Lirim Zendeli will in die Formel 1: „Das ist der Traum”
Sechs Siege in zwölf Rennen und 24 Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz: Der Bochumer Lirim Zendeli vom Kerpener Rennstall US Racing CHRS hat die erste Saisonhälfte der ADAC Formel 4 geprägt und greift in seinem dritten Jahr in der Highspeedschule des ADAC nach dem Titel. Der 18-Jährige hat die „Liebe zum Auto” von seinem Vater - und Zendeli junior träumt vom großen Wurf. Er will am liebsten sein ganzes Leben im Motorsport verbringen. Vor dem Saisonhighlight der ADAC Formel 4 im Rahmen des Emirates Formel 1 Großer Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring spricht der Bochumer mit mazedonischen Wurzeln über seine Anfänge, Ziele und Vorbilder.
Wann hast du angefangen, dich für Motorsport zu interessieren?
„Mein Vater hat immer Formel 1 geschaut, ich saß immer dabei, auch wenn ich nicht viel verstanden habe. Von meinem Papa habe ich auch die Liebe zum Auto. Wenn ich schöne, laute Autos gesehen habe, bin ich direkt glücklich geworden. Ich bin gerne Auto gefahren, mit zehn Jahren saß ich mal auf dem Schoß meines Papas am Steuer in einem kleinen Dörfchen. Das war dann schon etwas Spezielles für mich.“
Wie bist du zum Motorsport gekommen?
„2010 habe ich hobbymäßig mit Kart begonnen - Indoor und ganz kleine Meisterschaften. So richtig Racing, professionell und mit Zielen, ging es dann 2012 los, als ich bei beim ADAC Kart Masters und der Deutschen Kart-Meisterschaft mitgefahren bin. 2014 habe ich das ADAC Kart Masters gewonnen, danach bin ich Testtage in der ADAC Formel 4 gefahren und 2016 habe ich dann schließlich professionell mit dem Motorsport angefangen.“
Was ist dein sportlicher Traum?
„Der Traum ist wirklich die Formel 1. Mein Ziel ist, von Beruf Rennfahrer zu werden. Ich höre nicht auf, wenn es mit der Formel 1 nicht klappt. Ich möchte mein Geld mit Motorsport verdienen. Für mich ist es wichtig, im Motorsport mein Leben zu verbringen.“
Wie sehen deine mittelfristigen Planungen aus? Wo sehen wir dich nächstes Jahr und in den kommenden Jahren?
„Nächstes Jahr soll auf jeden Fall die Formel 3 anstehen. Aber erstmal will ich Meister in der ADAC Formel 4 werden. Das kann dann hoffentlich Türen öffnen. Vielleicht bekommen wir dann den normalen Weg in die Formel 1, also über Formel 3 und Formel 2 hin.“
Welche Hobbys hast du neben dem Rennsport?
„Es geht viel Freizeit fürs Racing drauf, aber ich muss mich auch fit halten, deswegen spiele ich gerne Fußball und bin auch im Verein, genauso wie Taekwondo. Ansonsten gehe ich gerne joggen oder schwimmen.“
Holen sich deine Teamkollegen - beispielsweise auch Rookie David Schumacher - manchmal Tipps von dir?
„Das ganze Team legt die Daten übereinander und dann guckt man natürlich voneinander ab, da kann er als Rookie noch immer viel lernen. Man versucht natürlich, während der Rennen seine Teamkollegen nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Ich achte darauf, dass ich, wenn ich im Rennen mit ihm zusammenkomme - normalerweise drängt man dann - ihm das Leben nicht unnötig schwieriger mache.“
Welche Bedeutung hat es, beim nächsten Rennwochenende in Hockenheim im Rahmen der Formel 1 zu fahren?
„Man fühlt sich dann schon wie im großen Motorsport. Man ist bei den Großen dabei, das ist als frischer Motorsportler schon ein tolles Gefühl. Man freut sich über das große Publikum.“
Welche Erwartungen hast du sportlich an Hockenheim?
„Hockenheim ist eine tolle Rennstrecke und liegt mir tatsächlich sehr gut. Ich werde auch da wieder 100 Prozent geben müssen, um so erfolgreich zu sein wie beim ersten Rennwochenende in Hockenheim (Dort holte Zendeli zwei Siege und einen dritten Platz, Anm. d. Red.). Eine Vorentscheidung wird schwierig sein, aber ich versuche, meinen Vorsprung auszubauen, um dann am Nürburgring Anfang August, auf meiner Heimstrecke, für eine Vorentscheidung zu sorgen.“
Wer sind deine Vorbilder?
„Michael Schumacher ist über meine gesamte Karriere mein Vorbild gewesen. Ich habe aber auch einen, der immer noch in der Formel 1 fährt, den ich mir ganz gern als Vorbild nehme und das ist Lewis Hamilton. Die beiden inspirieren mich.“