Zehn Fahrzeuge von fünf Herstellern kämpften in der Klasse GTE-Pro am Rennwochenende vor 60.240 Zuschauern um den Sieg. Vier weitere Porsche 911 RSR starteten in der Kategorie GTE-Am in Großbritannien. Den Sieg holte sich das Team Dempsey Proton Racing mit Porsche Young Professional Matt Campbell (AU), Christian Ried (Schöneburg) und Porsche-Junior Julien Andlauer (FR). Porsche führt weiterhin in der Herstellerwertung der Klasse GTE-Pro sowie in den Fahrerwertungen der Kategorien GTE-Pro und -Am der WEC.
Die Zuschauer sahen in Großbritannien bei wechselnder Bewölkung und 23 Grad Celsius ein spannendes Rennen mit vielen Positionswechseln. Estre und Christensen fuhren ein beherztes Rennen. Estre erwischte im Porsche 911 RSR mit der Starnummer 92 einen perfekten Start. Der Franzose nutzte eine Kollision im vorderen Bereich des 34 Fahrzeuge starken Feldes und schob sich direkt an die Spitze des GTE-Pro-Klassements. Nachdem sein Fahrerkollege Christensen im zweiten Stint Probleme mit den Reifen hatte und bis auf Platz sechs zurückfiel, arbeitete sich das Duo auch dank einer guten Boxenstopp-Strategie zwischenzeitlich wieder bis auf Position eins vor. Zum Ende des Rennens mussten sie jedoch Fahrzeuge passieren lassen. Die beiden Le-Mans-Sieger führen weiterhin die Fahrerwertung der WEC an.
In der Kategorie GTE-Am war es ebenfalls bis zum Schluss hochspannend. Das Team Dempsey Proton Racing mit Porsche Young Professional Campbell, Ried und Porsche-Junior Andlauer startete von Platz zwei und gewann nach 168 Runden das Rennen. Von der Pole-Position gestartet, führte das Team Project 1 mit Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister aus Langenfeld, Patrick Lindsey (USA) und Egidio Perfetti (N) über zwei Drittel des Rennens. Durch eine Stop-and-go-Strafe nach einem Fehler beim Boxenstopp fiel das Team auf Platz fünf zurück, kämpfte sich jedoch bis auf Rang drei nach vorn und feierte das erste Podium in der WEC. Michael Wainwright (GB), Ben Barker (GB) sowie Alex Davison (AU) schafften für das Kundenteam Gulf Racing Platz sechs. Gianluca und Giorgio Roda (IT) sowie Porsche Young Professional Matteo Cairoli (IT) platzierten den zweiten Porsche 911 RSR von Dempsey Proton Racing auf Position acht.
Der vierte Lauf der FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC findet am 14. Oktober in Fuji (Japan) statt.
Stimmen zum Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Leider wurden wir nach dem Rennen informiert, dass eine Unregelmäßigkeit bei der Bodenfreiheit festgestellt wurde. Somit ist die 91 raus aus der Wertung und die 92 rückt auf Platz drei vor. Wir führen nach wie vor in der Hersteller- und Fahrerwertung. Jetzt konzentrieren wir uns auf die nächsten Aufgaben.“Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Das Rennen begann gut, und ich konnte nach dem Start die Führung übernehmen und einen komfortablen Vorsprung herausfahren. Leider gab es ein Reifenproblem in Michaels Stint. Wir mussten daher früher reinkommen als geplant und unsere Strategie umstellen. Deshalb konnte uns der Ferrari in der Box später auch wieder überholen. Unsere Reifen waren am Ende nicht mehr frisch genug, um nochmal angreifen zu können. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.“
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Es war ein sehr anstrengendes und langes Rennen. Kévin hat beim Start einen ganz tollen Job gemacht. Ich hatte dann leider Pech mit den Reifen und habe Plätze verloren, die wir eigentlich nie mehr so richtig aufholen konnten, auch wenn es zwischendurch gut aussah.“
Matt Campbell (Porsche 911 RSR #77): „Ich bin extrem glücklich, wieder gewonnen zu haben. Nach der ersten Rennhälfte dachten wir schon, wir könnten nicht mehr viel ausrichten. Dass die Startnummer 56 und die Nummer 90 dann Zeitstrafen wegen Boxenstopps unter Gelb bekamen, brachte uns jedoch zurück ins Spiel. Das war alles andere als ein einfaches Rennen, aber unser Auto war schnell und wir haben die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77): „In meinem ersten Stint habe ich keinen allzu guten Job gemacht – da habe ich die Reifen bei der Verfolgung des Führenden etwas zu stark verschlissen. Nachdem ich mich mit den Ingenieuren ausgetauscht hatte, lief der zweite Stint dann viel besser. Sicherlich hatten wir etwas Glück wegen der Strafen für die Konkurrenz. Wir waren jedoch zur Stelle, als es darauf ankam. Letztlich haben wir eine starke Teamleistung abgeliefert und können stolz sein.“
Jörg Bergmeister (Porsche 911 RSR #56): „Das war ein Rennen mit vielen Höhen und Tiefen. Wir haben lange geführt, kamen dann aber unter Safety-Car-Bedingungen zum Boxenstopp. Dafür mussten wir leider eine 75-sekündige Stopp-and-go-Strafe hinnehmen, was uns auf Platz fünf zurückwarf. Glücklicherweise konnte ich in der letzten Runde noch auf Rang drei vorfahren – ein versöhnliches Ende für uns.“