TCR Germany
06.08.2018
Fahrerlagerstorys vom Nürburgring
Die gute Nachricht für alle TCR-Fans: Die Tourenwagenserie des ADAC startet bereits am Wochenende vom 17. bis 19. August in das nächste Rennwochenende. Dann geht es an der niederländischen Nordseeküste in Zandvoort langsam, aber sich in die entscheidende Phase der Saison. Harald Proczyk reist als Tabellenführer an – er hat aber nur 29 Punkte Vorsprung auf den viertplatzierten Mike Halder.
Fußball trifft Motorsport: Der Bremer Fußballprofi Max Kruse geht mit seinem eigenen Rennstall in der ADAC TCR Germany an den Start, und an diesem Wochenende auf dem Nürburgring war Kruse erstmals vor Ort. Der Teamchef schaute genau hin, als sein Freund und Fahrer Benjamin Leuchter (30, Duisburg) sowie Florian Thoma (22, Schweiz) im VW Golf GTI TCR auf dem Ring Gas gaben. „Max war da, er war begeistert“, meinte Benjamin Leuchter: „Er hat sich hier ein Bild von der Veranstaltung gemacht und mir im Kommandostand ein paar Anweisungen gegeben. Die habe ich natürlich befolgt – er ist ja Teamchef.“
Neuer Fahrer: Apropos Max Kruse: Das Team setzte an diesem Wochenende erstmals einen zweiten VW Golf GTI TCR ein. Vom Liqui Moly Team Engstler wechselte der Schweizer Florian Thoma zum Rennstall des Fußballprofis.
Starkes Wochenende: Für Mike Halder (22, Meßkirch, Team Honda ADAC Sachsen) lief es an diesem Wochenende bestens. In beiden Trainings und im Qualifying war der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot im Honda Civic TCR nicht zu schlagen. Zwei Bestzeiten, die Pole-Position und ein Sieg im ersten Rennen waren der verdiente Lohn. Im zweiten Rennen ging es von Startplatz zehn noch auf Platz drei nach vorne. „Super, jetzt haben wir wieder viele Punkte aufgeholt, die wir liegengelassen haben“, lautete sein Fazit.
Hyundai feiert Debüt: An diesem Wochenende feierte der Hyundai i30 N TCR sein Debüt in der ADAC TCR Germany. Die beiden Piloten, Luca Engstler (18, Wiggensbach) und Théo Coicaud (18, Frankreich), die zuvor im VW Golf GTI TCR unterwegs gewesen waren, meisterten den Umstieg scheinbar mühelos. Engstler etwa fuhr im zweiten Rennen von Startplatz 18 auf sechs vor, für Coicaud ging es von zwölf auf acht. „Wir sind absolut zufrieden und überrascht, dass wir so schnell schon so gut mithalten können“, sagte Teamchef Franz Engstler, der die Zusammenarbeit mit Hyundai lobte. Auch die Fahrer waren zufrieden und stellten fest, dass „noch viel Potenzial“ vorhanden sei. Hyundai selbst begrüßte viele Fans und Gäste am Nürburgring und verteilte kostenlose Getränke und Fähnchen. Auch Andrea Adamo, der Manager der Abteilung Customer Racing bei Hyundai, war vor Ort.
So kann es weitergehen: Dominik Fugel (22, Chemnitz, Team Honda ADAC Sachsen) konnte sein Glück kaum fassen. Zwei Rennen, ein Sieg und ein zweiter Platz – nach dem mit Abstand besten Wochenende seiner Karriere in der ADAC TCR Germany war Fugel überglücklich. „Perfekt, ich freue mich wahnsinnig“, sagte Fugel, der am Samstag Zweiter wurde und am Sonntag siegte: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als ich realisiert habe, dass ich gewonnen habe.“
Mit viel Schwung ins Heimspiel: Beim Gedanken an sein Heimspiel in Zandvoort (17. bis 19. August) geriet Niels Langeveld schon jetzt ins Schwärmen. „Es wird großartig, fantastisch“, sagte der Audi-Pilot: „Ich bin mir sicher, dass auch dort sehr schnell sein werde.“ In der Gesamtwertung liegt Langeveld auf Platz zwei, Tabellenführer Harald Proczyk ist aber nur zehn Punkte entfernt. „Wenn ich mir die Führung in Zandvoort zurückholen würde, wäre das das absolute Traumszenario“, sagte er und lachte: „Aber das ist Racing – alles kann passieren.“
Spannung bis zum Schluss: Harald Proczyk hat seine Tabellenführung zwar erfolgreich verteidigt, doch die verbleibenden sechs Rennen versprechen Hochspannung – eine Prognose über den weiteren Saisonverlauf scheint unmöglich. Hinter Proczyk kommt Langeveld (zehn Punkte) zurück, danach Engstler (21) und schließlich Halder (29). Noch knapper ist das Duell in der Honda Rookie Challenge. Hier hat Max Hesse einen halben Punkt mehr auf dem Konto als Luke Wankmüller.
DTM meets ADAC TCR Germany: Peter Terting, ehemaliger DTM-Fahrer, feierte an diesem Wochenende sein Debüt in der ADAC TCR Germany. Der Bayer startet im Audi RS3 LMS des Team Prosport Performance. Im ersten Rennen schied er aus, im zweiten fuhr Terting auf Platz 13.
Treue Fans: Auch von den hohen Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius ließen sich die Motorsportfans nicht abhalten. Mehr als 20.000 Zuschauer kamen für ein vielseitiges Rennwochenende an den Nürburgring.