Seinen ersten Sieg in der ADAC TCR Germany feierte Langeveld, der von Rang neun ins Rennen gegangen war und mit den schwierigen Bedingungen auf der langsam abtrocknenden Strecke gut zurechtkam, ausgelassen. „Ich bin der Sieger dieses Rennens und sehr glücklich über den ersten Erfolg in diesem Jahr, auch wenn der ein bisschen spät kommt“, sagte der Pilot des Andernacher Teams Racing One: „In diesem Augenblick bin ich sehr glücklich. Ich werde diesen Pokal neben mein Bett stellen.“
Moritz Oestreich (25, Fulda, Honda Team ADAC Sachsen), der Sieger des Rennens am Samstag, belegte Rang vier vor Vizemeister Harald Proczyk (41, Österreich, HP Racing), der im Seat Leon TCR das beste Resultat in diesem Jahr holte. Rookiemeister Tom Lautenschlager (18, Grafenau, Target Competition) im Audi, sein Markenkollege Max Hofer (18, Österreich, AC Mayen e.V. im ADAC) und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Mike Halder (21, Meßkirch, Wolf-Power Racing) folgten auf den Plätzen sechs bis acht.
Florian Thoma (21, Schweiz, Liqui Moly Team Engstler) im VW und Pascal Eberle (26, Schweiz, Steibel Motorsport) im Seat komplettierten die Top Ten. Bester Opel Astra TCR-Pilot war erneut Dino Calcum (26, Bochum, Lubner Motorsport), er belegte den 14. Rang.
Pole-Setter Lukas Niedertscheider (22, Österreich, Niedertscheider Motorsport) verlor seine Führung gleich auf den ersten Metern an Florian Thoma, dem Steve Kirsch (37, Chemnitz, Honda Team ADAC Sachsen) und Niels Langeveld im Nacken saßen.
Als Jürgen Schmarl (43, Österreich, Target Competition) mit seinem Honda Civic TCR nach dreieinhalb Minuten Renndauer von der Strecke rutschte, kam das Safety Car erstmals zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt lag Thoma noch vorne, und auch nach dem Restart blieb der Schweizer, der beim Saisonauftakt in der Magdeburger Börde den bislang einzigen VW-Sieg in der ADAC TCR Germany geholt hatte, an der Spitze.
Nach einem Kontakt zwischen Thomas Kramwinkel (27, Velbert, GermanFLAVOURS Racing) und Jasmin Preisig (24, Schweiz, Lubner Motorsport) schied die Schweizerin aus. Um ihren Opel Astra TCR zu bergen, musste das Safety Car erneut auf die Strecke. Kurz davor war Kirsch nach einem Kontakt mit Langeveld in den Kies gerutscht.
Mit zehn Minuten auf der Uhr erfolgte der Neustart, bei dem Florian Thoma die Führung an Langeveld verlor. Der Schweizer rutschte von der Strecke und verlor dabei einige Positionen. Auch Files verbesserte sich nach dem Restart um eine Position, er überholte den vor ihm platzierten Rookie Luca Engstler und jubelte am Ende über seine fünfte Podiumsplatzierung in diesem Jahr. Einzig im ersten Oschersleben-Rennen am Samstag hatte er als Zehnter das Podium verpasst.
Für die ADAC TCR Germany geht es bereits in zwei Wochen weiter. Dann stehen im niederländischen Zandvoort vom 21. bis 23. Juli die Saisonrennen sieben und acht auf dem Programm.
Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany
Niels Langeveld (Sieger, Racing One): „Ich weiß, dass wir schnell sind, aber wir müssen immer noch daran arbeiten, das Auto besser kennenzulernen. Das hat einfach ein paar Wochenenden gedauert, bis wir hier angekommen sind. Die Pole Position gestern war bereits ein Statement. Man muss in Zukunft mit uns rechnen. Mein Fokus galt dem heutigen Rennen, denn das waren absolut meine Bedingungen. Ich komme aus Zandvoort, wo wir oft diese Art Wetter haben. Natürlich ist das eine gute Ausgangslage für mein Heimrennen. Aber man darf nicht nur auf der Heimstrecke schnell sein, sondern auf allen Strecken. In Zandvoort werden wir eine große holländische Party feiern.“Josh Files (Zweiter, Target Competition): „Es war heute eigentlich so wie gestern, nur dass ich keinen Abflug gemacht habe. Das war das erste Mal überhaupt, dass ich im Gras gelandet bin. Wir haben das Auto für heute gut vorbereitet und ich habe bereits um 7.30 Uhr entschieden, dass wir auf Slicks fahren, wie immer das Wetter ist. Man muss ein solches Risiko eingehen, und es hat sich ausgezahlt. Das Auto war absolut großartig. Auch gestern hat es nicht am Auto gelegen, auch wenn Niels mit dem Audi natürlich auf einem anderen Level gefahren ist. Für Zandvoort müssen wir ein bisschen aufpassen, Niels hat sich gut entwickelt, da muss man aufpassen.“
Luca Engstler (Dritter und bester Rookie, Liqui Moly Team Engstler): „Nochmal ein dritter Platz. Das war ein Superrennen heute. Das Auto hat sich super angefühlt, das Team hat einen super Job gemacht. Schade, dass mein Teamkollege Florian Thoma so rausgeschossen worden ist und uns jetzt die Punkte für die Teammeisterschaft fehlen. Das war in meinen Augen nicht fair. Aber das ist Motorsport. Für mich geht es jetzt gleich sofort weiter mit der TCR International.“