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VLN
29.03.2017

Yannick Mettler fährt im Alleingang zu furiosem Fotofinish

Was für ein furioses Finale von Yannick Mettler beim Saisonauftakt zur VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring Nordschleife. Der Schweizer lieferte sich bis zum Fallen der schwarz-weiss karierten Flagge ein fantastisches Duell um den Klassensieg im BMW M235i Racing Cup. Am Ende fehlten ihm und seinem Team FK-Performance gerade einmal sieben Tausendstelsekunden. 

Das Fotofinish wurde zum Highlight eines spannenden ersten VLN Laufes und geht als eines der knappsten Rennergebnisse in die Geschichte der Serie ein. Für Mettler war es ein erfolgreiches Wochenende, bei dem er erstmals als Einzelstarter antrat und einen tollen zweiten Platz verbuchen konnte.


Kurzfristiger Start als Solist

Der Startschuss zur diesjährigen VLN Saison erfolgte unter besten äusseren Bedingungen. Strahlender Sonnenschein und ein prall gefülltes Starterfeld sorgten dafür, dass tausende Zuschauer an die Nürburgring Nordschleife pilgerten. Auch der BMW M235i Racing Cup, in dem Yannick Mettler mit dem Team FK-Performance antrat, war mit 22 Startern extrem stark besetzt. Bevor es in das 90-minütige Qualifying hineinging, gab es für Yannick Mettler allerdings noch eine grosse Überraschung. So wurde er von FK-Performance kurzerhand zum Solisten berufen.

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Ursprünglich war geplant, dass Mettler sich mit dem Belgier Stef van Campenhoudt das Auto teilen würde, mit dem er in der vergangenen Saison bereits den ersten Podestplatz gefeiert hatte. Am Freitagnachmittag kam jedoch die Nachricht, dass van Campenhoudt kurzfristig ausfällt. Somit blieb für Yannick Mettler nichts anderes übrig, als das vierstündige Rennen im Alleingang zu bestreiten. Keine leichte Aufgabe, doch Mettler sah dies auch als Chance zu zeigen, was in ihm steckt.

„Ich hatte erst gemischte Gefühle, schliesslich hatte ich mich gefreut, wieder mit Stef anzugreifen. Letztes Jahr bin ich bei den Doppel-Stints maximal 2h 40 Minuten am Stück gefahren, das war im Hinblick auf die Konzentration schon intensiv. Nun 4 Stunden ohne Pause zu performen, stellte natürlich nochmals eine neue Herausforderung dar. Aber am Ende war es eine willkommene Möglichkeit, mich selber auf die Probe zu stellen. Daher freute ich mich auf diese Aufgabe“, 

so Mettler, der schon im Qualifying eine starke Leistung zeigte. Er stellte den BMW von FK-Performance auf die vierte Position und lag damit in Schlagdistanz zur Klassenspitze.


Nebeneinander über die Ziellinie

Im Rennen erlebten die Zuschauer einen heissen Kampf um den Tagessieg im BMW M235i Racing Cup. Mittendrin war dabei Yannick Mettler, der sich nahezu über die gesamten vier Stunden ein Duell auf Augenhöhe mit den Teams von Scheid-Honert Motorsport und Bonk Motorsport lieferte. Die Entscheidung über den Klassensieg fiel erst auf den letzten Metern. 

„Bevor es in die letzte Rennrunde hineinging, lag ich auf der zweiten Position. Aufgrund einer etwas anderen Boxen-Strategie hatte ich ca. 150 Meter Rückstand auf den BMW von Scheid-Honert Motorsport. Ich habe mir nicht mehr viele Chancen ausgerechnet, jedoch bin ich über die Runde hinweg immer näher an ihn herangekommen. Als er dann auch noch beim Überholen etwas Zeit verloren hat, kam wieder Hoffnung auf, dass doch noch etwas möglich ist“, so Mettler. 

Der 27-Jährige versuchte nochmal alles und attackierte auf den letzten Metern. Nebeneinander fuhren er und der BMW von Scheid-Honert Motorsport über die Start-Ziel Gerade. Am Ende unterlag Mettler in einem wahren Fotofinish mit einer Winzigkeit von gerade einmal sieben Tausendstelsekunden.

„Schade, aber es hat nicht ganz sollen sein. Der Speed zum Gewinnen war heute definitiv da. Trotzdem ist der zweite Platz ein tolles Resultat für mich und das Team FK-Performance. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an das Team! Wir haben über den Winter unsere Aufgaben gemacht, um auf die Erfolge vom letzten Jahr aufzubauen und haben nun gesehen, dass wir trotz der Klassenstärke absolut konkurrenzfähig sind. Ich bin gespannt, wie die nächsten VLN Rennen ausgehen werden. Vielleicht haben wir ja dann mal im Finish das glücklichere Ende für uns“, so Mettler.