Tourenwagen Allgemein
15.05.2018
DMV NES 500: Erster Leon-Sieg in der DMV NES 500
Nach vier Stunden war es dann doch eine deutliche Sache. Mit zwei Runden Abstand auf den zweiten Rang überqeuerte Schlussfahrer Sebastian Sommer auf dem knallgrünen Seat den Zielstrich. In der Anfangsphase war es zumindest noch recht eng, denn die Pole-Sitter Sander und Frank Mortensen erwiesen sich mit ihrer GT4 Ginetta als starker Gegner. Als das Ginette-Duo jedoch früh Probleme bekam, ging der Leon mit Startfahrer Christian Ladurner erstmals in Führung. Zwar verdrängten die Gesamtzweiten vom Saisonauftakt Spiegelhauer/Vodder/Henriksen mit ihrer Ginetta G55 in der 16. Runde Ladurner wieder von der Eins, doch mit deren Boxenhalt wechselte die Führung erneut. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Leon-Truppe das Kommando. Nur bei den Stopps wechselte noch die Führung, ehe ab dem 75. Umlauf nur noch der Seat an der Spitze des Feldes lag.
„Das ist heute mein erster Gesamtsieg. Es ist alles von Anfang an perfekt gelaufen. Mit der Ginetta war es ein Kampf auf der letzten Rille. Es war nicht mein direkter Klassengegner, hat aber Spaß gemacht zu fighten. Schade, dass sie mit einem technischen Defekt ausgefallen sind. Wir lieferten dann konstante Zeiten ab und das war der Schlüssel zu dem Erfolg“, befand Ladurner. Ein nach dem letzten Stint sichtlich erschöpfter Sebastian Sommer ergänzte: „Es war schön den Sieg über die Ziellinie zu bringen. Es ist unvorstellbar wie wir zusammen auch mit der Crew den Sieg hier eingefahren haben. Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen. Durch die Hitze hat die Konzentration etwas nachgelassen, das merkt man dann schon gegen Ende. Vielen Dank an das ganze Team.“
Während der eine oder andere Favorit auf der Strecke blieb, sicherten sich Peper/Peper den zweiten Platz. Schnell hatte sich das BMW-Duo auf der sechsten Gesamtposition etabliert. Mit konstanten Rundenzeiten und ohne technische Probleme arbeiteten sich Peper/Peper weiter nach vorne. Dreimal lag der M3 während der Boxenstoppphase auch an der Spitze. Spätestens nach 75 Runden war der zweite Gesamtrang safe. „Es war von uns eine konstante Leistung. Das Team und das Auto hat super funktioniert. Wir hatten keine Berührung, keinen Kies und keinen Dreher. Zudem gab es bei uns während des Rennens keine Probleme. Das Material hat gehalten und wir machten auch keinen Fehler. Obwohl im Quali einige schneller waren, hat es für uns gereicht. Die konstante und annähernd gleiche Leistung von uns war mit ein Grund dafür“, erklärte Christoph Peper.Mit einem Rückstand von 1.16 Minuten überquerte der RN.Vision STS Cayman mit Drasal/Biederbick/Richter/Vincentz die Ziellinie. Die Porsche-Mannen profitierten ebenso davon, dass der Konkurrenz etwas die Konstanz bei den Rundenzeiten fehlte.
Mierschke belohnt Solofahrt mit dem Klassensieg
Hinter den drei NES 8 Autos fuhr Nils Mierschke (VW Scirocco) auf einen starken vierten Gesamtplatz. Der Scirocco-Pilot holte damit den Sieg in der NES 7, die in Oschersleben sehr stark besetzt war. Genau wie in der NES 8 fuhren die vorderen Fahrzeuge ähnliche Rundenzeiten. So durfte sich Mierschke keine Fehler erlauben – bei einer Solofahrt über vier Stunden und dazu noch warmen Temperaturen kein leichtes Unterfangen. Einer der engsten Konkurrenten, der VW Golf von Konrad Motorsport mit Thomas Mühlenz und Niklas Kry, schied nach anfänglicher Klassenführung zur Rennmitte aus. Da auch Klemund/Lenerz ihren BMW M235i RC vorzeitig abstellen mussten, verblieb noch Vorjahreschampion André Fleischmann (BMW M235i RC) als Gegner. Fleischmann fuhr wie schon in Spa mit Alexander Woller und Matthias Schrey. Das BMW-Trio hielt das Rennen zumindest bis zum Schluss offen.
Am Ende der vier Stunden Hatz überflog Mierschke mit über einer Minute Vorsprung die Zielline. „Mit diesem Sieg hätten wir im Vorfeld nicht unbedingt gerechnet, da wir bei unserem ersten Langstreckenrennen in Spa noch Probleme hatten. Im Rennen habe ich sofort gemerkt, dass das Auto super lief. Die ersten zwei Stunden konnte ich dann auch gut attackieren. Dann wurde es immer schwieriger, weil es schon extrem warm wurde. Ich bin froh, dass alles gehalten hat. Ich habe versucht sehr konstant zu fahren, was gut geklappt hat“, zeigte der Solist seinen Schlüssel zum Erfolg auf.
Nicht ganz glücklich zeigte sich Vorjahreschampion André Fleischmann über den zweiten Rang: „Unser Auto ist für die NES 7 nicht perfekt. Wir haben einfach zu viel Gewicht und zu wenig Leistung. Jetzt an diesem Wochenende war Konkurrenz da, die das Auto speziell für die NES 7 gebaut haben. Ansonsten sind wir sauber durchgekommen und es hat alles soweit perfekt funktioniert. Trotz des Nachteils haben wir einen zweiten Platz erreicht. Das ist super. Wir hatten bis zum Schluss noch die Hoffnung heranzukommen, da wir teilweise bis zu zwei Sekunden schneller waren. Aber es hat leider nicht mehr ganz gereicht.“
Dritte in der NES 7 wurde das Vater-Sohn Duo von Bohlen mit dem Schirra Mini Cooper GTR. Der Mini musste gleich zu Rennbeginn an die Box und hetzte dem Feld mit vier Minuten Rückstand hinterher. Beide fingen noch Fritz/Herrmann (VW Scirocco) ab, der dahinter den vierten Platz in der Klassenwertung sowie den siebten Gesamtrang belegten. Bauer/Aka (Porsche Cayman GT4 CS), Tischner/Meier/Bölting (BMW M3 E46) und Driescher/Baum/Neuhauser (BMW 135i GT) komplettierten die Top-Ten.
Souveräne Sieger gab es in der zusammengelgeten NES 3-6 sowie der NES 1. In der NES 3-6 siegten Redlich/Redlich/Cordes (Opel Astra OPC) vor Sliphorst/Izelaar/Kraan (BMW 325i E90). Die NES1 ging an Pawlow/Schüle (BMW 318is Cup) vor Röpke/Rohrscheidt/Borcheld und Cerny/Litke/Rohrscheidt (beide BMW 318ti Cup).