Montag, 23. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
ADAC Kart Masters
10.04.2018

Strahlender Saisonauftakt des ADAC Kart Masters in Ampfing

Besser hätte der Saisonstart des ADAC Kart Masters 2018 nicht sein können. Am ersten Frühjahrswochenende des Jahres traten 159 Fahrerinnen und Fahrer auf dem Schweppermannring in Ampfing an und lieferten sich packende Rennen. Am Ende gab es zwölf verschiedene Sieger.

Sechs Monate mussten die Teilnehmer des ADAC Kart Masters und der ADAC Kart Academy bis zum Start der neuen Saison ausharren – am vergangenen Wochenende war es dann soweit. Auf dem 1.063 Meter langen Schweppermannring im bayerischen Ampfing fanden die ersten Wertungsläufe statt und das Interesse an der überregionalen Rennserie war wieder groß. In den sieben Klassen starteten nahezu 160 Fahrerinnen und Fahrer.
Neben ausgeglichenen Rennen mit zwölf verschiedenen Siegern, rundete das Wetter den Saisonstart ab. Petrus meinte es am ersten richtigen Frühlings-Wochenende gut mit den Fahrern und Teams. An beiden Renntage schien die Sonne und sorgte für beste Bedingungen auf und neben der Strecke. Als erste Gesamtführende des Jahres traten Maxim Rehm (Bambini), Jan Philipp Springob (X30 Senior), Jonas Ried (OK Junior), Alexander Tauscher (OK), Julian Müller (KZ2) und Fabio Rauer (ADAC Kart Academy) die Heimreise an.

Bambini: Maxim Rehm schafft Doppelschlag

17 Nachwuchspiloten rollten in der Bambini-Klasse an den Start und erlebten direkt zum Auftakt eine Überraschung. Rookie Tom Kalender (Hamm Sieg/DS Kartsport) sicherte sich bei seiner Premiere im ADAC Kart Masters die Bestzeit im Qualifying. In den späteren Vorläufen musste er jedoch zwei Zeitstrafen verkraften und fiel auf Rang fünf im Zwischenklassement zurück. Neuer Spitzenreiter war Maxim Rehm aus Blaubeuren.

Anzeige
Der CRG-Pilot war auch in den Finals am Sonntag nicht zu bremsen. In beiden Rennen setzte er sich gegen die Konkurrenz durch und startete mit einem Doppelsieg in das Jahr. „Ich bin sehr stolz über den Anfang. Die Wintervorbereitung in Italien hat sich ausgezahlt“, strahlte der Sieger von der obersten Stufe des Podiums. Einfach waren seine Rennen aber nicht. Die Konkurrenz hing ihm teilweise dicht Nacken. Im ersten Durchgang kämpfte bis kurz vor Schluss eine Fünfergruppe um den Sieg. Als Zweiter folgte letztlich Kalender vor Maddox Wirtz (Bornheim/DS Kartsport), Jannik Julius-Bernhart (Oberleichtersbach/ADAC Nordbayern e.V.) und Luca Inderfurth (Lahr/FS-RL-Competition.com).

Aus der ersten Startreihe war es auch Tom Kalender der den Führenden Maxim Rehm im zweiten Wertungslauf mächtig unter Druck setzte. Die Beiden wechselten gleich mehrmals die Führung, letztlich überwog die Erfahrung von Rehm und er wurde wieder als Sieger abgewinkt. Aus der Verfolgerposition beobachten Inderfurth, Wirtz und Julius-Bernhard das Treiben und komplettierten letztlich die Top-Fünf. Einen denkbar schlechten Start erwischte der amtierende Meister Marc Schmitz (Neuwied/Maxim Racing Sports). Obwohl er die beiden Rennen als Zehnter und Vierter beendete, wurde er auf Grund eines laufenden Berufungsverfahren vorerst nicht gewertet.

Meisterschaftsstand Bambini nach 2 von 10 Läufen:
1. Maxim Rehm (60 Punkte)
2. Tom Kalender (47 Punkte)
3. Maddox Wirtz (38 Punkte)
4. Luca Inderfurth (35 Punkte)
5. Jannik Julius-Bernhart (28 Punkte)

X30 Junior: Valentino Catalano und Linus Jansen teilen sich Siege

Nach seinem Erfolg beim ADAC Kart Cup, knüpfte Valentino Catalano (Westheim/ADAC Team Pfalz) auch beim ersten Lauf des ADAC Kart Masters an seinen Erfolg an und holte sich die Pole-Position. Doch in den Vorläufen bestimmte eine schnell Dame das Tempo. Claudia Henning (Waidhofen) führte das Klassement punktgleich mit Linus Jansen (Erkelenz/HTP Motorsport) an.

