Die Zuschauer können damit erahnen, wie der Motorsport der Anfangsjahre aussah und welche Fahrzeuge die Generation der Groß- und Urgroßväter in Scharen zum Nürburgring zog. Denn das älteste derzeit genannte Teilnehmerfahrzeug ist bereits knapp 100 Jahre alt. Die mächtigen Kompressor-Mercedes-Modelle sind dabei ebenso zu erleben wie ein kleiner Rosengart LR 2 Sport von 1928. Auch BMW 328 oder MG K1 führen in die Frühzeit von heute noch bekannten Automobilherstellern zurück. Gleich nebenan im altehrwürdigen Fahrerlager des Nürburgrings stehen höchst moderne Klassiker: Es sind die Rallyeboliden der Interessengemeinschaft „Slowly Sideways“. Sie sind am Wochenende mit ihren Originalfahrzeugen ebenfalls im Einsatz zu sehen, denn sie werden am Samstag und Sonntag über die Nordschleife donnern. Der von Boxen umsäumte Platz zu Füßen der Nürburg wird damit zu einem Automobilmuseum der besonderen Art. Alle Informationen rund um das Wochenende, die Rennen und das Programm gibt es auf der offiziellen Homepage unter www.avd-ogp.de. Dort sind auch Links und Infos zum Thema Kartenpreise und -konditionen zu finden. Eine Möglichkeit zur Direktbuchung ist außerdem die Tickethotline 0180 5 311210 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.).
Als der Nürburgring 1927 eingeweiht wurde, waren die ältesten Fahrzeuge, die beim diesjährigen AvD-Oldtimer-Grand-Prix zu sehen sein werden, bereits „Gebrauchtwagen“. So hat sich etwa ein Protos Typ C von 1920 angemeldet, der mit seinen 98 Jahren das älteste bislang angemeldet Fahrzeug darstellt. Die kleine Automobilschmiede aus Berlin, die um die Jahrhundertwende Fahrzeuge herstellte, ist ebenso unvergessen, wie andere Marken die zu sehen sein werden. Der 90 Jahre alte Rosengart LR 2 Sport von 1928 etwa wurde im Gründungsjahr der französischen Marke gebaut, die nur bis 1955 existierte. Christian de Maeyer wird in dem kleinen Fahrzeug mit weniger als einem Liter Hubraum Platz nehmen, das dennoch viel Sportsgeist in sich hat: Der Belgier gewann gemeinsam mit Cyrille Pastoree im vergangenen Jahr die Vintage Sports Car Trophy. Denn hier zählt nicht die Endgeschwindigkeit, sondern Konstanz: In den GLPs fahren die Teilnehmer gegen die Uhr und sollen einmal gesetzte Rundenzeiten möglichst exakt bestätigen, hinzu kommen die Ausfahrten in die Eifel und auf die Nordschleife, bei der die Zuverlässigkeit der betagten Technik ins Spiel kommt. Genau das richtige Betätigungsfeld für viele Halter von Vorkriegsautos – das beweisen die vielen treuen Teilnehmer. So wird Uli Sauer (Iserlohn) wieder im BMW 328 von 1938 an den Start gehen – er ist mit seinem 30er-Jahre-Sportwagen seit der ersten Auflage des AvD-Oldtimer-Grand-Prix mit von der Partie. Auch die prächtigen Mercedes-Benz-Kompressor-Rennwagen und ihre mächtigen historischen Gegenspieler aus dem Hause Bentley sind am Start und wecken Erinnerungen an die großen Rennsportereignisse der 20er und 30er Jahre. Aber auch neue Teilnehmer finden immer wieder den Weg zum Nürburgring. So ist der 1920er Protos von Roland Engel ebenso zum ersten Mal zu sehen, wie ein MG K1 aus dem Jahr 1933. Eine besondere Nuance erhält das Treffen durch ein neues Element, das die Organisatoren 2018 eingeführt haben: Zusätzlich zum motorsportlichen Vorkriegstreffen haben die Fahrer der entsprechenden Fahrzeuge die Möglichkeit, auch ohne Rennstreckenprogramm teilzunehmen. Eigentümer, die ihrem Klassiker die Härte der Rennstrecke ersparen wollen, können damit auch ein Teil des AvD-Oldtimer-Grand-Prix sein, und die Zuschauer am Ring werden es ihnen ganz sicher danken!