Nach Platz zwei und drei aus den Vorjahren, kann es für Mercedes-AMG Motorsport beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps eigentlich nur ein Ziel geben – den Sieg. Zur Erfüllung dieser Mission schickt die deutsche Performance- und Sportwagen-Marke das größte Aufgebot aller Hersteller in den Langstreckenklassiker. Im Vorfeld des Rennens sprach Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing, über die Vorbereitung und Erwartungen.
Stefan, wie liefen die Vorbereitungen auf die Total 24 Hours of Spa? Bist du zufrieden?
Stefan Wendl: „Ja, ich bin sehr zufrieden. Die Teams haben sich gut vorbereitet und die Fahrerkombinationen harmonieren sehr gut. Die offiziellen Testtage wurden sehr intensiv genutzt, um das auszutesten und um neue Ideen auszuprobieren. Hinzu kommen die Rennen der British GT und die Trainingssitzungen vor dem Event, die unseren Teams und Fahrern noch mehr Gelegenheit geben, sich und das Fahrzeug weiter an die herausfordernde Strecke in den Ardennen anzupassen.“
Wie schätzt du die Wettbewerber ein?
„Sehr stark. Bei den 24 Stunden von Spa ist das beste GT-Feld der Welt am Start. Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken. Es werden 13 Mercedes-AMG GT3 antreten. Das sind so viele wie noch nie. Wir sind damit auch der Hersteller mit den meisten Fahrzeugen im Rennen. Neben der Quantität stimmt aber auch die Qualität: Sowohl in der Blancpain Endurance Series als auch in der Intercontinental GT Challenge, zu denen Spa zählt, sind unsere Jungs vorne mit dabei. Das gibt viel Selbstvertrauen. Ohnehin haben wir hervorragende Fahrer in unseren Reihen. Schon allein die Anzahl an ehemaligen Formel-1- und aktiven DTM- bzw. Formel-E-Piloten zeigt den hohen Anspruch. Zugleich unterstreicht es die Attraktivität dieses legendären Events zu seinem 70-jährigen Jubiläum.“
Was wird der Schlüssel zum Erfolg sein? Welche taktischen Vorgaben gibt es?
„Ein Erfolgsfaktor ist sicher das Auto. Der Mercedes-AMG GT3 bietet eine super Mischung für Spa: schnell, präzise, zuverlässig. Entscheidend ist natürlich auch die Besetzung. Die Fahrerpaarungen in den einzelnen Autos sind sehr ausgewogen und in allen Klassen siegfähig. Es passt einfach! Was die Taktik angeht, gibt es keine generellen Vorgaben. Wir stimmen das gemeinsam mit den Teams auf jedes Fahrzeug und auf jede Klasse individuell ab. Neben dem Sieg geht es für einige ja auch um Meisterschaftspunkte, die man in Spa auch bei den Zwischenwertungen sammeln kann. Natürlich haben auch äußere Faktoren wie das Wetter Einfluss auf die Strategie. Und am Ende gehört dann immer auch ein wenig Rennglück dazu.“
Noch eine Zusatzfrage: Wer wird schneller sein – Rubens Barrichello oder Bernd Schneider?
„Eine spannende Frage. Sicher startet Bernd durch seine Erfahrung mit dem Mercedes-AMG GT3 mit Vorteilen in dieses Duell.“