Sonstiges
09.12.2017
2018 wird der Sicherheitstank international Vorschrift
Am 06. Dezember 2017 entschied das World Motor Sport Council der FIA, das FT3-, FT3.5 oder FT5- Sicherheitstanks Vorschrift bei internationalen Serien/Veranstaltungen für Tourenwagen, GT oder Sportwagen werden.
„Die Bemühungen des DMSB auf Aussetzung dieser Vorschrift bis zur Erstellung/Verabschiedung eines Stufenplans blieben leider erfolglos“, so Michael Günther, Sportdirektor DMSB.
Michael Günther hatte sich international stark für eine sogenannte Road Map eingesetzt, in dem festgelegt werden sollte, wie der Übergang zu leisten ist, da der DMSB auch die Schwierigkeit für den Motorsport sieht. Leider fanden die sinnvollen Argumente keine Unterstützung.
Für kleinere internationale Serien mit „normalen“ Fahrzeugen ist diese Regelung nun ein Problem. In manchen Serien macht es schlicht gar keinen Sinn. So haben z.B. Porsche-Straßenfahrzeuge keinen entsprechenden Sicherheitstank und sind damit in Augen der FIA ein Sicherheitsrisiko. Damit dürfte diese Serie innerhalb des Porsche Sports Cup z.B. nur national starten. Fraglich ist, ob ein Porsche ein problematisches Autos ist?
Bei den FIA-Serien gibt es verschiedene Kategorien. Grob gesagt „national“ und „international“. Wenn man sich für den nationalen Status entscheidet, darf man als deutsche Serie nur einmal im Ausland starten (z.B. Red Bull Ring). Mit dem internationalen Status, der natürlich wesentlich teurer ist, darf man so oft im Ausland starten, wie man möchte. Fährt man dann allerdings viermal im Ausland und dazu noch in Deutschland, dann gibt es noch einmal einen Aufschlag.
In Zeiten der Europäischen Union und der Freizügigkeit fragt man sich natürlich schon, warum es innerhalb der Länder Beschränkungen gibt. Bevor man aber alles verteufelt muss man auch erwähnen, dass damit die nationalen Verbände oder Strecken gestärkt werden. Man überlegt es sich als Veranstalter sicherlich zweimal, ob man unbedingt öfters im Ausland fährt und vielleicht dann nicht doch lieber in Oschersleben oder Lausitzring bleibt. Die größeren (F1) Strecken würden viel mehr Zulauf aus allen Ländern bekommen. Kleinere nationale Strecken viel weniger und damit Existenzprobleme.
Dies macht allerdings auch nur dann Sinn, wenn man genügend Rennstrecken hat. Fällt z.B. jetzt irgendwann der Lausitzring weg, dann hat Deutschland nur noch drei permanente Rennstrecken (Oschersleben, Hockenheim, Nürburgring). Sachsenring darf nicht viel mehr machen und Bilster Berg hat massive Lärmprobleme.
Schon seit längerem pochen deutsche Serienveranstalter darauf, dass man neue Zonen einführt. Auch hier wieder die Erklärung: In „ seiner“ Zone darf man als Serie so oft fahren, wie man möchte und ist trotzdem noch national. Hier gibt es aber leider auch eine Ungleichgewicht. So ist Österreich in einer Zone mit Italien, Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei und etlichen anderen Ländern. Um die 20 müssten es sein. Mit sehr vielen Rennstrecken. Dort darf z.B. der KTM X-BOW Battle so oft fahren wie er möchte. Alles national. Deutschland hat Deutschland. Ende! Mehr gibt es in der Zone nicht. Helfen würde den Veranstaltern nun, dass z.B. Deutschland in einer Zone mit Frankreich und BeNeLux ist. Damit entzerrt man alles ein wenig. Hier werden schon Gespräche geführt. Wie es ausgeht, kann man nicht sagen.
Kommen wir zurück zum Sicherheitstank. Hier bleibt der DMSB national bei seiner Sonderlösung. Bei DMSB-Veranstaltungen dürfen Fahrzeuge der Gruppen N, A und E1, wie auch GT-Fahrzeuge grundsätzlich auch nach 2017 mit dem serienmäßigen Kraftstoffbehälter ausgerüstet sein. Dies gilt für den Status: National, National A/NEAFP und National A/NSAFP.
Am Ende bleibt den betroffenen Piloten nichts anders übrig, als die Fahrzeuge umzurüsten oder sich eine andere Serie zu suchen. Die Veranstalter können oft gar nicht anders, als die Ausschreibung beizubehalten, um nicht Probleme mit ihren anderen Teams zu kommen, die nicht umrüsten können oder wollen.
(Text: Ralph Monschauer)