert. Die Titelverteidiger Sébastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia gewannen im Januar mit der berühmten Rallye Monte Carlo gleich den Saisonauftakt und sicherten sich auch auf dem Schotter der Rallye Portugal den ersten Platz. Ihre Teamkollege Ott Tänak/Martin Järveoja aus Estland feierten wenig später bei der Sizilien-Rallye Italien ihren Debütsieg auf WM-Ebene und schlossen bei der Rallye Deutschland ihren ersten Erfolg bei einer Asphalt-Rallye an. Bis dato beendete der Ford Fiesta WRC jeden einzelnen WM-Lauf der aktuellen Saison mit einem Podestresultat.

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Das vom britischen Ex-Rallye-Profi Malcolm Wilson geleitete Team M-Sport hat das World Rally Car auf Basis des erfolgreichen Kleinwagenmodells Fiesta* für die Saison 2017 zu 95 Prozent neu entwickelt. Hintergrund ist ein modifiziertes technisches Reglement, das den Ingenieuren größere Freiheiten lässt und besonders spektakulärere Wettbewerbsfahrzeuge hervorgebracht hat. So leistet der 1,6 Liter große Ford EcoBoost-Turbomotor mit Benzindirekteinspritzung dank eines von 33 auf 36 Millimeter vergrößerten Luftmengenbegrenzers seither gut 380 statt wie zuvor 330 PS. Das maximale Drehmoment gipfelt bei 450 Newtonmeter. Diese Kraft wird fortan von einem aktiv geregelten Mitteldifferenzial an Vorder- und Hinterachse verteilt. Großzügig bemessene Luftleitelemente wie Spoiler und ein Diffusor für den Unterboden optimieren die Aerodynamik. Zugleich sank das zulässige Mindestgewicht um 25 Kilogramm. Trotzdem zeichnen sich die World Rally Cars der jüngsten Generation durch eine deutlich verbesserte passive Sicherheit für Fahrer und Beifahrer aus.

Für M-Sport ist der in Wales errungene Titel bereits der dritte nach 2006 und 2007. Damals agierten die in der britischen Grafschaft Cumbria beheimateten Rallye-Spezialisten noch als offizielles Werksteam und feierten mit dem Ford Focus RS WRC großartige Ergebnisse. Ein Beispiel: Der Turbo-Allradler erreichte bei 132 WM-Rallyes in Folge die Punkteränge. WM-Markentitel Nummer 1 reicht bis in die Frühphase der 1973 erstmals ausgetragenen Rallye-Weltmeisterschaft zurück. 1979 fuhr der Ford Escort - bis heute eines der erfolgreichsten Rallye-Fahrzeuge aller Zeiten - in den Händen von Hannu Mikkola und Björn Waldegård die Konstrukteurs-WM ein. Waldegård, der stille Schwede, krönte sich gleichzeitig zum ersten Fahrer-Champion in der Geschichte dieses spektakulären Motorsports. 1981 gelang dem finnischen Ford Escort-Querfahrer Ari Vatanen ein weiterer Titel. Danach sollten 36 Jahre vergehen, bis mit Sébastien Ogier erneut einem Piloten am Steuer eines Rallye-Autos von Ford der Griff zur WM-Krone gelingen würde.
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