FIA WEC
06.05.2018
Porsche GT Team startet mit Podium in die Sportwagen-WM
Der Franzose Kévin Estre und Michael Christensen (Dänemark) wurden im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 Zweiter und verpassten nur knapp den ersten Sieg des neues Porsche 911 RSR in der WEC. Ihre Teamkollegen, die beiden früheren WEC-Champions Gianmaria Bruni (Italien) und Richard Lietz (Österreich) beendeten im 911 RSR mit der Startnummer 91 als Vierte das Rennen. Sechs Stunden lang und über 148 Runden lieferten sich insgesamt zehn Fahrzeuge von fünf Herstellern in der GTE-Pro-Klasse zahlreiche Zweikämpfe. 63.000 Zuschauer verfolgten bei wolkenlosem Himmel und 23 Grad Celsius die erste Veranstaltung der 15-monatigen Super Season 2018/2019.
Spannende Positionskämpfe, Überholmanöver und mehrere Safetycar-Phasen begeisterten die Fans beim Saisonauftakt auf der traditionsreichen Rennstrecke in den Ardennen. Von Position drei ins Rennen gegangen, übernahmen Bruni und Lietz im Porsche 911 RSR bereits nach weniger als zwei Stunden die Führung in der Klasse GTE-Pro, die sie erst kurz vor Ende abgeben mussten. Im Schwesterauto nutzten Estre und Christensen den turbulenten Rennbeginn und verbesserten sich von Startplatz vier auf drei. Nach dem finalen Boxenstopp fuhr Schlussfahrer Christensen mit dem Porsche 911 RSR auf Platz zwei vor.
In der Klasse GTE-Am gingen vier weitere Porsche 911 RSR an den Start. Für das Kundenteam Dempsey Proton Racing sicherten sich im Fahrzeug mit der Startnummer 77 Porsche Young Professional Matt Campbell (Australien), Christian Ried (Schöneburg) und Porsche-Junior Julien Andlauer (Frankreich) Platz vier. Auf Rang sechs beendete das Schwesterauto mit Startnummer 88 und den Fahrern Khaled Al Qubaisi (Vereinigte Arabische Emirate), Porsche Young Professional Matteo Cairoli (Italien) und Giorgio Roda (Italien) den Saisonauftakt in Spa. Nur einen Platz dahinter überquerten Alex Davison (Australien), Ben Barker (Großbritannien) und Michael Wainwright (Großbritannien) im 911 RSR des Kundenteams Gulf Racing die Ziellinie. Neunter wurde das Newcomer-Team Project 1 mit den Piloten Patrick Lindsey (USA) und Egidio Perfetti (Norwegen) sowie dem Langenfelder Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister.
Der zweite Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft FIA WEC wird am 16./17. Juni im französischen Le Mans ausgetragen. Vor dem legendären 24-Stunden-Klassiker findet am 3. Juni ein Testtag auf dem 13,6 Kilometer langen Kurs statt.
Stimmen zum Rennen
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Das war ein sehr schwieriges Rennen für uns. Die Performance des Autos und des Teams war sehr gut. Eigentlich hat alles gepasst, um das Rennen zu gewinnen. Leider hat uns am Ende etwas das Rennglück gefehlt, denn die letzte Safetycar-Phase hat nicht zu unserer Strategie gepasst. Jetzt geht es nach Le Mans, und wir werden dort angreifen.“
Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Das war wie erwartet ein sehr harter Kampf. Lange Zeit lagen wir in Führung, aber die Safetycar-Phase hat den herausgefahrenen Vorsprung zunichtegemacht. Am Ende des Rennens fuhr ich auf Doppelstintreifen und konnte mich kaum mehr gegen die Angriffe der Konkurrenz wehren.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Natürlich bin ich enttäuscht. Wir haben im Rennen mehr als vier Stunden lang geführt. Richard und ich haben alles gegeben. Unser Vorsprung war rund 15 Sekunden auf Platz zwei und ungefähr 55 Sekunden auf Position drei. Leider verloren wir diesen Vorsprung durch das Safetycar.“
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Unser Start war ganz gut. Leider bauten die Reifen zum Ende des ersten Stints deutlich ab. In der Mitte des Rennens mussten wir einen Doppelstint fahren. Michael hat das großartig gemacht und wenig Zeit verloren. Es folgte die Stop-and-Go-Strafe für durchdrehende Reifen beim Boxenstopp, doch wir kämpften uns erneut auf Position drei zurück. Leider hat es nicht mehr zum Sieg gereicht. Es ist ein sehr gutes Ergebnis für Porsche zum Saisonanfang.“
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Dieses Rennen hatte wirklich alles, was ein Sechsstundenrennen bieten kann. Unser Start war okay und wir konnten über die Distanz unsere Platzierung halten. Dann bekamen wir unglücklicherweise die Stop-and-Go-Strafe. Es folgten Safetycar-Phasen und viel Verkehr. Somit war es ein sehr schwieriges Rennen. Ich freue mich über das Podium.“
Matt Campbell (Porsche 911 RSR #77): „Für das erste Rennen lief es eigentlich sehr gut, und wir fuhren in der Spitzengruppe mit. Leider zwang uns ein Benzinpumpen-Problem zu einem Extra-Boxenstopp, bei dem wir natürlich wertvolle Zeit verloren. Wir gehen optimistisch nach Le Mans und freuen uns auf die nächste Aufgabe.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #77): „Es war mein erstes WEC-Rennen, und ich habe es sehr genossen. Der Porsche 911 RSR funktionierte sehr gut und war toll, zu fahren. Leider konnten wir während des Rennens unser technisches Problem nicht schnell genug lösen. Sonst hätte es eventuell sogar zum Podium gereicht.“
Rennergebnis
Klasse GTE-Pro
1. Mücke/Pla/Johnson (D/F/USA), Ford GT, 148 Runden
2. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR, 148 Runden
3. Rigon/Bird (I/GB), Ferrari 488 GTE EVO, 147 Runden
4. Lietz/Bruni (A/I), Porsche 911 RSR, 147 Runden
5. Blomqvist/da Costa (GB/P), BMW M8 GTE, 146 Runden
6. Lynn/Martin/Adam (GB/B/GB), Aston Martin Vantage AMR, 146 Runden
7. Soerensen/Thiim/Turner (DK/DK/GB), Aston Martin Vantage AMR, 146 Runden
8. Tomczyk/Catsburg (D/NL), BMW M8 GTE, 145 Runden
9. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE EVO, 139 Runden
Not classified: Priaulx/Tincknell/Kanaan (GB/GB/BR), Ford GT
Klasse GTE-Am
1. Dalla Lana/Lamy/Lauda (CDN/P/A), Aston Martin Vantage, 144 Runden
2. Yoluc/Alers-Hankey/Eastwood (TR/GB/GB), Aston Martin Vantage, 144 Runden
3. Sun Mok/Sawa/Griffin (MAL/J/IRL), Ferrari 488 GTE, 143 Runden
4. Ried/Andlauer/Campbell (D/F/AUS), Porsche 911 RSR, 142 Runden
5. Ishikawa/Beretta/Cheever (J/MC/I), Ferrari 488 GTE, 142 Runden
6. Al Qubaisi/Roda/Cairoli (UAE/I/I), Porsche 911 RSR, 141 Runden
7. Wainwright/Barker/Davison (GB/GB/AUS), Porsche 911 RSR, 137 Runden
8. Flohr/Castellacci/Fisichella (Ch/I/I), Ferrari 488 GTE, 136 Runden
9. Bergmeister/Lindsey/Perfetti (D/USA/N), Porsche 911 RSR, 131 Runden