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Rallye WM
29.10.2018

Titelverteidiger Ogier mit dem Ford Fiesta zurück an Tabellenspitze

Mit Platz zwei in der Gesamtwertung und der zweitschnellsten Zeit auf der abschließenden „Power Stage“ haben Sébastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia mit dem Ford Fiesta WRC beim vorletzten Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft wieder die Tabellenführung übernommen. Die französischen Titelverteidiger schrammten in Spanien nach 18 Wertungsprüfungen über eine Distanz von 331,58 Kilometer nur um 2,9 Sekunden an ihrem fünften WM-Laufsieg des Jahres vorbei.

Im Gegenzug gelang ihren Teamkollegen Elfyn Evans/Daniel Barritt auf den letzten Metern das Kunststück, mit einem Vorsprung von 0,5 Sekunden noch den dritten Podiumsrang zu erobern. Ogier und Ingrassia reisen mit einem Dreipunktepolster zum Schotterfinale nach Australien. Ihr Dienstwagen, der rund 380 PS starke und allradgetriebene Fiesta WRC, basiert auf dem in Köln-Niehl produzierten Erfolgsmodell von Ford.

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„Ein großartiges Wochenende: zwei Fiesta WRC auf dem Podest sowie Sébastien Ogier und Julien Ingrassia zurück an der Tabellenspitze – diese Rallye-WM-Saison ist so spannend wie nie. Wir dürfen uns auf ein tolles Finale in Australien und über eine faszinierende Ära dieses Sports freuen. Die Gewinner stehen schon jetzt fest: Es sind die Fans!“, betont M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson. „Die Bedingungen hier in Spanien entwickelten sich wie erwartet sehr wechselhaft, aber Sébastien und Julien ließen sich davon ebenso wenig beeindrucken wie von ihrer ungünstigen Startposition auf den Schotterprüfungen des Freitags. Als es ab Samstag auf Asphalt ging, haben sie weiter voll angegriffen – auch wenn wir in puncto Reifenwahl nicht jedes Mal zu 100 Prozent richtig lagen. Sie gaben nie auf und wurden dafür mit einem hervorragenden Resultat belohnt. Auch Elfyn Evans hat uns mit einer wirklich starken Performance überzeugt. Gemeinsam mit seinem Beifahrer war er auf beiden Untergründen konkurrenzfähig und zur Stelle, als es am Ende darauf ankam. Den dritten Platz haben er und das Team sich zu Recht verdient. Für Teemu Suninen erwies sich die Rallye Spanien als schwierig. Wir wissen, wie viel Zeit nötig ist, um einen jungen Fahrer an die Weltspitze heranzuführen. Er hat unter den unterschiedlichsten Bedingungen wieder eine Menge gelernt und sich schon im Laufe des Wochenendes deutlich verbessert.“


Sébastien Ogier / Julien Ingrassia (Ford Fiesta WRC, Startnummer 1); Platz: 2; WM-Rang: 1

Mit großem Kampfgeist gingen Sébastien Ogier und Julien Ingrassia in den letzten Tag der WM-Rallye Spanien, entschieden sich für die morgendliche Schleife aber für eine zu konservative Reifenwahl – im Gegensatz zu ihrem Landsmann Sébastien Loeb, der bei seinem WM-Gastspiel ein mutiges, aber glücklicheres Händchen bewies. Vor den letzten beiden Prüfungen lag Ogier mehr als zehn Sekunden hinter seinem Landsmann zurück, setzte aber auf Attacke und kam noch einmal bis auf 2,9 Sekunden heran. Dabei fuhr er auf der abschließenden „Power Stage“ die zweitschnellste Zeit, wofür er mit vier weiteren WM-Punkten belohnt wurde. Sein Titelkonkurrent Thierry Neuville erreichte lediglich Gesamtrang vier und fiel dadurch in der Fahrerwertung vor dem Saisonfinale in Australien drei Zähler hinter dem Titelverteidiger zurück.

„Das war ein ereignisreiches Wochenende, aber jetzt fühlen wir uns umso besser“, strahlt Ogier. „Wir wussten heute Morgen, dass es für uns als zweites Auto auf den noch feuchten Straßen schwierig würde. Aber wir haben nicht aufgegeben, sondern attackiert. Es ist natürlich immer etwas frustrierend, einen Sieg so knapp zu verlieren. Dennoch ziehe ich eine positive Bilanz, denn wir konnten die Tabellenführung zurückerobern. Dadurch müssen wir auf den Schotterprüfungen in Australien zunächst als Erste starten, das wird zwar nicht einfach, aber ich halte die WM-Punkte lieber jetzt schon in der Hand. Für uns gibt es nur ein Ziel: Wir wollen den Titel verteidigen.“


Elfyn Evans / Daniel Barritt (Ford Fiesta WRC, Startnummer 2); Platz: 3; WM-Rang: 8

Elfyns Evans und sein britischer Beifahrer Daniel Barritt reisten mit einem Masterplan nach Spanien: Sie wollten mit einem Pokal in der Hand wieder heimkommen. Gesagt, getan: Mit ihrem Ford Fiesta WRC fuhren sie rund um das katalanische Salou zum zweiten Mal in dieser Saison aufs Podium. Schnell waren sie dabei sowohl auf den Schotterprüfungen des Freitags wie auch auf den Asphaltstraßen, die ab Samstag auf dem Programm standen. Zu Beginn der letzten Etappe gehörten sie sogar zu jenen sechs Teams, die sich noch ernsthafte Hoffnungen auf den Sieg machen konnten. Mit der vierten Zeit auf der „Power Stage“ schoben sie sich um 0,5 Sekunden noch an Thierry Neuville vorbei, sicherten sich dadurch zwei zusätzliche WM-Punkte und rückten in der Fahrerwertung wieder auf die achte Position vor.

„Wir wollten hier in Spanien unbedingt ein gutes Resultat einfahren, das ist uns gelungen“, bilanziert Evans. „Wir hatten schon bei den Rallyes zuvor wieder zu unserem gewohnt hohen Speed gefunden, konnten dies aus unterschiedlichen Gründen aber nicht in zählbare Ergebnisse ummünzen und gingen meistens mit leeren Händen vom Platz. Jetzt waren wir sowohl auf Schotter als auch auf Asphalt schnell und haben uns dafür belohnt.“


Teemu Suninen / Mikko Markkula (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3); Platz: 11. WM-Rang: 11

Bei seinem ersten Start mit einem World Rally Car auf spanischem Geläuf stieß Nachwuchstalent Teemu Suninen wie erwartet auf Probleme, das hohe Tempo der Spitze mitzugehen – unterstrich aber speziell auf den rasant schnellen, an Rennstrecken erinnernden Asphaltprüfungen erneut seinen Willen und seine Fähigkeit, schnell zu lernen. Mit der drittbesten Zeit auf der 13. Prüfung stellte er eindrucksvoll unter Beweis, das schon im nächsten Jahr mit ihm zu rechnen sein wird.

„Das war keine leichte Aufgabe für uns, aber ich habe wieder viel dazugelernt – zum Beispiel, wie ein World Rally Car auf nassen Asphaltstrecken gefahren werden muss“, rapportiert Suninen. „Gut zu sehen, wie positiv sich unsere Zeiten entwickelten. Auf trockener Straße waren wir schon recht zügig unterwegs, aber es gibt noch immer viele Dinge, mit denen ich meine Fahrtechnik weiter verbessern kann.“