Die beiden Protagonisten gaben auch in der Anfangsphase des ersten Rennens das Tempo vor. Henning und Jansen wechselten mehrmals die Führung. Jedoch musste der Erkelenzer HTP-Pilot mit einer drei Sekunden Zeitstrafe einen kleinen Rückschlag verkraften. Doch er gab nicht auf und kämpfte sich im Rennverlauf an dem zwischenzeitlich Führenden Catalano wieder vorbei und gewann das Rennen. Durch seine Strafe wurde er aber nur als Vierter hinter Catalano, Henning und dem amtierenden Meister Daniel Gregor (Leinsweiler/Team Zinner) gewertet. Als Fünfter folgte Tim Hartelt (Filz/ADAC Mittelrhein e.V.).

Auftaktsieger Catalano führte die Meute auch nach dem Auftakt des zweiten Rennens an. Aus dem Verfolgerfeld kämpfte sich aber Jansen wieder nach vorne und feierte einen souveränen Sieg. In einem spannenden Rennen reihte sich Catalano als Zweiter ein und übernahm damit die Meisterschaftsführung. „Wir haben in der Winterpause die Chassismarke gewechselt und mussten uns darauf einstellen. Das hat heute aber gut funktioniert und ich glücklich über den Auftakt“, fasste der Pfälzer zusammen. Erneut auf dem Podium stand Claudia Henning gefolgt von Gregor und Sam Bollacke (Gronau).

Meisterschaftsstand X30 Junior nach 2 von 10 Läufen:
1. Valentino Catalano (52 Punkte)
2. Linus Jansen (47 Punkte)
3. Claudia Henning (46 Punkte)
4. Daniel Gregor (32 Punkte)
5. Nick Strobel (26 Punkte)

X30 Senior: Champion Jan Philipp Springob siegt wieder

Ein Teilnehmerfeld von 32 Fahrern sorgte für ein imposantes Bild bei den X30 Senioren. TR Motorsport-Schützling Gabriel Streitmatter (Breisach) sorgte im Zeittraining mit der schnellsten Rennrunde für Aufsehen. Als Dritter und Sechster spielte er in den Heats aber keine Rolle mehr an der Spitze. Da war es Felix Wischlitzki (Donauwörth/AK Racing) der die Führung übernahm.

Packend begann das erste Rennen der Senioren. An der Spitze lieferten sich die Fahrer einen spannenden Schlagabtausch. Vor Rennmitte fuhr Timo Hochwind (Ebenhausen) aber ein deutliches Polster heraus und holte einen ungefährdeten Sieg. Deutlich enger war es auf den Verfolgerrängen: Bis zum Ende duellierten sich die Fahrer um die Plätze zwei bis fünf. Angeführt wurde die Verfolgergruppe im Ziel vom amtierenden Meister Jan Philipp Springob (Olpe/HTP Motorsport) vor Wischlitzki, Stefan Hofbauer (Insbruck/FS-RL-Competition.com) und Luci TRefz (Wüstenrot/HTP Motorsport).

Aus der zweiten Startreihe erwischte Wischlitzki im Nachmittagsrennen den besten Start und lag auf Position eins. Bis zum Fallen der Zielflagge behauptete er seinen Spitzenplatz aber nicht. Noch in der Anfangsphase fiel er bis auf Position fünf zurück. Im Verlauf der 18 Rennrunden hatten die Fahrer dann schon früh ihre Plätze bezogen. Springob siegte und übernahm damit die Gesamtführung: „So darf die Saison gerne beginnen. Nach dem Titel gewinn in 2017, ist es natürlich mein Ziel diesen zu verteidigen.“ Für einen HTP-Doppelsieg sorgte Trefz als Zweiter vor dem RS Motorsport-Duo Tobias Pfisterer (Schlierbach) und Niclas Wiedmann (Horgenzell).

Meisterschaftsstand X30 Senior nach 2 von 10 Läufen:
1. Jan Philipp Springob (59 Punkte)
2. Luci Trefz (44 Punkte)
3. Felix Wischlitzki (41 Punkte)
4. Tobias Pfisterer (35 Punkte)
5. Luka-Max Pierschke (23 Punkte)

