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24h Daytona
28.01.2019

Ford Chip Ganassi Racing verpasst Daytona-Hattrick

Nach Klassensiegen 2017 und 2018 hat Ford Chip Ganassi Racing am Sonntag den Hattrick in Daytona knapp verpasst. Beide Ford GT mit den Fahrern Dirk Müller (DE), Joey Hand (US) und Sébastien Bourdais (FR) sowie Ryan Briscoe (AU), Scott Dixon (NZ) und Richard Westbrook (GB) führten zeitweise die hart umkämpfte GTLM-Klasse an. Doch sowohl die Startnummer 66 als auch das Schwesterauto mit der Nummer 67 wurden durch Unfälle und Strafen zurückgeworfen. Dennoch kämpfte das Team mit beiden Autos bis zum vorzeitigen Ende der diesjährigen Auflage des 24-Stunden-Rennens ins Florida.

Der Langstreckenklassiker geriet 2019 zum Wetter-Roulette: Nach einsetzendem Regen in der Nacht verschlechterten sich die Bedingungen derart, dass der erste Lauf der nordamerikanischen IMSA-Sportwagen-Meisterschaft gut sieben Stunden vor Schluss für über anderthalb Stunden gestoppt werden musste. Der endgültige Abbruch kam für den zu diesem Zeitpunkt führenden Westbrook eine Runde zu spät: Ein unausweichlicher Tankstopp warf ihn auf Platz vier zurück.

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Das Schwesterauto wurde durch einen unverschuldeten Unfall bei einem Restart nach einer der zahlreichen Gelbphasen am Vormittag seiner Siegchancen beraubt. Als nächstes stehen für Ford Chip Ganassi Racing die 12 Stunden von Sebring auf dem Programm. Das Rennen in Florida (13. bis 16. März) ist der zweite Lauf zur nordamerikanischen IMSA-Sportwagenserie, in der Ford als Titelverteidiger in der Herstellerwertung antritt.

„Unsere beiden Ford GT hatten das Potenzial zum Siegen“, betont Mark Rushbrook, als Direktor von Ford Performance verantwortlich für das weltweite Motorsport-Engagement der Marke. „Natürlich sind wir enttäuscht. Aber die Wetterbedingungen waren extrem tückisch und haben den Rennausgang bestimmt. Das Team hat unter schwierigsten Umständen niemals aufgegeben, die harte Arbeit der Ford Chip Ganassi Racing Crew verdient allen Respekt. Diese starke Performance wird uns im weiteren Meisterschaftskampf helfen.“

Ryan Briscoe war mit dem Ford GT im historischen Castrol-Design als Zweiter der GTLM-Klasse gestartet, rutschte aber kurz vor Ablauf der ersten Rennstunde mit kalten Reifen in die Mauer am Ausgang der Boxengasse. Dieses Missgeschick blieb nicht der einzige Zwischenfall für die Crew mit der Startnummer 67: Strafstopps brockten dem Trio in der ersten Rennhälfte einen Rückstand von fünf Runden ein. Nach 15 Stunden hatten sich Briscoe/Dixon/Westbrook wieder in die Führungsrunde zurückgekämpft, dann erforderte Starkregen eine Unterbrechung von mehr als anderthalb Stunden. Ab neun Uhr (Ortszeit) am Sonntagmorgen wurde wieder gefahren, doch das Rennen blieb bei weiterhin schwierigen Wetterbedingungen von neutralisierenden Gelbphasen gekennzeichnet. In Führung liegend spekulierte Richard Westbrook auf einen endgültigen Rennabbruch und zögerte seinen Tankstopp hinaus. Der Poker wäre beinahe aufgegangen, doch die Rote Flagge kam genau in jener Runde, als der Brite in die Box abbiegen musste.

„Mit viel Geduld und Einsatz hatten wir unseren Rückstand wieder aufgeholt. Wir wussten, dass es zum Ende wieder stark regnen würde. Ich liebe Regenrennen, also übernahm ich das Steuer“, so Westbrook. „Als ich mich an die Bedingungen gewöhnt hatte, konnte ich einen ansehnlichen Vorsprung herausfahren. Für mich ist unverständlich, dass nicht früher abgebrochen wurde.“ Erst ein weiterer Unfall löste die ultimative Rote Flagge aus. Der Not-Tankstopp warf Westbrook auf Position drei zurück, eine Strafe für das Anfahren der eigentlich geschlossenen Boxengasse schließlich auf Platz vier. „Nach unserem harten Kampf ist dieses Resultat jetzt erst einmal sehr schwer verdaulich“, gab der 43-Jährige zu.

Auch der zweite Ford GT von Chip Ganassi Racing sah sich im Rennverlauf großen Herausforderungen ausgesetzt. Joey Hand nahm das Rennen mit dem zu Ehren des 50-jährigen Bestehens der IMSA im historischen Motorcraft-Design gestalteten Ford GT als Sechster auf. Bei knapp unter zehn Stunden verbleibender Fahrzeit rangierte Sébastien Bourdais sogar auf Platz zwei der GTLM-Klasse. Ein Ausrutscher bei einsetzendem Regen kostete Zeit, richtig erwischte es das Trio mit der Startnummer 66 aber bei einem Restart kurz vor elf Uhr am Sonntagvormittag: Ein Konkurrent fuhr dem zu diesem Zeitpunkt führenden Ford GT ins Heck. Das Team Ford Chip Ganassi Racing reparierte den massiven Schaden binnen 19 Minuten, doch der Rückstand auf die Spitzengruppe blieb uneinholbar.

„Unser Auto besaß den Speed zum Siegen und wir hatten uns eine aussichtsreiche Position erobert“, erklärte der US-Amerikaner Hand enttäuscht. „Der Regen war fürchterlich, aber damit hatten alle zu kämpfen. Dann krachte mir ein sich drehender Porsche in Kurve 1 ins Heck. Das war kein schöner Saisonstart für uns.“
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