In einer dramatischen letzten Stunde der Hankook 12h Imola 2018, in der fast alle Teams in der Spitzengruppe bei hohen Außentemperaturen Probleme hatten, setzte sich Herbert Motorsport knapp gegen den IDEC Sport Racing-Mercedes-AMG GT3 (#17, Patrice Lafargue / Paul Lafargue / Dimitri Enjalbert) und den Forch Racing-Porsche 991 GT3 R (#29, Zeljko Drmic / Patrick Eisemann / Robert Lukas) durch. Die beiden letztgenannten Teams stritten fast bis zum Schluss um die verbleibenden Podiumsplätze in der Klasse A6-Pro.
Zunächst schien der Ram Racing-Mercedes-AMG GT3 (#5, Remon Leonard Vos / Tom Onslow-Cole) auf dem Weg zum zweiten Platz in der Klasse A6-Pro. Der Pole-Sitter der GT-Division führte in den ersten vier Rennstunden am Freitag fast durchwegs das Feld an und setzte am Samstag bis weit in die Schlussphase den Herberth Motorsport-Porsche stark unter Druck. Bremsprobleme und eine Kollision nur 15 Minuten vor Schluss warfen das britische Team letztendlich auf Rang fünf zurück. Der Bohemia Energy racing with Scuderia Praha Ferrari 488 GT3 (#11, Jiří Písařík / Josef Kral / Matteo Malucelli) hingegen zeigte nach einer Beschädigung in der Anfangsphase eine starke Aufholjagd und sicherte sich erstaunlicherweise in der letzten Rennrunde noch den vierten Platz.
„Es war so ein langes Rennen“, erklärte 24h-GT-Rennsieger Robert Renauer zu Radiolemans.com. „Schlussendlich tat sich der Ram-Racing-Mercedes etwas schwer, aber das Team hatte uns zuvor ordentlich unter Druck gesetzt. Es war ein harter Kampf, aber wir mussten letztendlich nur das Auto ins Ziel fahren. Ich freue mich sehr, es ist unser erster Podiumsplatz des Jahres und ich bin wirklich stolz auf unsere Truppe!“
Trotz Motorproblemen nur 30 Minuten vor Schluss sicherte sich der PROsport Performance-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster) den ersten A6-Am-Klassensieg der Saison. Platz zwei in der Klasse ging an den Swiss Team Mercedes-AMG GT3 (#15, Roberto Pampanini / Christoph Lenz / Mauro Calamia), der bis eine Stunde vor Rennende auch noch als Anwärter auf das Gesamtpodium galt, dann aber in der elften Stunde wegen Aufhängungs- und Bremsschäden die Hoffnungen begraben musste. Der letzte Podiumsplatz in der Klasse A6-Am ging an den Car Collection Motorsport-Audi R8 LMS (#34, Johannes Dr. Kirchhoff / Gustav Edelhoff / Ingo Vogler), obwohl das Team wegen eines explodierten Bremsscheibens am Freitag ordentlich Zeit verloren hatte. Mit diesem Ergebnis behält das deutsche Team die Führung in der GT-Europameisterschaft, der Vorsprung beträgt allerdings nur einen Punkt.
Weiter zurück erreichte der GDL Racing-Lamborghini Huracán Super Trofeo (#77, Gianluca De Lorenzi / Andres Josephsohn / Dimitris Deverikos) auf dem beachtlichen sechsten Gesamtrang hinter den A6-Pro-Teams das Ziel und sicherte sich damit einen viel umjubelten Heimsieg in der SPX-Klasse. Das Team aus San Marino hatte einen komfortablen Vorsprung auf den Speed Lover Porsche 991-II Cup (#78, Andrey Mukovoz / Stanislav Sidoruk / Sergey Peregudov / Kim André Hauschild). Der VDS Racing Adventures MARC Focus V8 (#58, Raphaël van der Straten / José Close / Gregory Paisse) belegte Rang drei in der Klasse, der Rückstand für die SP2-Titelverteidiger betrug wegen mehrstündiger Reparatur von Schäden im Frontbereich jedoch fast 50 Runden.
Trotz eines Reifenschadens kurz vor Schluss sicherte sich der Ebimotors-Porsche 991-I Cup (#73, Lino Curti / Carlo Curti / Marco Frezza) bei den Hankook 12h Imola nach dem Erfolg zuletzt in Navarra den zweiten 991-Klassensieg in Folge. Der Schnellste der beiden Porsche Lorient Racing-Porsche 991-I Cup (#64, Philippe Polette / Frederic Lelievre / Pascal Gibon / Mathieu Pontais) kam auf Platz zwei in der Klasse und Rang acht in der Gesamtwertung ins Ziel. Der Van Berlo Racing-Porsche 991-I Cup (#56, Kay van Berlo / Marcel van Berlo) erlebte ein starkes Comeback nach einem schweren Unfall auf der Strecke, wobei sogar die Fahrertür abgerissen wurde, und sicherte sich den letzten Platz in den Top-Ten der Gesamtwertung sowie Position drei in der 991-Klasse.