OK Junior: Neue Gesichter an der Spitze

Nach dem die Hauptprotagonisten aus dem vergangenen Jahr zu den Senioren aufgestiegen sind, gab es nun neue Gesichter in den ersten Reihen der OK Junior zu sehen. Im Zeittraining und den Vorläufen war Mikkel Hřjgaard (Stensved/KSB Racing Team) der Führende im 25 Fahrer starken Feld. Ein Ausfall im ersten Rennen stoppte jedoch den Dänen. In Führung lag nun Simon Connor Primm (Großschirma/Team NKS), der bis zum Ende seine Position ausbaute und seinen ersten Sieg im ADAC Kart Masters feierte. Zur Rennmitte profitierte er dabei von einem Getümmel seiner Verfolger. Bambini-Aufsteiger Arthur Tohum (Limburg/TR Motorsport) lag danach als Zweiter auf Podestkurs. In den letzten Runden ging es bei den Youngster aber noch eng zur Sache. Tohum gab seine Verfolgerrolle ab und wurde hinter Jonas Ried (Ehingen), Jakob Bergmeister (Langenfeld) und Joel Mesch (Erkelenz/KSM Schumacher Racing Team) Fünfter.

Spannend war es auch im zweiten Lauf. Die Piloten hingen bis zum Ende eng zusammen. Jonas Ried bewies dabei Nervenstärke und siegte vor Jonas Pul (Ermelo/CRG Holland) aus den Niederlanden. Bergmeister, Mesch und Primm behaupteten sich auf den weiteren Pokalrängen. „Das Rennen war richtig spannend. Am Ende wurde ich zwei Mal überholt und habe wieder den Konter geschafft. Ich freue mich nun auf Wackersdorf werde wieder voll attackieren“, lautete das Siegerinterview von Ried.

Meisterschaftsstand OK Junior nach 4 von 10 Läufen:
1. Jonas Ried (48 Punkte)
2. Simon Connor Primm (47 Punkte)
3. Jakob Bergmeister (38 Punkte)
4. Joel Mesch (37 Punkte)
5. Arthur Tohum (29 Punkte)

OK: Doppelschlag von Felix Arnold

Felix Arnold (KSM Schumacher Racing Team), der Champion aus 2017, war während der Finals in seinem Element und feierte einen Doppelsieg. In diesem Jahr nur als Gastfahrer im ADAC Kart Masters vertreten, spielt der Hesse aber keine Rolle bei der Vergabe von Meisterschaftspunkten. Bester Stammfahrer wurde hingegen Alexander Tauscher (Mitterfels/Lanari Racing Team). Bereits im Qualifying setzte er sich auf Rang eins fest und verteidigte diesen auch in Vorläufen. Im ersten Wertungslauf schaffte er es aber nicht dem Führenden zu folgen. Arnold fuhr dem Feld deutlich davon, kämpfte dabei aber gegen die Uhr. Eine drei Sekundenstrafe gefährdete seinen Sieg. Im Ziel hatte er dann einen Vorsprung von minimalen 0,395 Sekunden auf den Zweiten. Mit einem deutlichen Abstand reihten sich die Verfolger David Qufaj (Nürnberg/KSB Racing Team), Felix Warge (Uccle/3G Racing) und David Liwinski (Hort/Mach1 Motorsport) in den Top-Fünf ein.

Bis zum Ende spannend blieb es im zweiten Lauf. Arnold und Tauscher hatten bereits im ersten Durchgang auf neue Reifen gesetzt und waren diesmal im Nachteil. Trotzdem verteidigte der Champion seinen Platz, auf den letzten Metern rückte nämlich Tim Tröger (Plauen/Mach1 Motorsport) immer näher – im Ziel reichte es aber nicht mehr ganz zum Sieg für den Sachsen. Tauscher wurde Dritter und führt die Meisterschaft an: „Nach dem vielen Pech im vergangenen Jahr, war das ein gelungener Start. Unser Rennmaterial funktioniert richtig gut. Ich freue mich schon jetzt auf die späteren Rennen.“ Liwinski landete als Vierter wieder in Pokalrängen, abgeschlossen wurden diese durch den Schweizer Gastfahrer Titus-Shanghai Schmidli (St. Gallen/S.R.T. Motorsport).

Meisterschaftsstand OK nach 2 von 10 Läufen:
1. Alexander Tauscher (55 Punkte)
2. David Qufaj (43 Punkte)
3. Tim Tröger (38 Punkte)
4. Niels Tröger (32 Punkte)
5. Phil Dörr (28 Punkte)

KZ2: Drei Sieger in drei Rennen

Ein volles Programm wartete auf die Schaltkarts. Durch den Wegfall des Rennens in Oschersleben absolvierten die 25 Akteure drei Wertungsläufe. Einen perfekten Start in das Jahr erlebte Daniel Stell (Hammelburg/Mach1 Motorsport). Nach der Pole-Position, gewann er auch beide Heats und führte das Feld im ersten Durchgang souverän an. Doch ein technischer Defekt stoppte den Mach1-Fahrer bereits nach fünf Runden unfreiwillig. Seine Führung übernahm Stefan Ott (München/Kartshop Ampfing), der Lokalmatador brachte den Spitzenplatz aber nicht bis ins Ziel. Toni Tschentscher (Hohenstein-Ernstthal) siegte vor Ott, Paul-Tobias Winkler (Babenhausen/Solgat Motorsport), Stefan Weber (Augsburg/Kartshop Ampfing) und Julian Müller (Köln/Mach1 Motorsport).

