Im Audi R8 LMS triumphierten die Lokalmatadoren vor 230.000 Fans mit dem deutsch-belgischen Fahrer-Quartett Pierre Kaffer, Frank Stippler, Frédéric Vervisch und Dries Vanthoor, der als Schlussfahrer den Porsche 911 GT3 R #911 der Meuspather Nachbarn von Manthey-Racing mit dem Franzosen Kevin Estre am Steuer souverän in Schach hielt. Nach 157 Runden und insgesamt 3.984,386 Kilometern feierte Phoenix seinen fünften Triumph beim „Eifel-Marathon“, auch für Audi war es der fünfte Sieg. Außer für Stippler, der schon 2012 gewonnen hatte, war es für die weiteren Phoenix-Piloten der erste Erfolg.
„Es war immer für mich ein Traum, hier oben am Nürburgring das 24h-Rennen mal zu gewinnen. Für mich ist das das Heimrennen und es hat einen ganz großen Stellenwert neben meinen Siegen in Sebring und Le Mans. Ich bin stolz auf die ganze Phoenix-Audi-Mannschaft, und für mich schließt sich ein Kreis, denn Ernst Moser war früher mein Lehrmeister“, sagte Pierre Kaffer.
Zeitstrafe kostet Manthey-Porsche #911 möglichen Sieg
Estre und seine Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland), Michael Christensen (Dänemark) sowie Laurens Vanthoor (Belgien) hatten den möglichen Sieg durch eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten für eine Geschwindigkeitsüberschreitung bei doppelten gelben Flaggen verpasst. Die Vanthoor-Brüder sind das erste Geschwister-Paar seit 1985, dass für zwei verschiedene Teams gemeinsam auf dem Podium stand. Damals hatten das Axel und Jochen Felder geschafft.Den letzten Podiumsplatz holten sich Maximilian Buhk, Hubert Haupt, Thomas Jäger und Luca Stolz im Black-Falcon-Mercedes-AMG #3 als Dritte. Bester BMW war das Falken-Auto mit der #44 auf Platz Sieben, während die Ausfälle der übrigen fünf M6 GT3 von Rowe, Schnitzer und Walkenhorst bei den Rekordsiegern aus München für viel Frust sorgten. In die Top-10 schafften es außer Audi, Porsche und Mercedes-AMG noch der Glickenhaus-SCG #705 und der Kondo-Nissan #45 auf den Plätzen neun und zehn.
Zweikampf in der Anfangsphase und heiße Audi-Duelle
Die Anfangsphase hatten der von der Pole Position gestartete Black-Falcon-Mercedes-AMG #2 mit Maro Engel am Steuer und Kevin Estre im Manthey-Porsche #911 dominiert. Diese Reihenfolge hatte bis kurz vor Mitternacht Bestand, bis Adam Christodoulou die #2 nach einer Kollision beim Überrunden mit beschädigtem Lenkgetriebe abstellen musste. In der Nacht warf die Reparatur nach einer Berührung mit einem langsamen Fahrzeug den zwischenzeitlich bis in die Top-3 vorgerückten Glickenhaus-SCG #705 um mehrere Runden zurück.Für die beste Unterhaltung sorgten in der Nacht und nach Sonnenaufgang der Phoenix-Audi #4 und der Land-Audi #29, die sich über mehrere Runden und Stunden zahlreiche spektakuläre Windschattenduelle und Überholmanöver lieferten, in die sich später noch der Black-Falcon-Mercedes-AMG #6 einmischte, in dem der Italiener Gabriele Piana DTM-Pilot Rene Rast im Land-Audi einmal bei Höchsttempo kompromisslos auf die Wiese drückte. Rast konnte sein Auto unter größter Anstrengung abfangen und einen Unfall vermeiden.