Auch in der GT4-Klasse gab es technische Probleme. Der Klassensieger, der Allied Racing-Porsche Cayman GT4 MR Evo 2018 (#263, Dominique Schaak / Detlef Schmidt / Nicolas Schöll / Jörg Viebahn), wurde zu vorgerückter Stunde noch in eine schwere Kollision mit dem Ram Racing-Mercedes involviert und kam in der letzten Runde auf der Strecke zum Stehen. Der QSR Racingschool-Mercedes-AMG GT4 (#254, Mario Timmers / Bert Redant / Michiel Verhaeren / Jimmy de Breucker) hatte durch einen Aufhängungsschaden an der Vorderachse viel Zeit verloren, sicherte sich aber dennoch Rang zwei in der Klasse.
LMS Racing by Bas Koeten Racing gewinnt TCE-Division
In der TCE-Division ging der Sieg bei den Hankook 12h Imola erstmals in dieser Saison an den LMS Racing by Bas Koeten Racing-Cupra TCR (#129, Antti Buri / Olli Kangas). Für das Team war es der erste Erfolg in den 24h TCE Series powered by Hankook seit dem Rennen in Spa-Francorchamps im Vorjahr. Das finnische Team kam vor dem Schwesterfahrzeug ins Ziel und bescherte damit Bas Koeten Racing einen Doppelerfolg.Nach einer starken Leistung des finnischen Teams führte das Auto mit der Startnummer 129 ein komplettes Podium für Cupra-TCR-Mannschaften an, unmittelbar gefolgt vom NKPP Racing by Bas Koeten Racing-Cupra (#175, Gijs Bessem / Harry Hilders). Der Modena Motorsports-Cupra TCR (#216, Wayne Shen / John Shen / Francis Tjia / Mathias Beche), der von der Pole-Position in der TCE-Division gestartet war, komplettierte das TCR-Podium. Für den Cupra TCR war es erst der zweite Auftritt bei den 24h TCE SERIES powered by Hankook.
„Das war hart“, kommentierte Antti Buri. „Es war eine großartige Leistung vom Team, denn es war keineswegs einfach. Es gab jede Menge Code-60 und viele Autos drehten sich auf der Strecke. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir es ins Ziel geschafft haben.“
Immer wieder auftretende Getriebeprobleme am SEAT Leon TCR bedeuteten, dass sich das Red Camel-Jordans.nl-Team (#303, Ivo Breukers / Rik Breukers) nach anfänglicher TCR-Klassenführung letztendlich mit Position fünf in der Klasse, unmittelbar hinter dem Holmgaard Motorsport-Volkswagen Golf GTi TCR DSG (#102, Magnus Holmgaard / Jonas Holmgaard / Roy Edland / Jens Mølgaard) zufrieden geben musste.
Sogar nach einem Dreher ins Kiesbett der Tamburello-Kurve, der eine der insgesamt 16 Code-60-Neutralisationen am Samstag verursachte, kam der Scangrip Racing-BMW 335i (#786, Niels Borum / Michael Eden) überraschend als SP3-Klassensieger ins Ziel. Dabei schien der JR Motorsport BMW E46 Coupé (#118, Ward Sluys / Bas Schouten / Steven Liquorish) schon auf dem Weg zum Sieg, bis das Team fast 30 Runden an der Box verlor. Der letzte SP3-Podiumsplazt ging an den Munckhof Racing BMW M4 (#259, Frank Bedorf / Marco Poland).
Der Hofor Racing powered bei Bonk Motorsport-BMW M235i Racing Cup (#131, Martin Kroll / Michael Schrey / Michael Fischer / Bernd Küpper / Gustav Engljaehringer) gewann bei den Hankook 12h Imola zum dritten Mal in diesem Jahr die CUP1-Klasse, gefolgt vom Schwesterauto (#127, Martin Kroll / Jurgen Meyer / Axel Burghardt) und dem Sorg Rennsport-BMW M235i Racing Cup (#151, Dan Rogers / Gama Aguilar / Rob Cohen / Seth Thomas). Mit diesem Ergebnis übernimmt der BMW mit der Startnummer 131 nun die Führung in der Europameisterschaft der 24h TCE SERIES powered by Hankook 2018. Der Vorsprung auf das TCR-Siegerteam LMS Racing by Bas Koeten Racing beträgt zwei Punkte.
In etwas mehr als einem Monat wird die Europameisterschaft der 24h Series powered by Hankook mit den Hankook 24h Portimao (6. bis 8. Juli) fortgesetzt. Bei dieser Veranstaltung in Portugal gehen die Teams aus den GT-, TCE- und Proto-Serien gemeinsam ins Rennen. Nach der Sommerpause steht für die Teams der GT- und TCE-Divisionen die achte Auflage der Hankook 24h Barcelona auf dem Programm.