Aus der fünften Startposition legte Müller im zweiten Lauf einen sensationellen Start hin und übernahm bereits nach wenigen Metern die Führung. Bis zum Rennende gab er seinen Platz nicht mehr ab und siegte. Dahinter kämpfte sich Alessio Curto (Massenbachhaus/Valier Motorsport) bis auf Rang zwei nach vorne, verlor seinen Rang aber durch eine Spoilerstrafe. Neuer Zweiter wurde Tschentscher vor Weber, Tobias Mähler (München/Kartshop Ampfing) und Winkler.

Das dritte Rennen der Schaltkarts startete nach der Reihenfolge des Zeittrainings. Aus der Pole-Position fuhr Stell diesmal auf und davon und feierte einen verdienten Laufsieg. Mit über vier Sekunden Rückstand folgte Müller vor Philipp Moitzi (Wolfsberg/KSB Racing Team), Tschentscher und Winkler. In der Meisterschaft führt der Kölner Julian Müller die Wertung nach den ersten drei Läufen an und zeigte sich entsprechend zufrieden am Abend: „Es war ein gutes Gefühl konkurrenzfähig zu sein. Das Feld hängt aber eng zusammen und es warten noch spannende Rennen.“

Meisterschaftsstand KZ2 nach 3 von 10 Läufen:
1. Julian Müller (74 Punkte)
2. Paul-Tobias Winkler (69 Punkte)
3. Daniel Stell (51 Punkte)
4. Alessio Curto (44 Punkte)
5. Luka Kamali (37 Punkte).

ADAC Kart Academy: Rookie Fabio Rauer feiert Dreifachsieg

Mit 15 Nachwuchspiloten begann in Ampfing die zweite Saison der ADAC Kart Academy. Wie bereits im Debütjahr starten alle Fahrer mit Einheitskarts von Exprit und Motoren von Vortex. Veränderungen gibt es am Veranstaltungsablauf – 2018 fahren die Youngster drei Rennen pro Wochenende. Der Mann des Auftaktes war Fabio Rauer (KSM Schumacher Racing Team) aus Stolberg. Der Bambini-Aufsteiger gewann das Zeittraining und alle drei Wertungsläufe. Damit erhielt er am Abend gleich zwei Pokale – den des Tagessiegers und besten Rookie. Die Freude war ihm sichtlich anzumerken: „Besser kann man in eine Saison nicht starten. Von Beginn an lief es perfekt. Ich habe im Winter viel trainiert und es freut mich, dass sich die harte Arbeit nun ausgezahlt hat.“

Als Zweiter in der Tageswertung reihte sich sein Teamkollege Colin Jamie Bönighausen (Isernhagen) ein. Nach einem sechsten Rang im ersten Rennen, beendete er die folgenden Läufe jeweils im Windschatten von Rauer als Zweiter. Konstant war auch Nick Deissler (Obertshausen/RMW Motorsport) unterwegs – drei Top-Fünf-Platzierungen bescherten ihm einen Platz auf dem Podium. Platz vier ging an Torben Gröndahl (Hamburg/Team Hemkemeyer) vor Yuri Tenhaeff (Berlin/RMW Motorsport). Der Fahrer aus der Hauptstadt wurde im ersten Durchgang starker Zweiter und mischte auch im zweiten Rennen auf den vorderen Rängen mit. Doch ein Wertungsausschluss warf ihn an das Ende des Feldes. Anstatt aufzugeben, kämpfte er sich im dritten Lauf aber wieder bis auf Position sechs nach vorne und wurde so noch mit einem Pokal geehrt.

Meisterschaftsstand ADAC Kart Academy nach 3 von 15 Läufen:
1. Fabio Rauer (75 Punkte)
2. Jamie Colin Bönighausen (50 Punkte)
3. Nick Deissler (40 Punkte)
4. Torben Gröndahl (40 Punkte)
5. Yuri Tenhaeff (30 Punkte)

Weiter geht es für die Teilnehmer des ADAC Kart Masters und der ADAC Kart Academy schon in drei Wochen (28.-29.04.). Dann gastieren die beiden Meisterschaften im Prokart Raceland Wackersdorf.
Anzeige