ADAC GT Masters
14.06.2018
Ortmann mit Mücke Motorsport unter Wert geschlagen
In dieser Saison ist alles ein klein wenig anders. Zum einen möchte der 18-Jährige seinen ersten Erfolg im ADAC GT Masters für sich verbuchen, zum anderen befindet er sich inmitten einer Leistungsdichte, die seit Bestehen des ADAC GT Masters seinesgleichen sucht. Noch im ersten freien Training am Freitagvormittag sah es für den Audi R8 LMS mit der Startnummer 24 recht vielversprechend aus. Platz vier zeigte die Anzeigetafel. Dazu sagte sein Teamkollege Markus Winkelhock: „Der Red Bull Ring ist keine Strecke, die dem Audi liegt. Umso positiver überrascht waren wir, dass wir ein Setup gefunden hatten, das scheinbar richtig gut funktionierte.“
Der Dämpfer kam nur wenige Stunden später, als der BWT Mücke Motorsport Audi auf der ersten Seite der Anzeigetafel nicht mehr zu sehen war. Mit Platz 21 konnte und wollte sich das Team um Teamchef Peter Mücke jedoch nicht zufriedengeben. „Das ist nicht unser Anspruch. Ein Platz in den Top-Ten ist das erklärte Ziel. Daran müssen wir arbeiten“, sagte Mike David Ortmann. Doch auch im Zeittraining am Samstagmorgen kam der Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport und der Deutschen Post Speed Academy über einen 20. Platz nicht hinaus. Und wenn es nicht läuft, dann kommt auch noch Pech hinzu. Denn auf Platz 23 liegend, wurde der orangefarbene Audi von einem Konkurrenten ins Kiesbett geschoben. „Was soll ich sagen?“, so der Rookie und fügte hinzu: „Muss das wirklich sein? Wir fahren nicht in den Top-Ten. Also weder der Pilot hinter mir noch ich. Wir kämpfen nicht um wichtige Meisterschaftspunkte oder um den Sieg. Muss man sich an solch einer Position gegenseitig ins Auto fahren und unnötigen Schaden produzieren?“
Erst das Wetterchaos am Sonntagmittag kam Mike David Ortmann zugute. Nachdem das Zeittraining am Sonntagmorgen von Markus Winkelhock mit Platz 27 endete, sorgte im anschließenden Rennen ein kräftiger Regenschauer für ein großes Durcheinander, das das BWT Mücke Motorsport Team für sich nutzte. Dazu sagte der Auszubildende zum Mechatroniker: „Als der Regen einsetzte, sind wir davon ausgegangen, dass dieser auch über die Renndistanz so bleibt. Also wechselten wir auf Regenreifen und konnten klasse Rundenzeiten für uns verbuchen. Nur so war es uns möglich, bis an die Top-Ten heranzufahren. Doch leider hörte der Regen wieder auf und die Strecke trocknete schneller ab, als es uns lieb war. Von da an schoss unser Reifendruck in die Höhe und das Auto war eigentlich unfahrbar. Wir hatten teilweise alle Hände voll zu tun, den Audi überhaupt auf der Strecke zu halten und mussten leider wieder fünf Plätze abgeben. Und so ist es im Nachhinein immer einfacher zu fragen:'Warum habt ihr auf Regenreifen gewechselt?' Es kommt ein Punkt, an dem muss man sich entscheiden und das haben wir getan. Wie sich der Regen entwickelt oder verhält, wird im Motorsport immer eine große Variable bleiben.“
Sein Teamkollege sagte dazu: „Wir waren im Zeittraining einen kleinen Tick zu langsam. Wenn du dann weiter hinten stehst, bei dem starken Feld, ist es brutal schwer, nach vorne zu fahren, beziehungsweise unmöglich. Von daher kam das Regenchaos für uns wie gerufen. Dennoch glaube ich, dass wir unter Wert geschlagen wurden, da die Grundperformance deutlich besser ist. Aber hätte, wenn und aber gibt es leider nicht, also konzentrieren wir uns auf das nächste Rennen.“
„Unter solchen Wetterbedingungen kannst du mit Slick-Reifen draußen auf der Strecke bleiben – du kannst aber auch Regenreifen aufziehen. Du hast also eine Fifty-fifty-Chance als der große Gewinner oder aber der große Verlieren dazustehen. Es macht im Nachhinein wenig Sinn, darüber zu spekulieren. Ich sehe das genauso wie mein Teamkollege. Wir haben wieder etwas dazu gelernt und müssen für die kommenden Rennen schauen, wie wir uns steigern können“, analysierte Mike David Ortmann die Situation.
Zeit dafür bleibt ihm und seinem Team in den nächsten Wochen, denn der vierte Lauf der ADAC GT Masters findet erst vom 3. bis 5. August auf dem Nürburgring statt.